Test Juni 2010

Aufgabenstellung / Ablauf der Prüfung: 

Aufgaben






1.Aufgabe - Theoretische Aufgabe ( 1h Zeit )






Bitte wählen Sie sich eine der beiden folgenden Fragen aus.



Für die Beantwortung haben Sie eine Stunde Zeit. Die Antwort sollte eine DIN A4-Seite nicht überschreiten. Bitte schreiben Sie lesbar und vermerken Sie Ihren Namen.






Frage zur Designtheorie






1.) „Ein Ding ist bestimmt durch sein Wesen. Um es so zu gestalten, dass es richtig funktioniert - ein Gefäß, ein Stuhl, ein Haus - muss sein Wesen zuerst erforscht werden; denn es soll seinem Zwecke vollendet dienen, das heißt seine Funktion praktisch erfüllen, haltbar, billig und ‚schön‘ sein.“ (Walter Gropius)






2.) „Selbst die reinsten Zweckformen zehren von Vorstellungen wie der formaler Durchsichtigkeit und Fasslichkeit, die aus künstlerischer Erfahrung stammen; keine Form ist gänzlich aus ihrem Zweck geschöpft.“ (Theodor W. Adorno)






Frage an Sie:



Welche der beiden Auffassungen zum Design würden Sie zustimmen und aus welchen Gründen?






oder






Frage zur Kulturwissenschaft






1.) „An die Stelle von Gesellschaftsbindung durch Not tritt Gesellschaftsbildung durch Überfluss. [...] Bedingt durch die Vermehrung der Möglichkeiten gewinnt die Handlungsform des Wählens gegenüber der Handlungsform des Einwirkens an Boden. Tagtäglich stehen wir vor der Notwendigkeit der freien Wahl: Kleidung, Essen, Unterhaltung, Information, Kontakte usw. [...] Im Entscheidungssog der Möglichkeiten wird der Mensch immer wieder auf seinen Geschmack verwiesen.“ (Gerhard Schulte: Erlebnisgesellschaft)






2.) „Nicht nur jede kulturelle Praxis (der Besuch von Museen, Ausstellungen, Konzerten, die Lektüre usw.), auch die Präferenz [Bevorzugung] für eine bestimmte Literatur, ein bestimmtes Theater, eine bestimmte Musik erweisen ihren engen Zusammenhang primär mit dem Ausbildungsgrad, sekundär der sozialen Herkunft.“ [...] „Die sozialen Subjekte (...) unterscheiden sich voneinander durch die Unterschiede, die sie zwischen schön und hässlich, fein und vulgär machen und in denen sich ihre Position in den objektiven Klassifizierungen ausdrückt oder verrät. [...] Deshalb auch bietet sich Geschmack als bevorzugtes Merkmal von ‚Klasse‘ an.“ 



(Pierre Bourdieu: Die feinen Unterschiede)






Frage an Sie:



Worin besteht der Gegensatz dieser beiden Auffassungen zum Geschmack?






MEINE RATSCHLÄGE:



Nehmt den Text, den ihr gut versteht!



Sobald ihr euch für einen entschieden habt, entscheidet euch nicht mehr um! Dafür fehlt die Zeit!



Macht euch beim erstmaligen Lesen bereits Stichpunkte oder markiert Textstellen!



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10 min Pause_____________________________________________________________________






2.Aufgabe - Konzept-Aufgabe ( 2h Zeit )






1. Beschreiben Sie kurz und zusammenfassend den Sachverhalt „Handystrahlung und Gesundheit“.



Benutzen Sie dabei den Tagesspiegel-Artikel v. 10.5.2010 als Ausgangstext und den weiterführenden Text als Argumentationshilfe Ihrer Darstellung.



(Der Tagesspiegel-Text war ca. 1 1/2 Seiten lang. Der weiterführende Text bestand aus 13 Seiten, worin etliche Kommentare, Initiativen, Ängste zu dem Thema von Professoren, Forschungsinstituten, Vereinen etc. standen.)






Der gesamte erarbeitete Text soll eine DIN A4-Seite nicht überschreiten!!






2.) Nutzen Sie die Zusammenfassung



a. zu einer kritischen Visualisierung des Themas in Form einer Titelseiten-Gestaltung für ein Magazin,



b. sowie für einen Plakat-Entwurf „Contra Handynutzung“






Für beide Gestaltungsaufgaben können Sie sämtliche Ausdrucksmöglichkeiten (Zeichnung, Collage, Info-Grafik o.ä.) verwenden.






der Text:



Keine Gehirntumoren durch Handys - vermutlich






Der normale Gebrauch eines Mobiltelefons erhöht nicht das Risiko, an einem Hirntumor zu erkranken. Das ist das wesentliche Ergebnis der Interphone-Studie, einer großen internationalen Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation.






Allerdings kann die im „International Journal of Epidemiology“ veröffentlichte Studie keine allerletzte Sicherheit bieten.






Untersucht wurde die Gefahr, an einem Meningeom oder einem Gliom, den häufigsten Hirntumoren, zu erkranken. Nach ihren Telefonier-Gewohnheiten befragt wurden dazu in den Jahren 2000 bis 2003 insgesamt 2765 Gliom- und 2425 Meningeom-Patienten.



Verglichen wurden diese beiden Gruppen mit 7658 gesunden Vergleichspersonen, um so herauszufinden, ob Tumorpatienten tendenziell länger mit dem Handy telefonieren als Gesunde.






Wie sich herausstellte, war insgesamt das regelmäßige mobile Telefonieren nicht mit einer höheren Tumorhäufigkeit verbunden. Es war statistisch sogar mit einem um 20 Prozent erniedrigten Hirntumorrisiko verknüpft. Ist Handy-Telefonieren also „gesund“? Dieser Schluss wäre voreilig, denn die vermeintliche Risikoverringerung beruht vermutlich auf Unsicherheiten bei der Erhebung der Daten. So könnte es sein, dass sich weniger gesunde „Nichtbenutzer“ von Handys für die Studie zur Verfügung stellten und so das Ergebnis zugunsten der Mobiltelefonierer verzerrt wurde.






Auffällig ist jedoch, dass in der fünf Prozent der Teilnehmer umfassenden Gruppe der allerstärksten Telefonierer das Tumorrisiko, insbesondere für ein Gliom, leicht erhöht war. Und dabei vor allem bei denjenigen, die das Handy nach eigenen Angaben bevorzugt an die vom Gliom betroffene Kopfseite gehalten haben. Allerdings gilt auch hier, dass die Ursache des Befunds ein methodisches Problem sein kann. So neigen Erkrankte dazu, in der Erinnerung den Einfluss möglicher Risikofaktoren zu überschätzen.






Dafür spricht zudem, dass die Erhöhung des Risikos mit 15 Prozent beim Meningeom und 40 Prozent beim Gliom sich auf den ersten Blick zwar erheblich ausnimmt, es aber in Wirklichkeit nicht ist. Denn es handelt sich um seltene Erkrankungen, sodass leichte Schwankungen der Häufigkeit auch zufallsbedingt sein können. „Nur wenn diese Tumoren um das Zwei- oder Dreifache bei den Vieltelefonierern angestiegen wären, hätte man das nicht mehr mit methodischen Problemen erklären können“, sagt Maria Blettner von der Universität Mainz, eine der beteiligten Wissenschaftlerinnen.






Hinzu kommt, dass das Tumorrisiko nicht mit der Dauer des Telefonierens allmählich ansteigt, wie man es bei einem klassischen Risikofaktor erwarten würde, sondern sich nur bei den Vieltelefonierern findet. Und schließlich gibt es keinen plausiblen biologischen Mechanismus, durch den die beim Telefonieren ausgesandten hochfrequenten elektromagnetischen Felder Tumorwachstum auslösen könnten. Versuche in der Zellkultur verliefen negativ.






„Die möglichen Effekte einer ausgeprägten Langzeit-Benutzung von Mobiltelefonen bedürfen der weiteren Abklärung“, lautet das salomonische Urteil der Autoren der Interphone-Studie. Allerdings gibt es mittlerweile wohl keine „handyfreie“ Gruppe zum Vergleich mehr, sodass der Sinn weiterer neuer Studien fraglich ist, sagt Maria Blettner. Und verweist auf 2009 im Fachblatt „Journal of the National Cancer Institute“ veröffentlichte skandinavische Daten zur Häufigkeit von Hirntumoren aus den Jahren 1974 bis 2003. Danach stieg das Hirntumor-Risiko jedes geringfügig an. Dieser ändert sich auch nach 1998 nicht, obwohl seitdem das Mobiltelefonieren erheblich zunahm. Das spricht nicht für ein messbar erhöhtes Risiko durch Handys. Hartmut Wewetzer






MEINE RATSCHLÄGE:



Macht euch beim erstmaligen Lesen bereits genügend Stichpunkte und markiert interessante, aussagekräftige Textstellen! (Für nicht so schnelle Leser reicht die Zeit nicht aus den gesamten Text nochmals in Ruhe durchzulesen.)



Wenn weiterführende Texte (wie hier 13 Seiten) vorliegen, kann man diese nur flüchtig überfliegen und Kernaussagen herausfiltern!



Teilt euch eure Zeit für die Teilaufgaben gut ein!!!






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Mittagspause ca. 1h________________________________________________________________






3.Aufgabe - Zeichenaufgabe ( 1h Zeit )






Es kamen 3 verkleidete Studenten (einer im Anzug und eine hatte eine Art Hochzeitskleid an) mit verschiedenen Gegenständen (Fahrrad, Koffer, Shisha, Buch etc.) und positionierten sich in Mitten des Raumes. Nach einer halben Stunde änderten sie ihre Positionen.



 



Unsere Aufgabe war es Studien anzufertigen. Welches Format und wie viele Zeichnungen waren uns freigestellt.






MEINE RATSCHLÄGE:



Nehmt ein großes Format (DIN A3,A2)!



Arbeitet keine Details aus sondern konzentriert euch auf das Wesentliche (wie liegt was übereinander, wie verhält sich dies proportional zu dem etc.)!



Zeichnet groß (kein Fliegenschiss ;) )!



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10 min Pause______________________________________________________________________






4.Aufgabe - Illustrationsaufgabe ( 1 1/2 Zeit)






Aufgabe war es etwas zum Begriff „Schwimmbad“ zu illustrieren. Mittel und Methoden waren uns freigestellt.






MEINE RATSCHLÄGE:



Lasst eurer Fantasie freien Lauf. Ihr müsst nicht unbedingt ein Schwimmbad zeichnen, so wie es sich viele vorstellen. Ihr könnt z.Bsp. auch ein Wortspiel daraus machen, ein Comic zeichnen, Assoziationen, die ihr mit dem Begriff verbindet usw.



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Am Ende kamen dann schließlich die persönlichen Gespräche.



Bei uns war es so, dass wir eine Liste erstellt haben und diejenigen, die den weitesten Weg nach Hause hatten, als erstes dran kamen.



Um 16Uhr begannen die Gespräche. Ich war die Nr.15 und kam gegen 19Uhr dran (mal ein kleiner Einblick, damit ihr ungefähr wisst, wie lange so etwas dauert. ;))






In den Gesprächen werden Fragen gestellt, wie z.Bsp.:



- Was haben Sie vorher gemacht?



- Warum wollen Sie hier studieren?



- Warum wollen Sie Kommunikationsdesign und Medien studieren?



- Wie stellen Sie sich Ihre berufliche Zukunft vor?



- Interessieren Sie sich für Kunst? (z.Bsp. Vorlieben für Kunstepochen oder Künstler)



- Besuchen Sie Ausstellungen?/ Was war Ihr letzter Ausstellungsbesuch?



- Lesen Sie? (Bücher, Zeitschriften etc.)



- Interessieren Sie sich für Politik?



- Was sind Ihre Hobbys?



- Was machen Sie, wenn Sie nicht genommen werden?



- Haben Sie noch Fragen an uns? (das ist meistens die letzte Frage, die sie stellen)

- ...






MEINE RATSCHLÄGE:



Es sitzen im Raum ungefähr 8 Professoren und 2 Studenten. 



Egal wie desinteressiert oder ‚böse‘ sie schauen, lasst euch auf gar keinen Fall dadurch irritieren!



Wenn ihr nicht wisst, wohin ihr schauen sollst, sucht euch einen Professor aus und erzählt ihm/ihr alles. =)



Seid immer offen und ehrlich! Seid wie ihr seid! Verstellt euch nicht!



Versucht nicht perfekt zu wirken oder Eindruck zu schinden! (Ein Beispiel dazu: Ihr sagt ihr lest wöchentlich den Focus - Dann könnte die Frage folgen: „Aha, dann erzählen Sie dochmal etwas zur derzeitigen Weltwirtschaftskrise.“ 



Wenn ihr euch in einem Gebiet nicht sicher seid, dann geht dem aus dem Weg und erzählt lieber etwas, wo ihr auch mit ganzem Herzblut dabei seid, was euch wirklich interessiert! =)



Geht mit dem Gedanken da rein, dass die Professoren nichts Böses von euch wollen. Sie wollen euch nur kennenlernen. Und wenn Sie etwas gelangweilt wirken, dann macht euch bewusst, dass sie schon lange in dem Raum sitzen und vielleicht schon 10 Bewerber vor dir befragt haben (irgendwann braucht man auch mal eine Pause ^^)!



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Das war's dann! Viel Erfolg bei den zukünftigen Eignungsprüfungen!________________________

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