Schrift für wissenschaftliche Dokumentation

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Grafikfee
Beiträge: 8
Schrift für wissenschaftliche Dokumentation
Hallo zusammen,

Ich Suche für meine Hausarbeit In Form einer wissenschaftlichen Dokumentation (also viel Text) im fach Semantik eine geeignete oder passende Schrift. Unser Dozent (ist er auch in Grafik Design daher die Vorgabe) hat uns verboten Times oder arial zu nehmen kann hier jemand helfen oder Feedback geben welche Schriften gut ankommen?

Freue mich über jede antwort

Gruesse Sandra
Anonymous
Da du sehr viel Text hast, empfehle ich dir eine serifenbetonte Schrift. Serifen sind diese kleinen "Häkchen" an den Buchstabenenden; die Times ist zum Beispiel eine Serifenschrift. Serifenbetont sollte sie deshalb sein, weil diese Schriften (natürlich nicht alle, aber die einer bestimmten Klasse) bei langen Texten besser lesbar sind weil sich besser Wortbilder im Kopf erschließen (nur mal so, falls er dich fragt, wieso du die Schrift genommen hast). ;)
Du solltest auch darauf achten, dass die Strichstärken, also die Linien, aus denen die Buchstaben bestehen, annähernd gleichdick sind. Es gibt serifenbetonte Schriften, bei denen es sehr unterschiedliche Strichstärken gibt (die sehen dann aus wie mit nem Schönschreibfüller geschrieben – Beispiel: [url=http://myfonts.us/td-4sIesD]Palatino[/url]).
Du solltest auch darauf achten, dass die ausgewählte Schrift viele Schnitte hat, sprich bold (fett) oder oblique/kursiv (geneigt). Das ist wichtig, damit du Schriftauszeichnungen setzen kannst.
Ich find zum Beispiel die [url=http://myfonts.us/td-RkJDFY]Kepler[/url] toll.
NethOr
Beiträge: 1377
Ich finde, das hast du sehr schön erklärt :D

[url=http://www.butterundfisch.de/]Butter & Fisch - Begleiter für die Bewerbung zum Kommunikationsdesignstudium[/url]
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The Enrichment Center is required to remind you that you will be baked. And then there will be cake.

Anonymous
Haha danke :D
Haley
Beiträge: 165
serifen deshalb weil diese für die augen eine linie ergeben, was das lesen unterstützt.

cambria ist ein schöner serifen-schrift, der bei jedem mac vorinstalliert ist. was auch ganz wichtig ist, ist der zeilenabstand. dieser hilft einem beim durchlesen langer texte ungemein.
Heeleena
Beiträge: 93
um jetzt mal ein bischen klugzuscheißen :evil: :
Ich habe das Gefühl, ihr habt da etwas durcheinander gebracht ;)

Es gibt
Klassische Antiqua > Wechselstrich, ausgerundete Serifen, orientiert sich noch am meisten an der Handschrift > Beispiel: Garamond
Barock Antiqua >auch Wechselstrich und keine Ausrundungen mehr bei den Serifen, wirkt wesentlich konstruierter > Beispiel Times (Die Times ist nicht serifenbetont!)
Klassizistische Antiqua: extremer Wechselstrich mit Haarlinien, gerade Serifen > Didot
Serfifenbetonte Linearantiqua: strenge Konstruktion, alle Strichstärken gleich > Rockwell
Serifenlose Linearantiqua : erklärt sich von selbst

Also: von einer serifenbetonten Linearantiqua als Fließtextschrift ist wirklich abzuraten! Diese Schriften sind meistens zu dick und zu dunkel. Ebenso von der Klassizistischen Antiqua, bei der das Schriftbild meist ungleichmäßig wird, die durch extrem Weißräume auch schwer auszugleichen ist. Das sind Schriften für die Headlines oder kurze Texte!
Wenn du eine Serifenschrift haben möchtest, dann würde ich auf eine Barockantiqua oder auf eine Klassische Antiqua zurückgreifen. Die Serifen geben Orientierung, der Wechselstrich garantiert einen ruhigen und gleichmäßigen Lesefluß (!)
Ich würde an deiner Stelle auch auf Schriften von bekannten Typografen zurückgreifen, da man sich hier auch als Typo-Laie sicher sein kann, dass die Schriften gut laufen und ordentlich ausgeglichen sind.
Auf was du selbst bei der auf einem Laserdrucker ausgedruckten Schrift achten kannst (im Flattersatz)
- läuft die Schrift gleichmäßig oder gibt es dunklere und hellere Flecken
- hat die Schrift einen angenehmen Grauwert oder ist das Schriftbild insgesamt zu dunkel oder zu hell?


> http://www.linotype.com/de/2227/schriftenfrbcherundzeitschriften.html

Da ich die hier vorgeschlagenen Schriften auch gut finde und diese sicherlich nicht "serifenbetont" sind, denke ich, sind die Begrifflichkeiten etwas durcheinander geraten ;)
Serifenbetont = http://people.clarkson.edu/~jjohnson//workspace/images/marcellus.jpg
Viel Erfolg bei der Suche ;)
Grafikfee
Beiträge: 8
Hallo zusammen,

lieben Dank für die Mühe und die ausführliche Beschreibung

Ich war schon dran, an der Garamond, Syntax, Frutiger und Helvetica Neue
Thesis (z.B. The Sans) finde ich auch wunderbar.

Ich finde das extrem schwierig, hier was passendes zu finden... Aber ihr habt mir ja schon sehr geholfen mit den Links und den Beschreibungen!! Danke!!!!!!!
Fr Aug 26, 2011 8:20 am
Grafikfee
Beiträge: 8
Ist die Garamond zu "einfach" für diese Dokumentation ?
carmen
Beiträge: 558
die Garamond ist nichts außergewöhnliches, sie ist ein Klassiker. Aber eben auch eine gute Schrift. Ich würde sagen, damit kannst du nicht viel falsch machen :)

[color=#6A6282]▾[/color][color=#D37035]▾[/color][color=#BCDEC3]▾[/color][url=http://www.carmenmauerer.de]Portfolio[/url][color=#D37035]▾[/color][color=#BCDEC3]▾[/color][color=#6A6282]▾[/color]

stratopeter
Beiträge: 114
Hallo Grafikfee,

da passt eine nüchterne, sachliche und nicht allzu ausgefallene Schrift sicher ganz gut. Helvetica ist vielleicht schon eine gute Wahl, wobei es bei längeren Texten vielleicht sinnvoll wäre, etwas mit Serifen zu nehmen, wie meine Vorredner schon sagten.

Die Kepler wirkt sehr elegant und ist enorm flexibel (für wissenschaftliche Ansprüche mit vielen Auszeichnungen sehr von Vorteil), habe auch im Buchsatz schon sehr gute Erfahrungen mit dieser Schrift gemacht (vor allem auch in Kombination mit Futura als Headlinefont, da die Schrift durchaus eine klassizistische Anmutung hat).

Helvetica Neue wäre da etwas nüchterner und hat ebenfalls viele Schnitte im Angebot. Für Mengentext würde ich allerdings auf Zeilenabstand, Laufweite, Strichstärke usw. achten, damit die Schrift richtig zur Geltung kommt. Mit ihr wird schon genug Schindluder getrieben. ;)
Als Alternative auch Univers, ist etwas weitläufiger und offener als die Helvetica und in manchen Fällen mag ich die lieber. Hat ja auch Unmengen an Schnitten. ;)

Garamond ist wohl ein Klassiker, wird auch in unzähligen wissenschaftlichen Büchern (eigentlich für alles, aber egal :D ) verwendet. Bekannte Kombination: Helvetica für Headlines, Garamond für Mengentext.

Trade Gothic könnte ich mir in dem Zusammenhang auch gut vorstellen, sowohl Headline als auch Fließtext (oder in Kombination mit Garamond). Soweit ich weiss wird die von Heraeus (großer Technologiekonzern) als Hausschrift verwendet und ich hab sie auch schon in einem Buch über systemisches Design gesehen. Franklin Gothic wär sicher auch ne gute Wahl.

Ansonsten vielleicht auch Optima oder Rotis.
Grafikfee
Beiträge: 8
Hallo!!!

Danke nochmals für Eure Beiträge.

Ja jetzt sieht es stark nach Rotis aus und / oder nach Frutiger, die Light Variante.
Kann mic hda noch nicht festlegen. Habe nun mehrere Ehemalige gefragt und ein paar Arbeiten gesehen und hier wurde auch Univers, Syntax und Bell Gothic verwendet. Rotis ist auch sehr schön und auch die Frutiger. Was meint ihr? Die Garamond macht alles sehr altmodisch :oops:
Moehre
Beiträge: 807
Mit der Rotis wäre ich vorsichtig. Da wird ja viel drüber gemunkelt :wink:
Moosmutzel
Beiträge: 1190
Ja, man sagt, die Rotis wird entweder geliebt oder gehasst. Ist vielleicht etwas riskant. Nicht dass dein Prof ein Rotis-Gegner ist :D

Ich finde, die Frutiger ist einfach toll. Ich liebe sie. Sie hat sehr viele Schnitte, ist recht schmal und daher auch gut für viel Text zu verwenden. Aaaaber wie schon in den Posts vorher beschrieben, ist bei langen Texten eher eine Serifen-Schrift zu empfehlen, da sie eher unseren Sehgewohnheiten entspricht.

Was ist gegen eine klassische Georgia oder Garamond einzuwenden?
http://www.josefineseifert.de
[url=http://www.f5.htw-berlin.de][img]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/7/7e/Logo_HTW_Berlin.svg/120px-Logo_HTW_Berlin.svg.png[/img][/url]
stratopeter
Beiträge: 114
Hm, ja die Rotis wirkt vielleicht etwas spießig und schullehrbuchhaft. Aber ich finde sie ist nüchtern, zurückhaltend, hat auch einen gewissen (wenn auch etwas steifen) Charakter und passt finde ich gut zu wissenschaftlichen Dokumentationen (wobei ich sie im Fließtext noch nicht eingesetzt habe). Außerdem hat sie den Vorteil, halbserife, serifenlose und serifenhaltige Schnitte zu haben, so kann man flexibel auf die eigenen Anforderungen reagieren. Ich verteidige sie aber zugegebenermaßen nur weil ich Otl Aicher mag. :D

Frutiger ist natürlich immer gut, wobei ich mich frage ob sie für den Zweck nicht etwas zu charaktervoll bzw. "emotional" ist, was auch immer das jetzt bedeuten soll. Ich mag die eigentlich lieber für "humanere" Angelegenheiten... (Lebensmittelbranche, Unterhaltung, usw.)
Aber wie Moosmutzel schon sagt, eine klassische Serifenschrift geht immer. Außerdem muss man ja auch garnicht so den krassen Kontrast haben bei Headlines, da es ja hier nicht auf Leserquoten oder spannende Erzählungen ankommt, sondern auf sachliche Informationen die vor allem inhaltlich unterschieden werden müssen. Aber da ich nicht weiss was genau die Anforderungen oder Aufgabenstellung ist will ich mal nicht zu viel klugscheißen. :D

Erzähl uns doch mal, wofür du dich entschieden hast, wenn du fertig bist. :)

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