Test February 2018

Informations about the test: 

Aufnahmeprüfung Angewandte Wien ID1 - 2018

 

Tasks / procedure: 

Montag, 26.2. & Dienstag, 27.2. 9:30-12:00   Mappenabgabe

Ich konnte die Mappe wegen meines Dienstes bei der Rettung nicht persönlich abgeben; ich habe dies aber im Vorhinein schon telefonisch abgeklärt.
Mein Vater hat die Mappe und das Foto (in meinem Fall ein Schulfoto, wichtig war nur das Passfoto-Format) für mich abgegeben und das Anmeldeformular ausgefüllt. Es beinhaltete verschiedene persönliche Daten, auch die Vorbildung.
Wichtig: Die Abfolge der Interviews erfolgte gemäß der Reihenfolge bei der Anmeldung (jeder erhielt eine Nummer).


Tag 1 - Mittwoch, 28.2. 9:30-18:00   Künstler | Entwurf | Ausstellungsobjekt | Interviews

Die Aufnahmeprüfung fand für alle 69 TeilnehmerInnen im selben Raum statt. Wir saßen also recht dicht gedrängt in etwa 8-10 Reihen.
Nach einer kurzen Begrüßung wurde die erste Aufgabe gestellt: Man sollte in circa 20 Minuten je drei Architekten, Musiker, Künstler und Designer nennen, zu denen man einen persönlichen Bezug hat. Dieses Blatt wurde anschließend eingesammelt.

Als nächstes folgte die erste Entwurfsaufgabe: Für ein Café in München, das Teil eines Projekts für unbegleitete jugendliche Flüchtlinge ist, sollte ein Menükartenständer entwickelt und dieser auch als Mock-Up aus Karton gebaut werden. Als Material war 0,4 mm starkes Blech, das lediglich per Laser ausgeschnitten und anschließend gebogen werden sollte, vorgegeben. Die Herstellung würde ebenfalls durch Flüchtlinge erfolgen.
Die Atmosphäre beim Arbeiten war sehr locker und angenehm. Es wurde Papier in A3 und pro Teilnehmer ein Stück Karton und Klebeband zur Verfügung gestellt. Allerdings wurde auch bei der Anmeldung bereits angekündigt, dass man Bastelmaterial mitbringen sollte; so hatten viele auch Stanleymesser, Scheren, Schneidunterlagen usw. mitgebracht.

Ab 12 Uhr wurden wir in zwei Gruppen geteilt. Die eine konnte noch bis 14 Uhr das Kartenständer-Projekt fertigstellen, die andere wurde ins nahegelegene MAK geschickt um sich dort die Ausstellung “Ästhetik der Veränderung - 150 Jahre Universität für angewandte Kunst Wien” anzusehen. Dabei sollte ein Objekt ausgewählt und auf Papier mithilfe von Text und Skizzen näher beschrieben werden (Form, ev. Funktion, Hintergründe, persönliches Interesse daran,…).

Um 14 Uhr wurde getauscht und ab 14:30 starteten die Interviews mit den BewerberInnen, die zuvor im MAK waren. Parallel konnte man noch den Kartenständer fertigstellen und sich aufs Gespräch vorbereiten. Konkrete Zeiten, wann man zum Bewerbungsgespräch drankommen würde, wurden nicht angegeben. Man konnte lediglich anhand der bei der Anmeldung erhaltenen Nummer erahnen, wenn es soweit sein würde.

Das Gespräch selbst fand mit vier ProfessorenInnen, darunter auch der bis zum ersten Semester abteilungsleitende Prof. Bruckmann, an einem großen Tisch statt.
Ich sollte zunächst meine Mappe und im Anschluss das Ausstellungsobjekt sowie den Entwurf präsentieren. Teilweise wurden Fragen zu diesen Punkten und zur eigenen Persönlichkeit gestellt. Auch die zuvor erwähnte Liste an Designern etc. wurde bei manchen BewerberInnen angesprochen.
Insgesamt war die Situation recht angenehm und die ProfessorInnen wirkten sehr interessiert an den Arbeiten.
Bis am Abend hatten rund 20 Leute das Interview hinter sich.


Tag 2 - Donnerstag, 28.2. 9:30-18:00   Interviews | Fahrzeug

Am Donnerstag wurden die Interviews fortgeführt. An diesem Tag fielen diese allerdings kürzer und den anderen BewerberInnen zufolge wesentlich stressiger aus (man solle “schneller reden”, etc. ). Auch deshalb empfehle ich eine möglichst frühe Anmeldung.

Außerdem erhielten wir die Aufgabenstellung, bis zum Abend ein Gefährt zu entwickeln, dass in der Lage ist, eine Strecke von 10 m zurückzulegen. Dabei sollte man maximal 3 Luftballons, 1 m Draht, 10 Holzstäbchen/ Strohhalme/ Eisstäbchen, einen Bleistift und ein Feuerzeug verwenden. An Klebstoffen/ Klebebändern hatte man die freie Wahl. Es ging vor allem darum, möglichst kreative und außergewöhnliche Lösungen zu finden und weniger, tatsächlich die 10 m zu knacken.

Ursprünglich war angekündigt, dass bis zum Ende des Tages eine Auswahl an 25 Bewerbern getroffen werden würde, die dann zu einem weiteren Gespräch kommen sollten. Die Entscheidung wurde aber auf den folgenden Tag verschoben.


Tag 3 - Freitag, 28.2. 9:30-18:00   Fahrzeugpräsentation | Abschließende Interviews

In der Früh begrüßte uns Stefan Diez, der ab März 2018 leitende Professor der ID1. 

Wir sollten nun alle nacheinander am Gang vor dem Prüfungssaal unsere Fahrzeuge kurz erläutern und vorführen. Während einer nach dem anderen sein Vehikel starten ließ, machten sich die ProfessorInnen Notizen. Wiederum war die Stimmung überaus kollegial und entspannt; jeder erhielt einen kurzen Applaus - ganz egal ob der Start gelang oder nicht. Schließlich sitzt man ja im selben Boot.

Nach einer anschließenden Bedenkzeit wurden die Namen jener verkündet, die zu einem weiteren Gespräch, diesmal mit Prof. Diez sowie allen anderen ProfessorInnen der ID1, kommen sollten. Alle, die es nicht weiter geschafft hatten, konnten direkt ihre Arbeitsmappen mit nach Hause nehmen.

Das weitere Interview verlief ähnlich dem ersten in Form einer Präsentation der Mappe und der anderen während der Prüfung erstellten Projekte. Jedoch wurden, in meinem Fall, die Arbeiten und Argumente sowie meine persönliche Intention genauer hinterfragt - ob dies der beste Lösungsansatz sei, warum und mit welchen Programmen ich meine Renderings erstellt hatte, weshalb ich diese und jene KünstlerInnen ausgewählt hatte usw.
Sie versuchten wohl also, sich in dieser kurzen Zeit ein möglichst gutes Bild von mir und meiner Zugangsweise zum Design zu machen. Dazu sei gesagt, dass ich mir bereits im Vorfeld Antworten zu diversen persönlichen Fragen überlegt und laut durchgesprochen hatte. Ich empfand die Situation, vor etwa 12 ProfessorInnen zu sprechen, dennoch als durchaus anspruchsvoll, hatte aber das Gefühl, vor einer fairen Jury zu sitzen, die sehr auf meine Mappe - sie beinhaltete keine “klassisch” künstlerischen Arbeiten wie Portraits oder Akte - und damit auf meine Persönlichkeit einging.

Nach dem Interview war der Aufnahmetest beendet und man konnte gehen.

Die finalen Ergebnisse werden am kommenden Montag in der Uni ausgehängt. Dann kann man auch seine Mappe wieder abholen.


Alles in allem behalte ich die Aufnahmeprüfung sehr positiv in Erinnerung. Auch wenn es nichts werden sollte, hatte ich genügend Zeit und Freiraum, meine Arbeitsweise zu präsentieren und kann in jedem Fall viel Inspiration mitnehmen.

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Hallo! Bist du letztendlich genommen worden?
Kannst etwas erläutern, wie deine Mappe aussah? Ich bin recht unsicher was in die Mappe soll...

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