Auf dem Tisch waren verschiedene seltsame Objekte z. B. ein Kelch, der aus einer Hufe gemacht war, ein Spielzeugauto aus Flaschendeckeln oder ein Belüftungsrohr, wie es sie bei alten Trocknern gab. Jeder bekam ein eigenes Objekt. Mein Objekt war das Belüftungsrohr. 

Die Aufgabenstellung dazu war: Wie sieht es aus? Was kann Ihr Objekt? Für was könnte man es noch verwenden? etc. referieren Sie 60 Sekunden darüber. 

Dann wurde ca. im 20 Minutentakt zum Interview aufgerufen. Die ersten zwei Kandidaten meinten, dass die Aufgabe nicht zu Gespräch gekommen sei.

Ich war ca. die 5. Person, die zum Interview aufgerufen wurde, bei mir wollten sie als Erstes etwas über mein Objekt wissen. Das Gespräch führten 3 Professoren, es waren auch noch mehrere Studenten anwesend, die alles organisierten, mitschrieben etc. Zu meinem Objekt fragten Sie mich, was ich damit Neues erfinden würde. Auf meine Antwort, daraus ein Kleidungsstück zu kreieren, begeisterte Sie zunächst. Doch bei weiterem Nachfragen kamen aus mir nur Ideen wie: Gürtel, Ärmel, Armreif, das machte sie weniger zufrieden. ;)

Typische fragen wurden gestellt wie:

- Wieso KISD?

- Wieso Köln? Wieso nicht eine andere Stadt, da ich schon in anderen Städten Praktika absolviert habe.

- Fragen zur Hausarbeit. Zu welcher Stilrichtung ich Teile meiner Arbeit einordnen würde.

Generell ist die KISD berüchtigt dafür, in den Aufnahmegesprächen einen ziemlich hart ranzunehmen. Wo gezögert wird, wird weiter nachgehakt. Es geht im Grunde darum, die Bewerber aus der Reserve zu locken. 

Am nächsten Tag bekam ich schon eine Zusage per E-Mail.

Zusage oder Absage. Es definiert Euch nicht als Mensch oder definiert nicht die Qualität eurer Arbeit. Lasst Euch da nicht in von irgendeinem Musterbrief-Ablehnungsbescheid runterziehen. Habt Spaß an dem Prozedere. Der Weg ist das Ziel.

Alles Gute.