Wieso Design studieren?

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rastagyal
Beiträge: 654
@ mimikry

ja, ich geb dir recht, ich seh das auch so...
aber ich hab auch feststellen müssen, es gibt echt eute, die scheinbar
nicht so drüber nachdenken, es nicht so als leidenschaft bezeichnen..
vielleicht machen sie's genauso aber irgendwie kümmerts den einen
oder einen nicht so, ob er anders ist, oder
denkt sich nciht soviel dabei..

aber ich würds auch so bezeichnen wie du.. und mach mir
weiter meine gedanken und..

ich finde, der unterschied, denn ich bis jetzt feststellen kann:
design macht mir spass, maschinenbau nicht..
für design sitz ich gern 24 h an der arbeit, bei maschinenbau
fang ich gar nicht erst an.. und es wird keinen moment geben
wo's mir wirklich dolle und richtig ernsthaftig auf den nerv gehen wird..
:)
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fuku
Beiträge: 3226
Meinst du denn wirklich, dass Ingenieure nicht kreativ sind?

Kreativität ist nicht nur Leuten vorbehalten, die Plakate und Logos machen. Was glaubst du denn, wie man neue Motoren oder neue Software entwickelt? Da sitzt man auch nicht am Schreibtisch und sagt: "So, jetzt mach ich mal nen neuen Dieselmotor."

:)
conquera
Beiträge: 492
Da muss ich Fuku voll zustimmen. Wie ich aus meinem Umfeld sehe, sind Physiker die kreativsten Menschen ;-) die eignen sich sehr gut für einen Vergleich zu diesem Thema.
Und um mal was streitbares in den Raum zu stellen, man hat als Designer doch immer "Richtlinien" die einem helfen die Tabula Rasa des Designobjekts zu beschreiben. Man hat Regeln, die einem helfen Produkte so zu gestalten, dass sie von Menschen besser wahrgenommen werden. Ein Physiker steht bei einer neuen Theorie quasi vorm Nichts, vorm absoluten Niemandsland... to boldly go where no one has gone before :D Das erfordert enorme Kreativität, die mit dem selbstgefälligen Erguss eines Designers nicht zu vergleichen ist. Das ist auf einer ganz anderen Bedeutungsebene und somit finde ich auch nichts "hochwertiges" oder "einzigartiges" an einem Designstudium. Wie schon gesagt wurde, jeder tut halt das, was er am besten kann. Wenn ich ein Genie wäre, würde ich meine Genialität sicher für Sinnvolleres einsetzen, wie ein paar Plakate, platt ausgedrückt. Das heißt nicht, dass ich diesem Beruf seine Berechtigung absprechen möchte, aber ein Steuerberater ist nicht mehr oder weniger bedeutsam. Ist immer alles ne Frage der Präferenzen. Und zum Glück sind Menschen und Geschmäcker verschieden...
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HansImGlück
Beiträge: 1927
@mimikry:

Ich versteh irgendwie nicht wo dein Problem liegt.

Feuer und Leidenschaft nur bei dir?


Ich und ebenso glaube ich keiner von den anderen(fuku etc.) hat etwas über seiner persönlichen Motivation für das Studium geschrieben sondern nur aus einer neutralen Position eine Blick auf den Designerberuf geworfen. Hilfreich für ein Designstudium ist es mit Sicherheit, wenn man in der Lage ist etwas ojektiv zu betrachten und nicht immer nur die eigene rosafarbene Brille auf hat.(auch wenns bei q.e.d. endet oder einer Abhandlung über Lehrpläne der 7. Klasse)

Es gibt für jeden Beruf eine Personengruppe, die diesen mit voller Leidenschaft betreibt - eigentlich unnütz das zu erwähnen.

Beim in sich aufsaugen sollte man darauf achten, dass man nicht den Blick für das Ganze verliert!
Fun ist not a straight line!
Mimikry
Beiträge: 4
1) Ja, ich glaube, hier ist wirklich mein ursprüngliches Anliegen untergegangen. Weiß nicht, warum ihr euch so in den Satz mit dem stinknormalen Beruf verbissen habt. Mir ging’s nicht darum, aufzuzeigen, dass Designer was Besseres sind (oder eben nicht), sondern ich wollte rausfinden, ob andere Designstudenten mit einer ähnlichen Leidenschaft dabei sind wie ich, versteht ihr, oder ob ihr andere Beweggründe hattet, Design zu studieren und wenn ja, welche.

2) Gleichzeitig hat sich mir dann die Frage aufgeworfen, ob jemand, der Design studieren will mit mehr Enthusiasmus rangeht als jemand, der sich für ein Ingenieurstudium bewirbt? (Das ist eine Frage, keine Behauptung!) Ich kenne jedenfalls niemanden, der Ingenieurwissenschaften, Natur- oder Wirtschaftswissenschaften studiert und da mit so viel Begeisterung rangeht. Und ich find’ nun mal, dass Design auch ein Stück weit mit Kunst einhergeht. Habt Ihr Euch schon mal mit’nem Musik- oder Kunststudenten unterhalten? Die lieben, was sie tun. Da spielt kein Argument rein, wie „was ordentliches studieren…mit Zukunft…Geld verdienen…“ Und ich glaube, dass ich auch so bin. Und ich wollte nur rausfinden, ob das meine Blauäugigkeit ist oder ob es auch anderen so geht.(???)
(Uuund, es geht jetzt nicht darum, ob Leidenschaft oder deren Mangel schlecht ist oder nicht, sondern ob es sein kann, dass die Designer prozentual gefühlsduseliger/enthusiastischer sind als andere Berufsgruppen oder nicht?)
conquera
Beiträge: 492
[quote="Mimikry"]1) Ich kenne jedenfalls niemanden, der Ingenieurwissenschaften, Natur- oder Wirtschaftswissenschaften studiert und da mit so viel Begeisterung rangeht. [/quote]

ich schon.
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moser
Beiträge: 99
kenne ich zu genüge. oftmals sind das menschen die mit weiter geöffneten augen durch die welt gehen als ich es tue. ihre interessen liegen nur woanders, dadruch nutzen sie die gewonnen eindrücke in einer anderen richtung.
fuku
Beiträge: 3226
[quote="Mimikry"]2) (…) Ich kenne jedenfalls niemanden, der Ingenieurwissenschaften, Natur- oder Wirtschaftswissenschaften studiert und da mit so viel Begeisterung rangeht. (…)[/quote]

du machst einen großen denkfehler.
ingenieur- oder naturwissenschaftliche studiengänge sind meistens nicht zulassungsbeschränkt, was bedeutet, dass sich dort jeder einschreiben kann, der nichts besseres vor hat.
bei rein gestalterischen studiengängen fliegen etwa 90% der interessierten durch eignungsprüfungen und manchmal zusätzlich durch hohe NCs raus. was sich letztendlich im fachbereich wiederfindet ist der härteste kern. wenn man idealistisch rangeht, kann man auch noch sagen, dass es die besten der besten sind.

bei anderen studiengängen ist es aber nunmal so, dass verdammt viele pfeifen unterwegs sind, die nicht wissen, was sie denn anderes studieren könnten.

trotzdem muss ich dir sagen, dass es diese leute, die mit feuer und leidenschaft studieren in jedem fach gibt. ich habe davon ein paar exemplare in meinem (entfernteren) bekanntenkreis: informatiker und ingenieure, die ihre erfüllung in diesen fächern gefunden haben.

würde es auf jeden studiengang eine fachspezifische eignungsprüfung geben, hätten wir viel weniger pfeifen und faule langzeitstudenten (ich rede nicht von härtefällen) an den hochschulen.

naja, aber die hochschulen brauchen die großen mengen an studenten, da sie sonst finanziell kollabieren würden… außerdem sehe ich bei "eignungsprüfungen für alle fächer" schon linke zecken herumgröhlen: "recht auf bildung für alle" .

hach, ich drifte ab :)
conquera
Beiträge: 492
stimmt genau. das ist exakt das problem.

dadurch, dass eben in der denkweise und vorbildung der leute selektiert wird, wirft das das mysterium des "idealen designstudenten" auf. dadurch hinterfragen bewerber, enstpreche ich denn wirklich dem designerklischee und muss ich das denn, um genommen zu werden und die genommenen bilden einen unglaublichen stolz darauf, einer Pseudoelite zugehörig zu sein.

gäbe es eine maschinenbaueignungsprüfung, würden die maschinenbauer schnulzige bewerbungsbegründungen schreiben à la "ich hab schon immer gerne lego gespielt und autos gebaut..." und es gäbe foren wie diese hier, in denen die leute fragen "mensch findest du es nicht auch toll, maschinenbauer zu sein?" und kommentare fielen wie "nicht jeder, der bastelt sollte den begabten den platz wegnehmen"

denkt mal drüber nach...;-)
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kritzelschaf
Beiträge: 127
*unterschreib*
snyda
Beiträge: 951
@conquera: der hammer. Witzge Vorstellung und interessante Überlegung.
HansImGlück
Beiträge: 1927
[quote="Mimikry"]Ich kenne jedenfalls niemanden, der Ingenieurwissenschaften, Natur- oder Wirtschaftswissenschaften studiert und da mit so viel Begeisterung rangeht. Und ich find’ nun mal, dass Design auch ein Stück weit mit Kunst einhergeht. Habt Ihr Euch schon mal mit’nem Musik- oder Kunststudenten unterhalten? Die lieben, was sie tun. Da spielt kein Argument rein, wie „was ordentliches studieren…mit Zukunft…Geld verdienen…“ Und ich glaube, dass ich auch so bin. Und ich wollte nur rausfinden, ob das meine Blauäugigkeit ist oder ob es auch anderen so geht[/quote]

Ich höre da ein ordentliches Maß an "Blauäugigkeit" raus!

Zum Glück kenne ich die beiden Seiten und von diesen fast alles Leute, die das Studium so gut wie hinter sich haben.
Die Vorstellung von einem Studium und die Realität des Studienganges können auch noch mal weit auseinander liegen. Vielleicht solltest du erst ein mal ein paar Semester studieren und dann einen kleinen Ausblick wagen. Ich kann nicht sagen in wie weit der Studiengang Design zu mir passen wird - die Zeichen stehen zwar gut, aber da spielen zu viele Faktoren mit rein.

Ich kenne auch Leute die Kunst und Musik studieren und es nicht nur lieben. In einem speziellen Fall(Kunststudium) würde ich schon behaupten, dass ich noch nie so viele Leute in einem Semester gesehen habe, die so extrem von Zukunftsängsten geplagt wurden. Ich kanns ihnen nicht verdenken - von Luft und Liebe überlebt man eben nicht....

Es wurde ja schon erwähnt, dass für die künstlerischen Studiengänge vor dem Studienbeginn ausgesiebt wir. Das Gegenteilige passiert bei den Ingenieursstudiengängen. Wenn du die Leute im Hauptstudium anguckst, dann wirst du nicht mehr viele von denjenigen finden, die ohne Begeisterung dabei sind. Wenn du eine durchschnittliche Studiendauer von über 16 Semestern hast (Maschinenbauer in Aachen) und dann noch die harten Klausurphasen bei denen die Leute reihenweise durchfallen, dann kann man verstehen wenn einige Leute völlig depressiv werden und nicht mehr von ihrem Studium schwärmen.
Wie hoch sind denn die Abbrecherquoten bei den Designern bzw. Künstlern?
Wenn du mal im Studium drin bist, dann hast du dein Diplom so gut wie in der Tasche.
Fun ist not a straight line!

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