Lernaufwand /Arbeitsaufwand

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Die.Sein.
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Lernaufwand /Arbeitsaufwand
Hallo ihr Lieben.

Ich wollte mal Fragen, wieviel ihr (vorallem die Industriedesigner und Interiordesigner) nach der Uni so noch arbeiten müsst? Wie viele Hausarbeiten etc stehen so an?
Ich habe zuvor Medizin studiert und habe mich nun entschlossen auch noch ein Leben fernab des Schreibtischs zu führen. Ich interessiere mich sehr für Design und habe mich dann eher kurzfristig zu Medizin umentschieden. Viele Vorbereitungen für Mappenkurs etc. waren zu dem Zeitpunkt schon getroffen.

Nun bin ich fertig vom (abgebrochenen) Studium und muss mich neu orientieren, weiß jedoch, dass Design deifinitiv nicht ohne ist und wollte fragen, wie ihr den Stress/Arbeitsaufwand (zeitlich!; natürlich ist jedes Projekt mit riseigem Aufwand verbunden!) so beschreiben würdet. Wie viel freizeit habt ihr noch? Lernt/arbeitet ihr wirklich jeden Tag noch und wenn ja wie lange? Wie viel Vorlesungen habt ihr so?

Und: was ist, wenn ihr nach einigen Stunden die "Kreativität" verliert? Ich zeichne gerne . aber ich wüsste, dass ich, müsste ich das jeden Tag stundenlang, Tag für Tag machen, ich irgendwann nur noch was dahinbatschen würde und die Konzentration und Motivation total verlieren würde. Gewöhnt man sich da auch dran im Studium bzw. lernt mit so "Kreativ-Downs" umzugehen?

Ich wäre euch für jede Antwort dankbar!

Liebe Grüße!
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Blacksmith
Beiträge: 3382
Das ist ähnlich gut zu berechnen wie in jedem anderen Studium.
Der Bachelor mit 6 Semestern ist mit 180Credits veranschlagt.
Macht pro Semester 30 Credits und pro Tag 6 Credits.

Dabei rechnet man pro Credit etwa 30Arbeitsstunden an zu erbringender Leistung.
10 sind dabei in der Hochschule zu leisten, z.B. im Rahmen der Vorlesung und zu Hause bzw. eigenständig (auch in der HS) nochmal das doppelte -> die restlichen 20Stunden.

Besonders in der Gestaltung fällt nun aber dem einen oder anderen so manches leichter und andere müssen sicher mehr Zeit investieren, es ist schließlich nur eine Angabe zum Durchschnitt.

Zusätzlich muss auch jeder für sich seinen Anspruch definieren, man kann eine Prüfungsleistung auf einfachem Weg erbringen (ohne etwas schlecht zu machen oder zu wenig zu machen) oder für sich mehr machen oder sich eben noch intensiver mit einem Thema auseinandersetzen als der Lehrplan es vorsieht.

Wie sich die 900 Arbeitsstunden im Semester verteilen kann man ja mit seinen schmalen Rechenkünsten sich selbst ausrechnen. Im Minimum kann man aber schon von einem normalen 8Stundentag ausgehen -> ohne Semesterferien!

Und das man nicht rund um die Uhr Kreativität abrufen kann ist klar. Daher sind ja auch die Nachtschichten so beliebt, weil man eben auch mal 2-3 Tage "geistig" aussetzt.

Leistungen werden unterschiedlich abgefragt, durch tägliche Präsenz, wöchentliche Aufgaben, Blockseminare, eine Aufgabenstellung zu Beginn mit Präsentation zum Ende, Korrekturen nach Bedarf...
So wie es Thematisch passt und es Sinn macht, bzw. es auch für den Studierenden passt.
Der Eine muss sich täglich austauschen und der Andere will sich lieber 2 Monate einschließen.

Am Anfang des Studiums ist es noch alles sehr geführt, im Vergleich zu anderen Studiengängen aber sehr frei, je höher man kommt desto mehr findet man seinen Weg und hat neben der Freiheit zu entscheiden auch die Pflicht dies zu tun.

Erste Schritte - hiermit fängt alles an.

Die.Sein.
Beiträge: 2
erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Wenn ich nun aber von 6 Credits pro Tag ausgehe und 1 Credit 30 Arbeitsstd. entspricht.
Ich am Tag aber nur 24h habe? ... Da hab ich glaube ich etwas noch nciht ganz verstanden.
wahrscheinlich die Definition von Arbeitsstunden? o.O

Und mit ohne Semesterferien meinst du, dass da keine 8 Std am Tag gefordert sind? Rein rechnerisch...?

Sorry, das ganze Bachelorsystem ist komplett neu für mich...
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Blacksmith
Beiträge: 3382
6 Credits = 1 Tag im Semester, nicht in der Woche.
Also 180stunden pro Wochentag im Semester, nicht Kalendertag.
Alle Montage im Semester brauchen 180St.
Alle Dienstage zusammen auch, ebenso Mittwoche, Donnerstage Freitage.

Eine Arbeitsstunde sind 60min.

Es gibt keine Semesterferien mehr. Es gibt eine Vorlesungsfreie Zeit.
In dieser gibt es aber auch Prüfungen, Abgaben, Blockseminare, Exkursionen...

Sollte man das Glück haben oder sich den Zeitplan so gestalten können das man in der Zeit keine Prüfung, Abgaben etc. hat, und somit mit den Füßen im Sand scharren kann, muss man die 900 Stunden eben auf 5 oder 4 Monate verteilen, statt auf 6->einem Semester.
Rein Rechnerisch.

Das ist nix Bachelorspezifisches, das war im Diplom auch nicht viel anders. Wurde nur anders genannt.



Btw.: Als Designer werden nicht 8St. "gefordert", man sollte glücklich sein 24St. zu dürfen ;)

Erste Schritte - hiermit fängt alles an.

NethOr
Beiträge: 1377
Ich bin zwar kein IDler, aber ich finde, dass diese Studienregelzeiten eh nicht im echten Leben im Studium funktionieren.
Ich arbeite nicht jeden Tag 8 Stunden. Ich arbeite mal nichts, dann eine Stunde, dann 15 Stunden mit Nachtschicht bis die Sonne aufgeht. Völlig unregelmäßig. Je nachdem, ob ich an dem Tag ein Fotoprojekt wettertechnisch hinkriege oder zum Laden meine Materialien kaufen kann, oder noch einen Job habe.
Dann jedes Semester am Anfang dasselbe, man muss die Projekte erstmal erarbeiten und planen, dann Skizzen mit dem Dozenten besprechen - vorher kann man nicht groß weitermachen und es fallen Tage für das Projekt flach, bis wieder Kurs ist... hier ein Fehlversuch, da einer, ein KreaTIEF hier, eins da, dann wieder 5 Tage bis Morgens arbeiten, ein, zwei Tage zusammenbrechen, dann wieder 6 Tage durchschuften.
Dann die stressigen Wochen vor der Prüfung, hat man noch Gruppenarbeiten mit denen man Treffen organisieren muss bevor man weiterarbeiten kann?

Soo viele Faktoren, da packt bei mir zumindest die Prüfungsordnung nicht.
Wenn ich kann habe ich jeden Tag etwas vor, aber ich habe zumindest am Anfang des Semesters wesentlich mehr Freizeit als am Ende. Ein Privatleben und eine Beziehung und einen Job kriege ich nebenbei noch hin. Aber ich habe auch viele Stresswochen, wo nur arbeiten angesagt ist. Trotzdem kann ich mich auf 8 Std pro Tag wie auf dem Papier nicht festlegen.

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