Geeignet für KD?

Sie sind hier

Letzter Beitrag
Insectophobius
Beiträge: 1
Geeignet für KD?
Hallo
uff wo soll ich anfangen:
Also ich habe gerade frisch mein Abi gemacht und mich nach einigen Zweifeln doch entschieden etwas Gestaltlerisches anzustreben.
Ich denke dass ich vermutlich am ehesten für Illustration geeignet wäre, möchte mich aber eigentlich nicht darauf beschränken, mir wäre es etwas breiter eigentlich lieber.
Nach unzähligem Lesen hier im Forum bin ich aber immernoch unsicher ob KD geeignet für mich bzw. ich geeignet für KD wäre. Ich las u.a. dass über KD später eine Spezialisierung Richtung Illu möglich wäre, also von vornehrein auf Illustration festlegen nicht notwendig ist.

Mein persönlicher Favorit ist bisher die HfG Offenbach, infrage käme auch Münster wenn's halt primär Illustration wäre.

Für die Mappen beider möchte ich eine Mischung ausgearbeiteter Sachen und Skizzen verschiedener Stile/Techniken nehmen und evtl. Fotografien.
Ich werde demnächst mal einige einstellen, da ich von letzterem wirklich gar keine Ahnung hab und bisher nur ne digitale Knipse verwende.
Ich dachte u.a. an eine Reihe aus Theresienstadt, frage mich aber ob sowas nicht falsch ankommen könnte. Evtl. als geschmacklos/respektlos gesehen werden könnte.
ähm naja zur Mappe hab ich noch andere Fragen aber mit denen warte ich dann lieber bis ich was Vorzeigbares hab(also die Bilder fürs Web angepasst udn wo hochgeladen)

Ich versteh nicht ganz den kommunikativen Aspekt, bei einigen Sachen die hier z.b. gezeigt wurden, hiess es die Botschaft fehle, bei anderen wo eine war wurde geraten keine so oberflächliche zu nehmen. Kann mir vielleicht jemand Beispiele von Sachen mit Erklärung zeigen?
pknecht
Beiträge: 185
kd, kommunikationsdesign und vk, visuelle kommunikation heißt in den allermeisten fällen das man grafikdesign studiert.

Welche Eigenschaften braucht man dafür? Was ich bisher in 5 Semestern als meine wichtigsten Eigenschaften gelernt habe sind folgende:

1. Selbstkritisches Nachdenken. Man gibt sich nur allzu leicht mit einfachen Arbeiten zufrieden. Gute Arbeiten entstehen nur [b]indem man sich immer wieder innerlich zerreißt[/b], hinterfrägt und nicht zufrieden gibt. Das führt zu:

2. Leidensfähigkeit, Druck aushalten zu können. [b]Ohne Druck löst man Aufgaben. Aber unter Druck entsteht das Außergewöhnliche.[/b] Ein Prof hat mir z.B. mein Semesterprojekt 3mal zerissen, komplett die ganze Idee. Kurz vor Ende des Semesters, gegen 2 Uhr Nachts stand ich am Fenster und wusste, du hast immer noch nichts und musst bis morgen früh um 9 zumindest eine Idee mit Konzept haben die komplett trägt, allerletzte Chance!
Der Prof hatte vor seiner Tätigkeit als Prof nichts mit Grafikdesign am Hut, er hatte Kunst studiert. Aber genau den Druck, den riesen Druck den er am Ende ausgeübt hat, hat mich zu meiner besten Arbeit gebracht.
Woran erkennt man das jemand für solch ein Studium nicht geeignet ist? Meistens schon wenn er bei dem Eignungstest rumheult, wie wenig er doch geschlafen hat und das er keinen klaren Gedanken fassen konnte. Dann ist man schlicht dem Druck nicht gewachsen.

3. Motivation. Was bin ich bereit aufzugeben? Bin ich bereit nächtelang an einem schier unmöglichem Projekt zu arbeiten? Egal wie, bei fast allen Studenten rauben Projekte gegen Ende des Semesters viel Schlaf. Das gehört auch zu der Leidensfähigkeit unter 2.
Klar kann ich die einfache Lösung suchen, aber dann werde ich nie wirklich gut.
[b]Die Herausforderung muss reizen.[/b]

4. Begeisterungsfähigkeit und Interesse für Grafikdesign, Fotografie, Kunst, Architektur, Musik, Mode ...
Ich bin bislang Grafiker, will jetzt zum WS zu Fotografie wechseln. Wichtig für ein "kreatives" Studium ist immer der [b]breite Interessenshorizont[/b]. Les Modezeitschriften, Fotozeitschriften, schau dir Dokus über Künstler an und du verstehst schnell dass diese Bereiche eng miteinander verwoben sind. Ein breites Wissen was gerade in den Szenen los ist, hilft dir dich selber einzuschätzen und hilft dir aus dem engen Raster rauszukommen. So kannst du Aufgaben während dem Studium nicht nur zweidimensional auf Papier sondern vielleicht mit einer Medien-Installation oder ähnlichem lösen.

5. Für ein Grafikdesign Studium sollte man sich auch für so profane Dinge wie Papier (gibt tausende Arten), Schrift (also Typografie), Drucktechniken etc. interessieren. Oder zumindest sich vorstellen können sich mal während dem Studium dafür zu interessieren :-)

[b]Technische Fähigkeiten wie Zeichnen, Skizzieren (da ist ein Unterschied ;-) ), das Beherrschen von Programmen ist Pille Palle im Vergleich zu den Punkten 1.-5.[/b] Das ist alles lernbar und wenn man will gut machbar!

Man lernt InDesign und Photoshop während Projekten kennen. Man weiß was man erreichen will und fragt/recherchiert eben solange bis man rausgefunden hat wie es geht. Wer aufgibt ist ein Looser ;-) Es empfiehlt sich der freundschaftliche Kontakt zu Technikfreaks während dem Studium, die wissen wie man InDesign und Co bedient und etwas für den Druck anlegt etc. :-)


An welcher Hochschule du studieren willst hängt davon ab wo du hinziehen willst, ob du mehr angewandt, also meisten mehr Richtung Werbung (KD an der FH München, Miami Ad School), oder mehr künstlerisch frei (ABK Stuttgart, HfG Karlsruhe, andere Kunst Akas) studieren willst.

Schau vor allem auf die Studenten und Professoren. Unterhalte dich mit denen. Sind sie direkt, ehrlich, motiviert und hilfsbereit, oder drucksen eher rum und meinen "ganz interessant" wenn sie deine Mappe scheiße finden. Sind sie motiviert???? Sind die Werkstätten auch am Wochenende erreichbar und wird das auch wahrgenommen von den Studenten?

Die technische Ausstattung ist nicht so wichtig. Siebdruckerei, Fotostudio und Fotolabor für SW sollte vorhanden sein. Rechner brauchst du sowieso einen eigenen, am besten irgendein Macbook, Software und Schriftarten sind auch meistens im Umlauf (legal, ist klar ;-) ).

Zur Mappe sollen dich andere näher beraten. Prinzipiell: Zeig das du Serien hast, kein reines Sammelbecken und zeig das du dahinter noch eine Idee/Konzept hast. Also nicht einfach einen Schuh-Apfel-sonst-was-Stilleben, das interessiert nicht. Eine gute Mischung aus ein par Zeichnungen, Illus, Fotos und alle mit Gedanken dahinter kommen nicht schlecht :-)
Moosmutzel
Beiträge: 1190
Da lässt sich nichts mehr hinzufügen :)
http://www.josefineseifert.de
[url=http://www.f5.htw-berlin.de][img]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/7/7e/Logo_HTW_Berlin.svg/120px-Logo_HTW_Berlin.svg.png[/img][/url]
derV
Beiträge: 204
super geschrieben. hat mich selber auch dazu gebracht mal meine rangehens weise zu reflektieren. danke!

was ich vielleicht noch hinzufügen kann wäre, das du trotz allem versuchen solltest nich zu verbissen an diese dinge ranzugehen. du darfst dir selber keine schranken und regeln aufsetzen. die besten ideen kommen meistens in ruhe phasen.
also auch mal abschalten können gehört, denke ich mal, dazu.
we´re all prostitutes
KatjaXY
Beiträge: 2
ja sehr gut beschrieben. So hatte ich mirs auch grob vorgestellt :)
oldboy
Beiträge: 218
@pknecht: ich stehe auch kurz vor einem kd-studium, wenn alles gut geht und das ist das erste mal, dass mir jemand eine klaren einblick verschaffen konnte, was es bedeutet, grafik-design zu studieren...vielen dank dafür...
"Lache, und die ganze Welt lacht mit dir. Weine, und du weinst allein."
Donfelice
Beiträge: 147
man kann sachen auch totdesignen.
ich habe die erfahrung gemacht dass die schnellen, "spontanen" Arbeiten/Ideen meistens die Besten/Klarsten sind.
aber wieauchimmer.
wenn ich dass da oben durchlese, müsste ich absolut ungeeignet für grafikdesign sein x(. :cry:
<3 stopfleber.
Schnii
Beiträge: 181
Ich schätze es ist wie in allen Bereichen des Lebens: Die einen müssen es sich hart erarbeiten, brauchen den Druck und vielleicht auch tagelanges Brainstorming und anderen fliegen die Ideen zu. Beides ist ok, solange das Ergebnis stimmt.
Obstfliegen sind kleine Hubschrauber!
pknecht
Beiträge: 185
klar kann man Dinge toddesignen, aber das die ersten Ideen die besten sind ist ein Gerücht, genauso wie der Gedanke dass es den einen zufliegt und den anderen nicht. :-)
John_Deal
Beiträge: 46
Hmm, ich glaub mir fällt es einfach schwer die ersten Ideen zu verwerfen. Und die müssen nicht die besten sein. (Soviel zu Selbstkritik die man erlernen muss).
pknecht
Beiträge: 185
was mir noch ein bisschen aufstößt ist der Begriff "designen".

Designen hört sich so danach an als ob man Text Bild und Logo für ein Plakat passend zusammenschiebt.

[b]Es gibt aber einen Unterschied zwischen Dekoration und Gestaltung.[/b] Das eine ist motiviert gestaltet und das andere nur halbwegs nett anzusehen wie eine durchschnittliche Lebensmittelverpackung.

[b]Wenn ich ein Konzept habe gestalte ich auch nicht zu Tode. Ich weiß nämlich genau wo ich hin will.[/b]


Genau hier gibt es ja auch oft eine Reibung zwischen künstlerisch und kommerzieller ausgerichteten Grafikern.

Wenn man mal die beiden extremen Pole nimmt arbeitet der eine hauptsächlich für den Kulturbetrieb (Galerien, Museen, Theater ...) und wie im ersten Beitrag beschrieben konzipiert er viel, reflektiert viel. Er verdient meistens wenig, gerade genug :-) Ich war in meinem Praxissemester in einer solchen Agentur in Tel Aviv und das Studio war wirklich top und sehr anerkannt. Das Geld reichte für die beiden Gründer so gerade für die Miete und Leben.

Der andere extreme Pol richtet sich vor allem nach Marktanalysen bei beliebten Farben, Fotomotiven, Schriften und auch vor allem dem Gefühl des Werbegrafikers. Er sitzt klassischerweise in der Werbeagentur und hat ein ziemlich gutes Gefühl für das was ankommt und wie man mit schwierigen und großen Kunden umgeht, was machbar ist und was nicht. Er verdient tendenziell deutlich besser als der erste Fall :-)

Dazwischen gibt es klar jede erdenkenswerte Abstufung. Meta Design in Berlin ist z.B. auch anders. Sie sind stark kommerziell ausgerichtet, aber mehr im Satz und typografisch tätig, sprich, Geschäftsberichte, Corporate Design Entwicklung ...

Das wäre dann vielleicht ein dritter Pol. Das gute alte klassiche Grafikdesign stark typografisch und viel Corporate Design so à la Otl Aicher und Co. Wenn ich mich nicht täusche ist Schwäbisch Gmünd eher in dieser Tradition. Wobei man das so heute kaum mehr sagen kann.

[b]Und genau deswegen ist die richtige Hochschulwahl und die richtigen Mitstreiter in der Hochschule dann auch recht wichtig.[/b]
Bookie
Beiträge: 143
hallo erstmal.

mir schwebt auch ein kd studium vor, wenns möglich ist mit einem schwerpunkt auf illustration und dann in die werbebranche, traumhaft wär ein verlag aber das ist glaub ich erstmal utopisch.

aber irgendwie kommt es mir vor, als würde mir entscheidende informationen fehlen. ich meine, wenn mich wer fragt, warum ich kd studieren will, antworte ich eben oft, weil mir das gestalterische liegt, ich gerne an ideen knobel, mir dieser prozeß sehr gut gefällt, wie vielleicht eine durchschnittsidee durch brainstorming zu ner richtig guten idee wird, und ich gerne lernen würde, durch meine bilder eindrücke zu vermitteln und projekte organisieren...so....najaaaaa...wenn ich das selbst betrachte klingt die erklärung ziemlich 0815 und abgeklatscht, als hätte ich einfach mal google angeworfen und kd eingegeben.

ich meine, in der eignungsprüfunge wird ja oft gefragt, warum mans studieren will, oder es wird ein motivationsschreiben gefordert, naja ich komm mir etwas armselig vor, weil ich dafür keine gescheite erklärung hab, oder die sich nur auf eine die sich auf eine minute beläuft.
aber was soll denn noch gesagt werden?

und nebenbei gefragt, was ist jetzt eigentlich der unterschied von grafikdesign und kd? überall hört man die verschiedensten sachen von "ist fast das gleiche" bis "lässt sich nicht in einen topf schmeissen"...sehr verwirrend, wenn vielleicht noch wer was dazu sagen könnte?

ahm, ich hoffe niemand ist wegen spam sauer, aber da hier ganz hilfreich über kd geschrieben wird, frag ich auch gleich mal nach.

lg Bookie.

p.s.
danke für die bemühungen =)

@Insectophobius:

also ich scribbel zurzeit auch für meine mappe und ich kann dir ja mal sagen, was mir gesagt wurde ^^°...allerdings geb ich keine garantie, aber ich vertrau sehr auf die quelle (jemand der auch mappenkurse gibt).
also es wär schon nicht schlecht, ein thema zu haben (jaja mir ist schon klar, x-leute schaffens ohne thema, aber ich schreib einfach mal, so wie ichs verstanden hab). das thema (könnten ja auch mehere kleine sein) muss nichts besonderes sein, etwas alltägliches wäre gut. nichts abgedroschenes wie vielleicht z.b. musik (ich glaub sowas wurde halt schon x-mal gesehn, wenn du nicht solche super-herausragenden bilder dazu machen kannst (was aber nicht heissen soll, dass dus nicht könntest ;-)) dann wärs vielleicht ganz gut was anderes zu nehmen), vielleicht z.b. parkhäuser (das beispiel wurde mir eben auch genannt ^^).
dann setzt du dich mit dem thema so gut es geht auseinader, denke in alle richtungen, und dadurch kannst du praktisch den leuten von der uni beweisen, dass du etwas von allen blickwinkeln betrachten kannst.

also weiss ich auch nicht, ich steh zu den botschaften so:
es muss nicht hinter jedem bild stehen, rette die menschheit oder sowas..wenn du dich mit deinem thema (dem "gewöhnlichen") gut auseinandersetzt, ist deine botschaft wieviel ungewöhnliches und besonderes in einem so banalen ding stecken kann.

ich hoffe, was ich gemeint habe ist einigermassen durchgekommen, hoffentlich konnte ich helfen :-)
mad
Beiträge: 2226
Der ganze Quatsch mit Unterschied zwischen KD und Grafik Design ist völlig unerheblich, da sowas u.a auch von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich sein kann und meist ist! Daher kommt es eher drauf an was du an deiner Uni für Möglichkeiten hast und was du für dich suchst! Es gibt keinen erheblichen Unterschied, es ist alles Gestaltung. Die Schwerpuntke varriieren, aber im Grunde genommen wars das dann auch.
Wer sich für KD an der FH WIESBADEN interessiert:
--> http://madstudy.blogspot.com
--> http://www.design-wiesbaden.de

Friends

  • Art Directors Club
  • Butter & Fisch
  • Designdidaktik
  • Designspotter
  • designweeks.net