Ausbildung vor Studium?Eure Erfahrungen für m. Entscheidung!

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mittendrin
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Ausbildung vor Studium?Eure Erfahrungen für m. Entscheidung!
Ich hoffe ihr könnt mir bei dieser [i]wichtigen[/i] Entscheidung weiterhelfen!

Ich habe dieses Jahr Abi gemacht, und wurde für das WS 2012/2013 Kommunikationsdesign an der HBK in Saarbrücken zugelassen. Bin immatrikuliert, und gerade dabei mein Vorpraktikum in einer Filmproduktions-/Fotografieagentur zu absolvieren. So weit so gut.
Jetzt macht mir das Praktikum dort sehr viel Spaß, das Team ist super, und mir wurde -oh wunder- [u]ein Ausbildungsplatz für 'Mediengestalter Bild/Ton' angeboten[/u], weil ich Talent hätte, und gut in die Firma passen würde.
Das Ausbildungsjahr hat schon angefangen, und ich könnte spätestens Oktober/November in die Ausbildung einsteigen. Im Oktober fängt allerdings auch mein KDStudium an.

Es wäre echt toll, wenn ihr mir eure Erfahrungen und Meinungen mitteilen könntet.
[b]Es geht [u]nicht[/u] um die Frage: 'Ausbildung oder Studium'[/b], es geht eher um:
[color=#008000]'Lohnt sich die Ausbildung vor dem Studium, soll ich KD vorerst schmeißen, um dann nach der Ausbildung wieder mit dem Studium anzufangen?'[/color]

Habt ihr vielleicht auch eine Ausbildung vor dem Studium gemacht?
Oder gibt es auch welche unter euch, die eine Ausbildung im gestalterischen Bereich ans Designstudium gehängt haben?
Sollte man sich nach dem Sudium auf einen Medienberuf spezialisieren?
Oder doch lieber vor dem Studium praktische Erfahrungen in dem Business und hinter den Kulissen sammeln?
Wie schätzt ihr ein KD Studium ein? Also was wird einem in dem Studium vermittelt? Wie schätzt ihr, als Studenten eure Jobchancen ein?
Was sind eure Pläne?

Fragen über Fragen! Und jetzt bin ich gespannt auf eure Antworten. :)

Danke! ...
PS: Der Titel hört sich bescheuert an, sry dafür. ^^
[url]http://rundherumundmittendrin.blogspot.com/[/url]
meme
Posts: 56
Ich habe eine Ausbildung zur Mediengestalterin für Digital- und Printmedien abgeschlossen und bewerbe mich dieses Jahr nun um ein Kommunikationsdesign-Studium. Ich kann dir daher nur von meiner Erfahrung "Erst Ausbildung, dann Studium" berichten.
So viel kann ich sagen: Den Beruf Mediengestalter nehme ich heute leider nicht mehr sehr ernst. Bezahlung ist eher schlecht (es sei denn man hat tatsächlich etwas mehr Glück), man ist das Männchen für den Kleinmist und so wirklich kreativ sein kann ich in dem Beruf nicht, da man schon recht deutlich zu spüren bekommt, dass man eher weiter unten in der Hackordnung sitzt. Ich habe auch schon anderes gehört aber allgemein ist der Beruf "Mediengestalter" in der Grafik/Design/Gestalter-Branche eher verpönt. Ich denke schon, dass ich das so sagen kann, weil ich bereits in mehreren Agenturen und einem Unternehmen gearbeitet habe.

Dennoch: Die Ausbildung war ein Gewinn. Ich habe Erfahrungen sammeln können, welche ich in dem Studium so erst mal nicht hätte machen können; zu sehen, wie solch ein Betrieb funktioniert, die Kleinigkeiten im Agenturalltag kennenlernen, das Selbstbewusstsein steigert sich, man wird selbstsicherer, man wächst in ein Team hinein, Verantwortungen übernehmen... Das sind die Dinge, die ich für mich persönlich am wertvollsten empfand.
Mit Vor- und Grundlagenwissen ins Studium zu gehen ist zudem ein ganz klarer Vorteil! Das merke ich tatsächlich jetzt schon bei der Mappenerstellung.
Ich habe während der Ausbildung auch viele Kontakte aufbauen können, was sehr wichtig werden kann; ich komme leichter an Studentenjobs in Werbeagenturen oder es öffnen sich andere neue kleine Türchen. Auch nicht unwichtig: ich kann als studentische Aushilfe in einer Agentur mehr Gehalt verlangen, da ich bereits kleine Erfahrungswerte mitbringe.

Wenn du mich fragst: Ich bin froh, dass ich das Studium nun an die Ausbildung ranhänge - auch, um diesen lästigen Mediengestalter-Schatten loszuwerden. Aber ich bereue es keine Sekunde, die Ausbildung gemacht zu haben. Es gibt rückblickend einfach zu viele Vorteile, zu viel, was mir nun, der Ausbildung sei dank, nützlich sein wird. Und persönlich bin ich daran tatsächlich doch recht stark gewachsen. Ich würde heute nichts anders machen.

So oder so, du musst eine Entscheidung fällen und du wirst dich sicher richtig entscheiden, denn du kannst nur gewinnen! Du hast nun zwei tolle Möglichkeiten und das ist großartig!
Ich wünsche dir ganz viel Spaß und Erfolg, wofür auch immer du dich entscheiden magst! <3
Steve-O
Posts: 319
Stimme meme generell zu. Um nochmal speziell auf deine Frage einzugehen: Entscheiden kannst das nur du allein, aber sei dir darüber im Klaren, das Ausbildung und Studium zwei absolut verschiedene Dinge sind.

Ich habe erst die Mediengestalter-Ausbildung gemacht und danach ein Jahr in dem Job gearbeitet, bis ich dann an meiner Wunsch-FH in Münster angenommen wurde. Ausbildung und Ausübung des Berufs haben mich absolut nach vorn gebracht, zumal ich ich auch als Kreativarbeiter und nicht nur als "Mensch am Mac" ausgebildet wurde. Jahrelang weiterarbeiten kam aber nicht infrage.
Ich war im Grundstudium (1. und 2. Semester) gegenüber vielen anderen Kommilitonen vor allem in technischen Dingen und im prozesshaften Arbeiten absolut im Vorteil. Das Arbeiten in Prozess und die Organisation ergibt sich bei den meisten automatisch, aber was das Technische angeht, sehe ich mich immer noch in einem fast nicht einholbaren Vorteil. Da bringt's die Ausbildung absolut.

Du kannst dir also überlegen, ob du die 2,5 – 3 Jahre in zusätzliches Wissen investieren willst oder nicht. Ich würde die Ausbildung aber dringend vorm Studium machen. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass man sich nach dem Studium noch leicht ins Raster einer Berufsausbildung pressen lässt.

Was die erneute Bewerbung zum Studium angeht, musst du dir ja auch keine Sorgen machen. Funktioniert ja offensichtlich schon jetzt ;-)
[url]http://www.grossehalbuer.com[/url]
dantasy
Posts: 5
Stimme meinen Vorrednern auch absolut zu.

Habe auch erst eine Ausbildung gemacht, ein wenig Geld verdient und werde mich für 2013 an div. FHs bewerben. Der Vorsprung den du durch eine Ausbildung hast, ist gigantisch (habe einen bekannten der im 3. Semester KD studiert und die Programme immer noch nicht auf dem Kasten hat).

Klar man kann es sicher nachholen und hängt von der eigenen Intensität und dem Willen ab aber ich bin froh ins Studium gehen zu können und mich voll auf dieses konzentrieren zu können und mich nicht noch mit den Programmen rumärgern zu müssen.

Menschlich ist das ganze auch noch mal etwas ganz anderes.
Ich bin in den 2 1/2 Jahren wesentlich selbstbewusster geworden und weiß mich und meine Stärken bzw. Arbeit zu verkaufen. Das lernt man einfach wenn man regelmäßig vor einem AD der alten Schule steht und es beim 100 mal noch nicht genug ist und der nächste Anpfiff wartet.
Zudem kann ich, so denke ich, besser mit Stress umgehen und weiß wie es "Draußen" zugeht. Meine Einstellung zu Arbeit hat sich positiv geändert und weiß das ich mir den Arsch aufreißen werden muss und ich sehr dankbar sein kann die Chance des Studiums wahrnehmen zu können.
mittendrin
Posts: 29
Ich danke euch sehr für eure umfangreichen Antworten!

Ich werde wohl den Schritt wagen ... , aber vorher, wenn möglich noch ein bisschen ins Studium schnuppern! (Wenn schon denn schon :D)
Dieser mir angebotene Ausbildungsplatz bietet einfach ZU (!) viele Vorteile, um es abzuschlagen, auch wenns wegen meiner Mappe ein wenig ärgerlich ist. Ich werds 100 %ig nicht bereuen!
Es ist ja auch ganz einfach logisch....
Ich merke ja jetzt schon, wie das Praktikum auf [i]mich wirkt[/i]! Es ist besser vor dem Studium zu erfahren [i]wofür[/i] man studiert. Das was man im Studium lernt lässt sich dank der Ausbildung, besser auf das richtige Leben projezieren ... ach man (genug um den heißen Brei geredet) die Ausbildung ist einfach das einzig Richtige. :D
Das habt IHR mir mit euren Erfahrungen bestätigt!

[color=#400000]Oder gibt es Gegenbeispiele?![/color] ;)
[url]http://rundherumundmittendrin.blogspot.com/[/url]

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