Ab wann hat eine Zeichnung eine Aussage???

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Michi999
Beiträge: 33
Ab wann hat eine Zeichnung eine Aussage???
Ich bereite gerade eine Mappe für Kommunikationsdesign vor und ich habe dabei Bild für Bild immer wieder die Unsicherheit: Ab wann hat meine Zeichnung/mein Bild einen Wert, eine Aussage?
Wie kommt man zu Aussagen und wie erkennt man den inhaltichen Wert des Bildes?
Ich habe schon erlebt, dass Mappen abgelehnt wurden, die fotorealistische Zeichnungen von Gesichter und Gebäuden beinhalteten, weil sie keine Aussage hatten.

Ich weiß die Aussagen müssen keine moralischen oder kritischen Aussagen sein, aber wie kommt man auf diese gewisse künstlerische Aussage, die Aufmerksamkeit erzeugt und das Bild auch inhaltlich gut macht???
ting
Beiträge: 115
hey....

ich kann deine verunsicherung auch total verstehen. auf die gefahr hin, dass die allgemeinheit das anders sieht:

ich glaube, dass dieses ganze "aussage-ding" überbewertet ist. natürlich muss was rüber kommen. das kann aber auch zb mal nur eine stimmung sein. für mich ist das wort "aussage" irgendwie zu verbindlich....zu kräftig.....und man kann dem einfach nicht immer gleichermaßen gerecht werden.

du wirst nicht bei jedem bild eine hochdiffizile aussage einbringen können. vielleicht, weil es auch gar nicht notwendig ist. wichtig ist, dass du kreativ an die sachen rangehst, die du machst...dass du den betrachter dazu bringst, länger hinzuschauen, weil etwas zu entdecken ist...das kann eine szene sein, die sich abspielt...es kann extrem detailreich sein....es kann witzig sein... das kann man endlos fortführen.....

mach dich frei von irgendwelchen zwängen und hab spass, an dem, was du tust....

...und zeig doch vielleicht auch mal was?

lg,
ting
Michi999
Beiträge: 33
hast völlig recht, ting.
nur ich sehe den wert einen bildes nicht, wie es ein professor sieht.wenn ich "einfach" kreativ drauflos male, verfalle ich schon diesem zwangdenken, etwas gutes zu machen.
diese erfahrung habe ich schon bei der letzten mappe gemacht, mit der ich bei der mappenbesprechung war.
der prof fand, es fehle was, was wolle ich mit dem bild? was habe ich für eine aussage?
was ist das, was in meinen bildern fehlt und in den guten mappen mit dabei ist? ist es der zeichenstil? ist es die genauigkeit, der inhalt, eine kleine geschichte?
auf was kommt es an?
wo kann man einen wert festmachen?

ich bin nun etwas nachdenklicher weil meine letzte mappe durchgefallen ist...

klar kann ich mal bilder reinstellen, wenn ich welche vollendet habe, von denen ich überzeugt bin.
Krabat
Beiträge: 16
Was für ein grandioses Chaos !
>Um klar zu sehen, genügt oft schon ein Wechsel der Blickrichtung< Antoine de Saint-Exupèry
Michi999
Beiträge: 33
[quote="Krabat"]Was für ein grandioses Chaos ![/quote]

Deine Feststellung hilft mir nicht weiter....
Für eine sinnvolle Antwort wäre ich sehr dankbar.
ting
Beiträge: 115
also, ich würde dir raten auch bzw gerade bilder einzustellen, die eben deiner meinung nach NICHT GUT sind. um dich zu verbessern. du hast so viele fragen gestellt; da kann man nur ins blaue raten, was genau bei deinen bildern "fehlt"....

zeig ruhig auch deine alte mappe.....da musst du jetzt durch ;)
nein, ernsthaft. anders kann man wohl kaum wirkliche kritik üben oder brauchbare tips geben.

...und auch wenn deine letzte mappe abgelehnt wurde; stress dich nicht und mach dich unbedingt frei von dieser erwartungshaltung an dich selbst.
viele, die ich kenne, und ich auch selbst blockiert das einfach nur...selbstktitisch sein ist gut, aber schon mit unzufriedenheut an etwas ranzugehen bewirkt das gegenteil......

lg
mogli
Beiträge: 893
Hängt euch doch nicht so an Begrifflichkeiten auf.
Bewerber machen in meinen Augen oft den Fehler "Aussage" mit "Message" zu verwechseln. Ein Bild kann aussagekräftig sein ohne eine konkrete Message zu haben. Die Portraitzeichnungen von Käthe Kollwitz beispielsweise sind sehr aussagekräftig, obwohl sie dem Betrachter keine explizite Nachricht übermitteln.
Demnach können Aussagen …
… Stimmungen
… Gedanken
… Gefühle (etc.) sein die durch visuelle Mittel (Technik, beim Porttrait Mimik, Gestik usw.) kommuniziert werden.

Wenn fotorealistische Arbeiten durchs Raster fallen, dann meist, weil sie zu glatt, zu beliebig und zu langweilig sind. Lieber eine technisch unsaubere Arbeit mit Biss, als eine aalglatte, langweilige Arbeit ohne.
Die Mappe dient dazu den Professoren einen Überblick über euer künstlerisch-kreatives Repertoire zu verschaffen. Das ist der Schlüssel zu einer guten Mappe. Eure Arbeiten spiegel wider wer ihr seid, wo ihr ansetzt, wie ihr arbeitet. Das interessiert die Profs. Kommt das nicht rüber wirkt eine Mappe schnell fad und damit auch der Bewerber.

Zeigt, dass ihr vielseitig arbeiten könnt, offen für neues seid, experimentierfreudig und vielseitig interessiert; kurz: behandelt die Mappe wie ein Date, bei dem Authentizität meist besser ankommt als flache Sprüche. Und versucht bitte nicht irgendwelchen gängen und lapidaren Mappenklischees hinterherzujagen. Eine Mappe muss nicht perfekt sein, wohl aber interessant genug um mehr von dem Bewerber sehen zu wollen. Die Substanz euerer Arbeiten ist wichtig, weil daran euer Potential abgelesen werden kann.

Man liest hier immer wieder die gleichen - pardon - dämlichen Fragen über diesen ganzen Mappenkram (Aussage ja / nein; wo Bilderüberschriften hin; auf welchen Karton aufziehen usw.). Sich darüber Gedanken machen ist gut und schön und auch sicher wichtig. Aber macht euch eure eigenen Gedanken und versucht nicht in den hoch-standardisierten Mappeneinheitsbrei abzurutschen.
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Michi999
Beiträge: 33
Danke.
Genau so denke ich leider....
Ich suche immer nach einer Message, dabei können mich Bilder begeistern, die nur eine Aussage haben.
Hat ein Bild also dann einen Wert, wenn es mit zeichnerischer/malerischer Qualität und einer Aussage subjektiv berührt?
Mfg

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