Kann ich meine Gefühle als Thema nutzen?
Hallo ihr,ich möchte mich nächstes Jahr an der Hfbk Hamburg bewerben und plane grade an meiner Mappe.Ich frage mich ob Themen erwünscht sind welche mich selbst betreffen,also ich sag mal so ich nutze die Kunst nunmal gerne um mich mit mir selbst auseinanderzusetzen,meinem inneren auf die Spur zu kommen,zu verarbeiten.Ich beschäftige micht auch mit leidvollen Themen wie zb.dem heutigen Frauenbild oder Armut,meine Gefühle sind eben auch verbunden mit Themen dieser Welt.Ich weiß das es halt nicht so kitschig-emotional rüberkommen sollte,ist klar ich möchte mich nicht als vollkommenes Wrack präsentieren,und auch keine eintönige Mappe voll von vollkommen depressiven Arbeiten machen.Ich bin etwas blockiert,mir springt beim Arbeiten immer wieder in den Kopf wie zb. „was interessiert es die Professoren das du auf deinen Gedanken auf der Spur bist,wer bist du denn schon,du bist denen total unbekannt.“also ich möchte halt nicht das ich den anschein erwecke als sei ich viel zu sehr auf mich selbst fixiert und diese Themen woanders lassen sollte.
Also wird es ungern gesehen,wenn ich mein Inneres zum Thema mache oder ist es dann auch wieder eine frage der Umsetzung?
Viele Grüße
Hi,
ich bewerbe mich Anfang nächsten Jahres für ein Studium im Bereich Bildende Kunst und sitze auch gerade an meiner Mappe. Mich beschäftigt ein ähnliches Thema.
Was ich dir bis jetzt raten kann, bring auf jeden Fall Motive mit ein, die dich persönlich interessieren/ beschäftigen/ ausmachen. Fertige einfach so viel an wie es nur geht und vergiss dabei nicht deine "Standardbilder" (also Akt-/Köperstudien, Naturstudien etc.). Aber was ich bis jetzt in Erfahrung gebracht habe (zumindest für meinen Studiengang, ich weiß nicht welchen du wählen möchtest): Es geht natürlich immer um Individualität, interessante, neue und kritische Blickwinkel und generell N e u e s!
Deswegen, probier dich aus, nicht jedes Bild wird beim ersten Versuch ein Meisterwerk. Nutz die Zeit und übe übe übe. Wenn du keine Lust mehr auf Basics hast, mach etwas völlig freies und anders herum genau so, aber bleib bloß nicht stehen.
Und natürlich sind Mappenkurse nur zu empfehlen. Lass dich von Leuten beraten, die Ahnung habe, du musst da nicht allein durch :)
Xax, deine Mappe dient dazu Dich vorszustellen und zu zeigen wie und womit Du Dich beschäftigst. Das darfst durchaus Du sein. Wenn Kunst über deine Emotionen passiert, dann zeig das ruhig. Und stress Dich nicht, das jede Arbet ein Hammer werden muss: 90% sind Ausschuss. So geht es fast allen. Noch hast Du reichlich zeit um zu arbeiten und auch zu sehen, wohin Dich das bringt. Wenn Du also auch mal Kitschig und Klischeehaft arbeiten willst, mach das ruhig. Du musst es schließlich nicht mit in die Mappe nehmen.
und zur Ich-bezogenheit: Ich hatte einige Seiten mit fotografierten Selbstporträts in der Mappe. Klar gibts spannendere Dinge in der Welt zu sehen. Aber: kaum etwas ist mir unangenehmer als fotografiert zu werden und ich wollte rausfinden, was passiert, wenn ich das mal bewusst gestalte. Es war positiv Thema in den Prüfungsgesprächen und hat mir einen Studienplatz gebracht.
Also leg einfach los. hauptschache du hast freude bei der Sache!