Wie gehts weiter? (Abgebrochenes Studium MG)
Wie gehts weiter? (Abgebrochenes Studium MG)
Vorneweg kurz die Fakten zu meiner aktuellen Situation: (sogutwie) 21 Jahre, Abitur, 3 Semester Mediengestaltung an der FH in Schwäbisch Hall + Bachelorvorprüfung -> danach Studium abgebrochen.
... führt zu folgender Fragestellung: "Wie gehts weiter?"
Also mit Gestaltung & Co habe ich mich hobbymäßig schon seit geraumer Zeit beschäftigt, mit 17 ein Gewerbe angemeldet und es war eigentlich klar, wo es nach dem Abi hingehen sollte. Naja die Richtung war klar, der konkrete Weg wurde dann ein wenig übereilt eingeschlagen: Da mich Vater Staat im Nachhinein ausmusterte probierte ich es und "auf gut Glück" bei der FH in Schwäbisch Hall als Mediengestalter mit meiner in Eile angefertigten Bewerbungsmappe, die dann sogar noch genommen wurde (was im Nachhinein nichts bedeutendes ist). Ich sagte zu, im WiSe 2003 dort zu starten, ohne ehrlichgesagt konkret zu wissen was mich erwartet ...
Warum die FH in Schwäbisch Hall? Wünschte ich wüsste eine Antwort auf die Frage... sagen wir es so, es war die einzige FH über die ich irgendwie ein wenig bescheid wusste (zumindestens nahm ich das damals an) und habe auch den Tag der Offenen Tür besucht, der mich recht beeindruckt hat. Ehrlichgesagt hatte ich mir wenig Chancen ausgemalt genommen zu werden, weil ich annahm, das die Zulassungschancen ähnlich hart wären wie bei den anderen FHs, trotz Studiengebühren. Dem ist und war aber nicht so. Absolut nicht.
Naja am Anfang war ich noch ein wenig blind und euphorisch und fand alles "ganz toll und nett", so viele verschiedene Sachen zu machen, habe wenig hinterfragt oder einfach nur mit ein wenig mehr Abstand betrachtet. Naja den Entschluss zu erklären, wieso ich aufgehört habe hier zu studieren würde den Rahmen sprengen - vielleicht kurz die "Hauptgründe":
Die FH versucht einfach ALLES was im Entferntesten Sinne mit Medien zu tun hat in das Studium zu packen, was neben Prüfungs-, Praxis- und Auslandssemester nur auf 4 Theoriesemestern besteht und dabei kommt einfach nichts rum. Es ist wie ein Fachbuch, wo man nur den Klappentext und die Einleitung zu lesen bekommt, dann geht es schon weiter zum nächsten Thema. Das Niveau ist teilweise erschreckend niedrig und vorausgesetzt wird eigentlich so gut wie gar nichts, ebenso bei den Bewerbungen die zur Zulassung führen.
Und die Unterrichtsmethoden und Lehrkräfte sind daneben teilweise schlichtweg überfordert/nicht in der Lage, den Stoff in solch kurzer Zeit zu vermitteln, teilweise leider auch aus mangelnder Kompetenz... Daneben ist die Organisation einfach kurz gesagt das Letzte. Konzepte und Programme werden versprochen, die in Realität nicht mal annähernd halb so leicht umgesetzt werden können wie in der Broschüre versprochen und man wird im Regen stehen gelassen mit seiner Ausbildung - seiner Zukunft. Von allem etwas, aber von nichts wirklich ausreichend.
Naja zum orientieren hat es mir jedenfalls gereicht, ich weiß zumindest in etwa, was mir Spaß macht und was weniger, ob dafür nicht manchmal gewisse Studenten/Lehrkräfte ausschlaggebend waren, als das Fach an sich, sei mal dahingestellt. Der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte, war die Tatsache, das ohne unsere Meinung einzuholen der komplette Studienablauf geändert wurde und wir aus den So-Sem-Ferien kamen und vor vollendeten Tatsachen standen, in knapp 3 Monaten ins Ausland zu fliegen und nun ein komplettes Semester in 2 Monaten reingepaukt bekommen würden. Das war zuviel, die Sache ging vors Kultusministerium und ich kündigte, was hier nicht oft vorkommt.
Gut einiges mag vielleicht wirklich persönlich bei mir liegen (Interessensscherpunkte, Meinungsverschiedenheiten, Probleme mit Dozenten/Studenten die einem die Motivation nehmen etc.) aber das Studium hier fertig zu machen bringt nichts, außer einem leeren Geldbeutel, denn für 300€ im Monat ist das gebotene einfach nicht Rechzufertigen, vor allem da es mich ziemlich sicher in den Bereich Print zieht und ich hier speziell in dem Bereich nur noch wenig vermittelt bekommen würde. Ich bleibe für kommendes Semester eingeschrieben, besuche lediglich nur noch eine Vorlesung - Typografie - bei einem der fähigsten Dozenten an der FH und einige Vorlesungen aus persönlichem Interesse im Bereich Kuturgestaltung, wo auch die Menschen studieren, die mich davon abhalten aus diesem Kaff zu fliehen, da sie mir mittlerweile zuviel bedeuten.
Allerdings stehe ich spätesten im Oktober dann da und bin dann wirklich nicht mehr hier an der FH in irgendeiner Form eingeschrieben und muss sehen wies weitergeht. Nochmal MG an ner anderen FH kommt nicht in Frage, das wäre wieder zu allgemein und ich Laufe Gefahr in den nächsten verpeilten Laden zu stolpern. Da mich der Bereich Print am meisten reizt, käme als Studium eigentlich nur GrafikDesign oder evtl. Kommunikationsdesign in Frage. Eine Ausbildung als MG für Print/Digital kommt eigentlich ebenso wenig in Frage wie das Studium als MGler, da hier auch nur selten tief in die Materie eingestiegen wird und die Grundlagen sind mittlerweile vorhanden und all den Kram noch mal zu wiederholen, schreckt mich ab. Am ehesten könnte ich mir zurzeit vorstellen in einem (unbefristeten) Praktikum in einer Agentur einzusteigen, da ich im letzten Sommer zwei Monate in einer Agentur beinahe vollkommen eigenständig an wirklich bedeutenden und wichtigen Projekten arbeiten durfte und merkte wie viel und schnell ich dabei gelernt habe. Vorraussetzung ist, das jemand neben dir sitzt der das Ganze "raus hat" und wirklich motiviert und kompetent zur Seite steht, wenns mal klemmt. Naja mir war die "Praxis" ja auch nicht vollkommen neu, da ich ja selber nun seid über drei Jahren meine Leben mit (...anfänglich noch sehr stümperhaften) Gestaltung finanziere ( http://www.waider-mediendesign.de ) und es nicht das erste mal war, da ein Produkt auch wirklich mal reingezeichnet und auch gedruckt wird.
Naja, viele Text für wenige kurze Fragen: Wie geht’s weiter.. Wie stehen die Chancen mit einem abgebrochenen Studium vielleicht direkt ins Berufsleben einzusteigen und sich per Seltbststudium weiterzubilden und natürlich auch durch die Arbeit/Menschen in dem Betrieb wo man arbeitet. Welches Studium kommt für den Schwerpunkt Print am ehesten in Frage? Erfahrungen...? Wie ist eure "Geschichte"?
Eine kleine Auswahl an Arbeitsproben habe ich ja auf meiner Website, die ich gerade am fertigbasteln bin ( http://www.waider-mediendesign.de
), damit ihr euch vielleicht ein besseres Bild machen könnt. Leider sind die meisten Projekte aus der Agenturarbeit letzten Sommer gerade nicht online, da muss noch was geklärt werden, dafür aber die restlichen Sachen.
Aktuell wäre vielleicht noch die Seite http://www.explosionsinthesky.de zu erwähnen, an der ich gerade arbeite und viel Zeit investiere. Ist ne Fanpage zu ner texanischn "Post"-Rock Band, vielleicht nebenbei interessant für den einen oder anderen. Definitv ein Reinhören wert.
... führt zu folgender Fragestellung: "Wie gehts weiter?"
Also mit Gestaltung & Co habe ich mich hobbymäßig schon seit geraumer Zeit beschäftigt, mit 17 ein Gewerbe angemeldet und es war eigentlich klar, wo es nach dem Abi hingehen sollte. Naja die Richtung war klar, der konkrete Weg wurde dann ein wenig übereilt eingeschlagen: Da mich Vater Staat im Nachhinein ausmusterte probierte ich es und "auf gut Glück" bei der FH in Schwäbisch Hall als Mediengestalter mit meiner in Eile angefertigten Bewerbungsmappe, die dann sogar noch genommen wurde (was im Nachhinein nichts bedeutendes ist). Ich sagte zu, im WiSe 2003 dort zu starten, ohne ehrlichgesagt konkret zu wissen was mich erwartet ...
Warum die FH in Schwäbisch Hall? Wünschte ich wüsste eine Antwort auf die Frage... sagen wir es so, es war die einzige FH über die ich irgendwie ein wenig bescheid wusste (zumindestens nahm ich das damals an) und habe auch den Tag der Offenen Tür besucht, der mich recht beeindruckt hat. Ehrlichgesagt hatte ich mir wenig Chancen ausgemalt genommen zu werden, weil ich annahm, das die Zulassungschancen ähnlich hart wären wie bei den anderen FHs, trotz Studiengebühren. Dem ist und war aber nicht so. Absolut nicht.
Naja am Anfang war ich noch ein wenig blind und euphorisch und fand alles "ganz toll und nett", so viele verschiedene Sachen zu machen, habe wenig hinterfragt oder einfach nur mit ein wenig mehr Abstand betrachtet. Naja den Entschluss zu erklären, wieso ich aufgehört habe hier zu studieren würde den Rahmen sprengen - vielleicht kurz die "Hauptgründe":
Die FH versucht einfach ALLES was im Entferntesten Sinne mit Medien zu tun hat in das Studium zu packen, was neben Prüfungs-, Praxis- und Auslandssemester nur auf 4 Theoriesemestern besteht und dabei kommt einfach nichts rum. Es ist wie ein Fachbuch, wo man nur den Klappentext und die Einleitung zu lesen bekommt, dann geht es schon weiter zum nächsten Thema. Das Niveau ist teilweise erschreckend niedrig und vorausgesetzt wird eigentlich so gut wie gar nichts, ebenso bei den Bewerbungen die zur Zulassung führen.
Und die Unterrichtsmethoden und Lehrkräfte sind daneben teilweise schlichtweg überfordert/nicht in der Lage, den Stoff in solch kurzer Zeit zu vermitteln, teilweise leider auch aus mangelnder Kompetenz... Daneben ist die Organisation einfach kurz gesagt das Letzte. Konzepte und Programme werden versprochen, die in Realität nicht mal annähernd halb so leicht umgesetzt werden können wie in der Broschüre versprochen und man wird im Regen stehen gelassen mit seiner Ausbildung - seiner Zukunft. Von allem etwas, aber von nichts wirklich ausreichend.
Naja zum orientieren hat es mir jedenfalls gereicht, ich weiß zumindest in etwa, was mir Spaß macht und was weniger, ob dafür nicht manchmal gewisse Studenten/Lehrkräfte ausschlaggebend waren, als das Fach an sich, sei mal dahingestellt. Der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte, war die Tatsache, das ohne unsere Meinung einzuholen der komplette Studienablauf geändert wurde und wir aus den So-Sem-Ferien kamen und vor vollendeten Tatsachen standen, in knapp 3 Monaten ins Ausland zu fliegen und nun ein komplettes Semester in 2 Monaten reingepaukt bekommen würden. Das war zuviel, die Sache ging vors Kultusministerium und ich kündigte, was hier nicht oft vorkommt.
Gut einiges mag vielleicht wirklich persönlich bei mir liegen (Interessensscherpunkte, Meinungsverschiedenheiten, Probleme mit Dozenten/Studenten die einem die Motivation nehmen etc.) aber das Studium hier fertig zu machen bringt nichts, außer einem leeren Geldbeutel, denn für 300€ im Monat ist das gebotene einfach nicht Rechzufertigen, vor allem da es mich ziemlich sicher in den Bereich Print zieht und ich hier speziell in dem Bereich nur noch wenig vermittelt bekommen würde. Ich bleibe für kommendes Semester eingeschrieben, besuche lediglich nur noch eine Vorlesung - Typografie - bei einem der fähigsten Dozenten an der FH und einige Vorlesungen aus persönlichem Interesse im Bereich Kuturgestaltung, wo auch die Menschen studieren, die mich davon abhalten aus diesem Kaff zu fliehen, da sie mir mittlerweile zuviel bedeuten.
Allerdings stehe ich spätesten im Oktober dann da und bin dann wirklich nicht mehr hier an der FH in irgendeiner Form eingeschrieben und muss sehen wies weitergeht. Nochmal MG an ner anderen FH kommt nicht in Frage, das wäre wieder zu allgemein und ich Laufe Gefahr in den nächsten verpeilten Laden zu stolpern. Da mich der Bereich Print am meisten reizt, käme als Studium eigentlich nur GrafikDesign oder evtl. Kommunikationsdesign in Frage. Eine Ausbildung als MG für Print/Digital kommt eigentlich ebenso wenig in Frage wie das Studium als MGler, da hier auch nur selten tief in die Materie eingestiegen wird und die Grundlagen sind mittlerweile vorhanden und all den Kram noch mal zu wiederholen, schreckt mich ab. Am ehesten könnte ich mir zurzeit vorstellen in einem (unbefristeten) Praktikum in einer Agentur einzusteigen, da ich im letzten Sommer zwei Monate in einer Agentur beinahe vollkommen eigenständig an wirklich bedeutenden und wichtigen Projekten arbeiten durfte und merkte wie viel und schnell ich dabei gelernt habe. Vorraussetzung ist, das jemand neben dir sitzt der das Ganze "raus hat" und wirklich motiviert und kompetent zur Seite steht, wenns mal klemmt. Naja mir war die "Praxis" ja auch nicht vollkommen neu, da ich ja selber nun seid über drei Jahren meine Leben mit (...anfänglich noch sehr stümperhaften) Gestaltung finanziere ( http://www.waider-mediendesign.de ) und es nicht das erste mal war, da ein Produkt auch wirklich mal reingezeichnet und auch gedruckt wird.
Naja, viele Text für wenige kurze Fragen: Wie geht’s weiter.. Wie stehen die Chancen mit einem abgebrochenen Studium vielleicht direkt ins Berufsleben einzusteigen und sich per Seltbststudium weiterzubilden und natürlich auch durch die Arbeit/Menschen in dem Betrieb wo man arbeitet. Welches Studium kommt für den Schwerpunkt Print am ehesten in Frage? Erfahrungen...? Wie ist eure "Geschichte"?
Eine kleine Auswahl an Arbeitsproben habe ich ja auf meiner Website, die ich gerade am fertigbasteln bin ( http://www.waider-mediendesign.de
), damit ihr euch vielleicht ein besseres Bild machen könnt. Leider sind die meisten Projekte aus der Agenturarbeit letzten Sommer gerade nicht online, da muss noch was geklärt werden, dafür aber die restlichen Sachen.
Aktuell wäre vielleicht noch die Seite http://www.explosionsinthesky.de zu erwähnen, an der ich gerade arbeite und viel Zeit investiere. Ist ne Fanpage zu ner texanischn "Post"-Rock Band, vielleicht nebenbei interessant für den einen oder anderen. Definitv ein Reinhören wert.
Aber ich denke du hast deine 2 Möglichkeiten schon gut erkannt.
1. Studium woaners fortsetzen/neu anfangen, am besten an einer Hochschule, nicht Fachhochschule, oder 2. eben direkt in einer Agentur arbeiten /Praktikum machen und dich praktisch weiterbilden.
In meiner Praktikumsagentur haben 5 Grafiker gearbeitet, nur eine hatte jemals studiert, der Rest nicht! Es zählt gerade im kreativen Bereich mehr was man kann, nicht was man studiert hat.
Ich habe vor dem Studium beim Tv gearbeitet und genau gemerkt wer studiert hat und wer nicht. Das Niveau war bei Studierten schon höher. Die Selbstsicherheit (Du hast n Schein, "Du bist wer") auch höher. Dein Gahalt nachher auch höher.
Nachher denkst hätte ich nur...
Will nur mal schnell auf diesem Weg ein paar Grüße nach SH schicken. Ich denke den Rest klären wir persönlich. Aber ich glaub du kennst meine Meinung schon, oder?
also erstmal hast du einen riesigen vorteil - du bist jung! selbst wenn du jetzt zwei drei jahre als grafiker o.ä. arbeitest, kannst du dich immer noch entscheiden zu studieren.
du fragst, ob du ohne abgeschlossenes studium ins berufsleben einsteigen kannst. wenn du schon seit drei jahren von deiner arbeit leben kannst, dann hast du das bereits geschafft :wink: - aber ich glaube du meinst etwas anderes, nämlich "erreiche ich damit meine ziele?". das ist schwer zu beantworten, denn nur du kennst sie. nimm dir mal zettel und stift und notiere dein "wunschleben" möglichst detailliert. wo willst du leben, wie willst du leben und wen eventuell noch durchfüttern 8) das ganze natürlich auch jobtechnisch - wie stellst du dir deine zukunft bis "zur rente" vor. klar, da kann sich immer noch was ändern, aber viel mehr als deine jetzigen wünsche hast du erstmal nicht.
so - und wenn da auf dem zettel steht "mit 40 entwerfe ich bei bmw den neuen 7er während meine dritte frau ihr zweites kind bekommt" oder so ähnlich :lol: dann wird es ohne studium sicherlich hart werden, das auch tatsächlich zu erreichen!
wenn du es auf eigene faust versuchen möchtest, dann ist meiner erfahrung nach vor allem wichtig, dass du ein mann der tat bist, mit hoher selbstdisziplin ans werk gehst und dich von mißerfolgen nicht entmutigen läßt. da solltest du einen kritischen blick in den spiegel werfen, nicht jeder kann bzw. möchte so arbeiten.
viel erfolg jedenfalls!
Wir waren anfangs in Hall 20 im Semster und wenn alle gehen, die es vorhaben...bleiben noch 15 zurück. Warum wohl. Immerhin...die Organisation hat sich gebessert, wir ham viel gemeckert und auch ein bissl was erreicht....
Viele Grüße jedenfalls an dich als Leidensgenosse ;)