Anscheinend habe ich die Hausarbeit nicht genau verstanden. Statt 10-20 Arbeiten zum Thema "Standorte" zu machen, fügte ich freie Arbeiten, Aufträge und extra für die Mappe gestaltete Arbeiten zusammen. Zusätzlich erarbeitete ich drei beispielhafte Bilder für die Hausarbeit.



Konzept Hausarbeit



Zu Beginn meiner Konzeption fragte ich mich, was ein Standort ist. Dabei erinnerte ich mich an ein philosophisches Konzept der Wahrnehmung. Grundlegend besagt dieses Konzept, dass wir ein Wahrnehmungsapparat sind, welcher sich im Raum befindet und alles, was er aufnimmt, ordnet, um letztendlich unsere Wahrnehmung, unser Bild der Realität entstehen zu lassen. So kam ich zu der Idee, meine Wahrnehmung wieder zu zerlegen und somit quasi wieder in Rohdaten zu wandeln. Als Beispiel für einen Standort wählte ich meine Wohnung, da ich frisch mit meinen Mitbewohnerinnen eingezogen bin und somit diesen Standort erforschen wollte.

Ich begann Daten zu sammeln, indem ich Strukturen und Farben meiner Wohnung sammelte. Das Ergebnis war jedoch noch nicht sehr umfassend, da zwar meine physische, jedoch nicht meine emotionale Wahrnehmung deutlich wurde. Mir fiel auf, dass ein Standort erst wirklich Realität ist, wenn man eine persönliche Verknüpfung zu eben diesem herstellt. Jeder Ort trägt in sich eine bestimmte Eigenschaft, einen Zweck oder Erinnerung.

Um mein Projekt also abzurunden, wollte ich ebenfalls eine dieser Verknüpfungen zerlegt darstellen.

Wir feierten Einweihung. Die gesammelten Daten waren dieses Mal repräsentative Gegenstände, die stellvertretend für besondere Ereignisse während der Party waren. Alle zusammen ergaben dabei das Portrait einer emotionalen Verknüpfung mit meiner Wohnung.

Um meine Ergebnisse abzurunden, dokumentierte ich mit einer Karte meine grundlegenden Gewohnheiten in meiner Wohnung. Dies ist ein wesentlicher Faktor in unserer Wahrnehmung von Standorten. Denn nicht nur physische Gegebenheiten und emotionale Verknüpfungen machen für uns einen Standort aus, sondern oft auch der Zweck.

Mir ist es wichtig abschließend zu erwähnen, dass es sich in meiner Hausarbeit nicht nur um die dargestellten Arbeiten dreht. Viel mehr ist sie ein Beispiel für ein System, welches ich konzipiert habe. Theoretisch kann dieses

Prinzip von jedem Menschen für jeden Standort angewendet werden, um diese komprimiert darzustellen und visuell zu analysieren."

Vorbereitung:
Ich habe 2007 eine Ausbildung zum GTA absolviert und dann nach dem Zivildienst einige Jahre in Berlin freiberuflich gearbeitet.