Zunächst einmal bedanke ich mich bei euch für die vielen Antworten. Das sind jetzt schon um Mengen mehr, als bei der Mappenberatung, worüber ich sehr froh bin. Ich möchte im selben Atemzug den Vorwurf, größtenteils abgekupfert zu haben, ein wenig entkräften. Auf Kommentare wie „end fail“ möchte ich gar nicht erst eingehen, dafür reicht der Input nicht.

Ich verstehe die Kritik sehr gut und lasse mir sie durch den Kopf gehen. Um genau zu sein: auch ich habe das Rad nicht neu erfunden (der Satz stand schon fest, bevor der Eintrag von Tagedieb erschienen ist ;) ). Man stimmt mir sicherlich zu, dass das Thema „Klartraum“ sich in Kategorien einordnen lässt. Nämlich in die des Träumens oder des Schlafens oder die der Bewusstseinszustände. Demnach ist es nicht sehr schwer über Google bei den oben gefallenen Begriffen z.B. schnell auf ein Schlafprofil (Hypnogramm) zu stoßen– im Gegenteil – Wikipedia hat sogar eins im Artikel zum Thema „Traum“. Ich bin nicht der Erste, der sich mit diesem Thema auseinander setzt und versucht visuell darzustellen. Die Techniken in der Szene sind allgemein bekannt, sei es das Finger-Zählen an der Hand oder die Uhrzeit zu lesen, um unterscheiden zu können, ob man wach ist oder sich im Traum befindet. Ebenso ist mir Dalí nicht fremd, René Magritte und M.C. Escher sind mir geläufig. Von letzterem stammt übrigens die Idee der Penrose Stufen. Die zerlaufene Uhr hängt in meinem Zimmer, nur dass diese auch Zeiger hat, die man im Traum nicht sehen kann. Damit möchte ich sagen, dass auch ich mich habe inspirieren lassen und mit Sicherheit die ein oder andere Idee bereits in irgendeiner Form in der Vergangenheit reproduziert worden ist. Bei der Hand war ich ein wenig erstaunt, weil mir das im Zusammenhang mit dem Thema noch nicht untergekommen ist, wobei ich auch nicht explizit danach gegoogled habe. Bei der Feel good Inc. Insel bezieht sich die Arbeit ausdrücklich auf den Song, was auch im Inhaltsverzeichnis angegeben worden ist. Verteidigungsminister Googleberg a.D. war gestern, ich bin da ehrlich. Das hat nicht mit Fälschen oder Kopieren zu tun.

Dass hinter den Arbeiten nicht nur Kopie steckt, sondern teils komplexe Gedankengänge, möchte ich das an einem Beispiel kurz erläutern: in meiner Arbeit zum Hypnogramm habe ich versucht die Schlafphasen und die Wahrnehmung vor dem inneren Auge des Träumers darzustellen. Klar, die Graphen bilden die Grundlage und sind von einem Schlafprofil übernommen.

[list][*]0h = der Schlafende befindet sich in der Einschlaf-/Wachphase und ist bei vollem Bewusstsein. Es ist einfach nur dunkel, er denkt womöglich an Dinge und sieht vor seinem inneren Auge nichts als Dunkelheit. Er wartet darauf, dass er eingeschlafen ist.[/*]
[*]1h = nach einer Stunde befindet sich der Schlafende bereits im Tiefschlaf und ist sich nicht dessen bewusst, dass sein Körper schläft. Der Unterschied zur Helligkeit in dem linken Teil (bei Null) stellt den veränderten Bewusstseinszustand dar. Es ist jetzt noch [i]dunkler[/i] geworden. Tiefschlaf oder eben Tiefschwarz.[/*]
[*]2h = der Klartraum kann erst in der [url=http://de.wikipedia.org/wiki/REM-Schlaf]REM-Phase[/url] eingeleitet werden. Einer Phase, in der man nur oberflächlich schläft und kann, z.B. durch Erinnerung an den Traum, luzide werden. Die Farbe knüpft sehr stark an die hypnagogen Bilder vor einem (Klar-)traum, die der Träumer sieht.[/*][/list]
Auch wenn man Laie ist, wird man schnell Verknüpfungen erkennen und bald feststellen, dass mit der Zeit durch das Dargestellte auch Interesse und Neugier geweckt wird. Dafür braucht man nicht viel Einfühlungsvermögen.

[quote="NethOr"]Du sagst Inception hat dich inspiriert - was machen die anders in dem Film als du? Sie verwickeln eine Realität in die andere, bis man kam noch durchblickt, und versuchen trotzdem, unter bestimmten Regeln zu leiten, was passiert, was sich noch bis in die oberste Traumsphäre auswirkt. Ich sehe so etwas noch nicht einmal im Ansatz in deiner Mappe.[/quote]

Das mag daran liegen, dass Inception auch eben nur im Ansatz mit luzidem Träumen zu tun hat. Das meiste ist lediglich Hollywood. Oder hast du schon mal, auch als Nicht-Klarträumer, einen Traum im Traum gehabt? Es kann sein, dass du einmal das Erlebnis einer Schlafparalyse hattest, wenn man „falsch erwacht“, also im Traum wach wird. Das wars dann aber auch schon. Inception ist Mindfuck, der nicht viel mit dem tatsächlichen Klarträumen zu tun hat. Demnach möchte ich in meiner Mappe auch nicht einmal ansatzweise darauf eingehen, da sonst das ganze Thema verzerrt wird. Trotzdem danke an [b]Ink [/b]für den Tipp mit dem Anime.

[quote="Tagedieb"]Hattest Du schon einmal einen Klartraum? Auf mich wirkt es nicht so.[/quote]
Ich verstehe, was du damit sagen willst und möchte nur anmerken: zum Klarträumen gehört viel Selbstbeherrschung. Durch unterschiedliche Übungen wird das Tagesbewusstsein geschult, um in einem Traum erkennen zu können, dass man tatsächlich träumt bzw. damit man sich des Träumens bewusst wird. Erst dann wird der Traum luzide. Als Klarträumer bewegt man sich auf einem schmalen Grat zwischen dem [i]normalen[/i] Träumen und einem Klartraum. Oft kann man nicht ganz genau sagen, ob es überhaupt ein luzider Traum ist/war. Es gibt verschiedene Techniken, mit denen man mehr oder weniger erfolgreich ist. Ich kann von mir aus von etwa drei bis vier Klartraumerlebnissen pro Jahr sprechen und ordne mich statistisch im Mittelfeld ein.

[quote="jenje"]Hm ich bin mir sicher die"Ambigramme" habe ich schonmal irgendwo gesehen, oder hast du die hier schonmal gezeigt?[/quote]
In einem Thread nebenbei erwähnt. Allenfalls hast du an der Muthesius die Mappe durchgesehen oder warst bei der Mappenberatung in Hamburg am 26.09. dabei.

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Die Ideen im Hintergrund mögen auf den ersten Blick einfach oder kopiert wirken. Ich kann von mir aus aber sagen, dass darauf mindestens genauso viel Wert gelegt worden ist, wie auf die Umsetzung. An das Thema bin ich konzeptionell herangegangen und vor der Umsetzung stand eine lange Planungs- und Experimentierphase. Womöglich habe ich die [i]nicht fertigen[/i] Arbeiten zu schnell raussortiert und sollte da anknüpfen, z.B. in Serien :)

Man sieht die Welt ja doch mit ganz anderen Augen, wenn man erst einmal eine Nacht darüber geschlafen hat. Nehmt es mir bitte nicht übel, wenn ich meine Arbeiten so sehr in Schutz nehme. Es leuchtet ja ein, was ihr sagt. Und bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege.

[quote="NethOr"]Fazit für mich: es mag sein, dass du dir sehr viele Gedanken gemacht hast. Aber du kannst sie entweder nicht tiefgehender visualisieren oder willst es nicht, weil du völlig damit zufrieden bist, was du uns zeigst. Dann ist das nichts für dich.[/quote]

Im Gegenteil – ich bin hier, um Fehler zu machen, weil ich das als wichtig erachte und nur daraus lernen kann. Darüber hinaus bin ich noch lange nicht völlig zufrieden mit dem, was ich erarbeitet habe. Ich stehe noch am Anfang meiner Entwicklung und brauche eben diese Kritik, um zu erkennen, dass das eben meine nur subjektive Realität ist und leider noch nicht in die richtige Richtung geht.

[quote="NethOr"]Ein klares Konzept bedeutet nicht, eine Themenüberschrift zu haben. [...] Und kein Konzept. willkürliche einzelne Bilder zu einem Thema. Kein ausgearbeitetes Potenzial.[/quote]

Ich bin davon ausgegangen, dass es hauptsächlich darum geht, sich mit einem interessanten Thema auseinander zu setzen und daran festzuhalten. Mir wird schnell klar, dass hier die systematische Herangehensweise fehlt, eine Entwicklung darzustellen. Der Betrachter bekommt nur das Endergebnis, nicht aber den Hergang oder die Geschichte zu Augen. Es fehlt der Designprozess. Serien.

[quote="Tagedieb"]Es zählt, was [i]wir[/i] oder die Profs sehen. Ob Du Deine Gedankengänge auch adäquat vermitteln kannst.[/quote]

Letzteres scheinbar ja nicht. Dadurch geht ein Großteil meiner Gedankengänge einfach verloren. Es kommt nicht zum Tragen, [i]welche[/i] Gedanken ich mir gemacht und [i]was[/i] ich mir dabei gedacht habe. Außerdem fehlt die persönliche Note, wie [b]venushill[/b] geschrieben hat. Durch das Betrachten der Arbeiten kann keine Verknüpfung zu [i]meiner[/i] Beobachtung, [i]meinen[/i] Erfahrungen oder [i]meinen[/i] Absichten hergestellt werden, sodass jeder x-beliebige Künstler sie hätte anfertigen können. Diese Tatsache wird durch die Arbeiten wie die Feel good Inc bloß untermauert, das habe ich verstanden.

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Erstaunlich ist, dass die Typo-Arbeiten gut ankommen. Tun sie das auch bei den Profs? Ich habe gelesen, dass Typografie nicht gerne gesehen wird.

[quote="Ink"]Übrigens hab ich hier einfach mal nen Link zum Trailer [url]http://www.youtube.com/watch?v=aT9wAtCe8Oc[/url] zu Paprika :D Hattest dich ja nicht weiter dazu geäußert aber wirklich schau dir den Film an, vll hilft der dir auch mal auf andere Ideen zu kommen.[/quote]

Bis auf Hellsing war ich nie Fan von Animes, der Trailer sieht aber sehr vielversprechend aus. Hast du zu Hause eine DVD herumliegen, die du loswerden möchtest? Schreib mir mal eine PN.