Kein Bachelor = kein guter Abschluss?

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chiaki
Beiträge: 2
Kein Bachelor = kein guter Abschluss?
Hi allerseits!

In einem Beratungsgespräch zum Thema Design-Studium (KD, Gestaltung, Mediendesign) an einer Berliner Hochschule kam das Thema "guter" und "schlechter" Abschluss auf. In dem Sinne, dass es ein [b]Nachteil[/b] ist, wenn man nach Beendigung des Studiums keinen Bachelor erhält sondern einen anderen Abschluss, der auch wiederrum von Schule zu Schule variiert (Diplom, Ausbildung, Schulabschluss.?). Man sagte mir dort, dass ich mit einem Abschluss, der einer Ausbildung gleich kommt, mein [b]Abitur verschwende[/b]. Vorteil einer Nicht-Bachelors ist wohl, dass es häufig Schüler-BAföG anstatt normalen BAföGs gibt.
Ist also ein Studium, das durch Schüler-BAföG finanziert werden kann, immer ohne Bachelorabschluss? Und ist es dadurch [b]weniger wert als eines mit Bachelor[/b]?

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
Wie sieht's aus mit den Zukunftschancen? Was fordern Arbeitgeber, Agenturen oder die Zulassung zum Master-Studiengang?

Ich würde mich sehr über Antworten freuen!

Vielen Dank & liebe Grüße
Vivien
Jill
Beiträge: 115
Also ich mach zurzeit eine Ausbildung an einem Berufskolleg für Grafik Design. Berufchancen sind so naja schon gut aber ich weiß nicht so recht. Hier werden sehr viele Leute abgeworben von Firmen / Werbeagenturen aus der Region aber das sind meist nur so kleine Agenturen. Also nichts wo man großartig Karriere mitmachen könnte. Ich hab auch nur den Weg gewählt um meine Fachhochschulreife zubekommen und gleichzeitig einiges im kreativ Berreich zulernen um danach ein Studium platz zusuchen und nicht mit der Aussicht danach jobben zugehen. Ich denke aber auch je nachdem was man während der Ausbildung macht und wie gut man ist bzw was man für Kontakte hat kann man es dennoch sehr weit bringen. Ein kleiner Prozentteil der Abgänger hier haben es auch ohne Studium geschafft einen tollen Job zubekommen und richtig Karriere zumachen. Ich denke jedoch auch das man nachdem Studium viel bessere Chancen hat.
Steve-O
Beiträge: 319
Hi Vivien

Wirfst du hier gerade Berufsausbildung und Studium in einen Topf? Das lässt sich schon mal gar nicht gut vergleichen. Wenn du dich entscheiden willst zwischen z.B. einer Ausbildung zur Mediengestalterin oder einem Designstudium, entscheidest du dich zwischen zwei völlig verschiedenen Sachen. Da findest du hier im Forum auch reichlich Informationen zu.

Das Diplom wird wahrscheinlich nur noch selten angeboten, wenn überhaupt noch. Dabei handelt es sich aber genauso um ein Hochschulstudium wie ein Bachelor.

Was die staatliche Förderung angeht: Es gibt für Auszubildende eine BAB (BerufsAusbildungsBeihilfe), vorrangig für Azubis mit geringem Gehalt und eigenem Wohnsitz. Für Studenten gibt es das BAföG. Auch wieder zwei völlig unterschiedliche Dinge, die auch aus unterschiedlichen Kassen gefördert werden (AfA bzw. Studentenwerk).
[url]http://www.grossehalbuer.com[/url]
punkt
Beiträge: 180
[quote="chiaki"]
Ist also ein Studium, das durch Schüler-BAföG finanziert werden kann, immer ohne Bachelorabschluss? Und ist es dadurch [b]weniger wert als eines mit Bachelor[/b]?[/quote]

Ein "Studium", das durch Schüler-BAföG finanziert werden kann, ist im Zweifelsfall gar kein Studium - sondern eben der Besuch einer vermutlich privaten Schule.

p.
bluepushi
Beiträge: 11
Ich empfehle erst eine Ausbildung als Mediengestalter oder GTA, dann wenn es klappt ein paar Jahre Berufserfahrung sammeln und danach ein Studium beginnen.
So bin ich verfahren, und kann sagen, das war die beste Entscheidung. Ich bin jetzt im 6. Semester und mache mein Bachelor. Und mit guten Gewissen, auch von meinem Prof, kann ich sagen, dass sechs Semester reichen.

Man hat die Grundkenntnisse verinnerlicht und auch praktisch ausgeübt (im Studium fehlen oft die Basics, wird viel experimentiert, was in der Wirtschaft oft nicht möglich ist) Das gute am Studium ist, man kann wirklich feststellen, was man eigentlich will, indem man auch andere Bereiche kennen lernt, und von Kommilitonen ebenfalls lernt. Man arbeitet selbstständiger und entwickelt ein eigenes Verständnis.

In einer Ausbildung als MG finde ich, dass man nur das lernt, was die Agnetur mmöchte, wie der Chef es gerne hätte. Man ist sehr eingeschränkt. auch in der Arbeitsteilung. RZ, Bildbearbeitung und die Layouts vom AD "nachbauen".
Als studierter hat man natürlich bessere Chancen im Berufsleben.Wenn man zusätzlich noch eine Ausbildung aufweisen kann und Berufserfahrung – Perfekt –

Ich denke, es kommt drauf an, was man selber möchte und wo man hin möchte.

Schönen Gruß


PS: ich habe in der Ausbildung und im Studium Bafög erhalten.
muff7muff
Beiträge: 217
Also ich glaub ihr geht es um eine "Privat Schule" wie schon Punkt geschrieben hat.

Ich halte von solchen Schulen NIX, wie oft hab ich schon von Leuten gehört, dass sie am Ende ohne Bachelor da standen weil man doch hätte für 2 Semester nach England gehen müssen um da seine Prüfung abzulegen an der Partnerhochschule weil es hier nicht geht.
Oder man bekommt ein ZERTIFIKAT :D n Zertifikat bekomm ich auch bei der Volkshochschule :D ! Genau wie diese ganzen Ausbildungen an diesen Privaten Hochschulen die müssen zbsp am ende für die IHK Prüfung noch mal selber Zahlen und das sind keine 50€.

Das ist in meinen Augen an ganz vielen Privaten Fh´s pure Geldmacherei wieso würde sonst die EcoSign in Köln jeden der sich online anmeldet egal wann einladen und wenn man sich nicht mehr meldet einen mit 10000 anrufen bombardieren (ja das war nämlich mein Plan Z hätte es mit den ganzen anderen FH´s nicht geklappt, hab aber sofort gemerkt das es einfach scheisse ist und die einfach Geld machen wollen deswegen mich da auch nie wieder gemeldet)

Ja und denke auch wenn es viele Profs nicht so sehen, ist ne Ausbildung vorab doch ganz nützlich, nicht an jeder FH werden für Einsteiger Photoshop oder Indesign Kurse angeboten das gibt es bei uns an der Fh nicht ... und manche verzweifeln auch schon einwenig...
Und wenn mir Leute sagen man könnte sich doch dann Tutorials anschauen etc. dann würde ich fragen WANN man das machen soll wenn man bombardiert wird mit Hausaufgaben.

also ist auch wie bluepushi geschrieben hat Ausbildung -> Studium echt ratsam.

Und weg von dem Privaten MIST !!
parkgalerie
Beiträge: 1115
[quote="muff7muff"]Also ich glaub ihr geht es um eine "Privat Schule" wie schon Punkt geschrieben hat.

[/quote]

Ich vermute das auch.
Aber, da aus dem Beitrag nicht so richtig hervorgeht, um was es eigentlich geht,
kann ich hier nur eines wirklich raten:
Bewirb dich an einer öffentlichen Hochschule um das Studium deiner Wahl.
In der Regel sind das inzwischen Bachelor- Studiengänge.

Ich halte es zwar nicht für ehrenrührig, als private Hochschule Geld verdienen zu wollen,
aber diese Schulen haben andere gravierende Nachteile. Auch in Berlin.

Klaus

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https://www.parkgalerie-berlin.de/Mappenberatung.htm

chiaki
Beiträge: 2
Edit:

Ich sprach von allen Schulen, die mir in Berlin bekannt sind und an denen ich mich bewerben würde. Das sind hauptsächlich Privatschulen. (2 staatliche gibt's hier, UdK & htw)

Obwohl ich nicht die nötigen finanziellen Mittel habe, schließe ich das Studium an einer privaten Schule nicht gleich aus. Denn die Schulen sind, soweit ich das durch meine Gasthörerschaften beurteilen kann, gut. Man sieht auch, wo das Geld reingesteckt wird, die Atmosphäre ist gut, die Kommilitonen teils eingebildete Papa-Kinder, aber was soll's. Ich weiß echt nicht, warum man da gleich so schimpfen muss..

[b]Und zum besseren Verständnis:[/b]

Mit Ausbildung war das gemeint, was am Ende mit einer Prüfung vor der irgend einer Kammer endet. Die btk bietet z.B. Bachelor und Ausbildung parallel an, wobei für die Ausbildung weniger Gebühren bezahlt werden müssen. Der Unterschied zum Bachelor ist hier dann, dass die Ausbildung vorrangig für Leute mit Real- und vielleicht Hauptschulabschluss gedacht ist.
Eine Ausbildung im Betrieb ist das nicht!

Eine Beraterin meinte auch, dass keine richtige duale Ausbildung zum Gestalter existiere, da die Kombination aus Betrieb und Berufsschule nicht vorhanden sei.* Stattdessen gäbe es eine Ausbildung innerhalb der Schule, die ohne das Entsenden der Schüler in einen Betrieb arbeitet. (siehe [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Berufskolleg#Berufskolleg_Grafik-Design]Berufskolleg[/url])

[b]Was ich mit Schüler-BAföG meinte war folgendes: [/b]
an der Fach[b]hoch[/b]schule (ob privat oder nicht) wird aufgrund der Schulform nur Studenten-BAföG vergeben. An einer FH bekommt man einen Bachelor.
Manche (private) Schulen haben den Status einer [b]Fachschule[/b] inne, deren Abschluss theoretisch ein Fachabitur ist. An diesen Schulen hat man dafür dann den Anspruch auf Schüler-BAföG, welches man nicht zurückzahlen muss. Man wird dort aber nie einen Bachelor machen, sondern schließt entweder mit einer Prüfung vor irgend einer Kammer (ausbildungsmäßig) oder einem Schulabschluss aka [b]Fachabi[/b] ab.

Die Erkenntnis also: will ich einen Bachelor, muss ich mein Bafög zurückzahlen. Will ich nicht noch einmal ein Abi machen, muss ich entweder einen Bachelor machen, oder das, was am Ende vor einer Kammer geprüft wird.

Was ich mich nun gefragt habe war, ob es wirklich so schlimm wäre, statt eines Bachelors einen anderen Abschluss zu machen. Wenn die alle genormt sind und man dieselben Kompetenzen vermittelt bekommt, müsste man doch auch ohne Bachelor gute Chancen später haben.

Und da setzt meine Frage an. Was für Erfahrungen haben "fertige" Designer gemacht?
War z.B. jemand an der IN.D?


[size=85]* Ich muss ehrlich zugeben, dass ich als Gymnasium-Kind wenig Ahnung von einer "richtigen Ausbildung" habe. Zumindest dachte ich immer, dass parallel zur Ausbildung im Betrieb immer noch die Berufsschule besucht wird.[/size]
parkgalerie
Beiträge: 1115
[quote="chiaki"]
Und da setzt meine Frage an. Was für Erfahrungen haben "fertige" Designer gemacht?
War z.B. jemand an der IN.D?


[/quote]

Ja, ich habe da mal unterrichtet.

Klaus

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Tagedieb
Beiträge: 269
Hallo chiaki,

ich habe eine Ausbildung zum Grafiker gemacht (Berufskolleg für Grafikdesign, nicht Mediengestaltung also). Wir konnten die zusätzlichen Stunden für's Fachabi in Anspruch nehmen oder es bleiben lassen.

Danach stellte sich mir die Frage, ob ich direkt in einer Agentur anfangen soll, oder ein Studium dranhängen möchte. Letztlich habe ich mich, trotz zweier Angebote von kleineren Werbeagenturen, für's Studium entschieden und bin sehr froh darüber.

Der Punkt ist nicht die »bessere-Chancen-Frage«, sondern die Struktur. Du kannst eine Ausbildung nicht mit einem Studium vergleichen. Noten, Abschlüsse... das ist alles sekundär. Es kommt später auf Dein Portfolio an.

Du hast im Studium ganz andere Freiheiten als in einer Ausbildung. Obwohl sich viele an dem verschulten Bachelor reiben ist eine Hochschule letztlich ein Ort, an dem Dir überlassen ist, was Du daraus machst.

Und ganz ehrlich: Ich würde so eine wichtige Entscheidung nicht am BaFöG festmachen.
[url]http://www.marroquin.es[/url]
Warja
Beiträge: 5
[quote="Tagedieb"]
Du hast im Studium ganz andere Freiheiten als in einer Ausbildung. Obwohl sich viele an dem verschulten Bachelor reiben ist eine Hochschule letztlich ein Ort, an dem Dir überlassen ist, was Du daraus machst.
[/quote]

Dito! Für die persönliche Entfaltung kann ein Studium schon lohnend sein, aber man muss es auch wirklich wollen, sonst geht die Motivation schnell flöten. Allerdings würde ich auch immer vorab überlegen, wie ich welche Form von Ausbildung finanziere. Davon abhängig machen würde ich es nicht, aber man sollte einen Plan haben, sonst scheitert es nachher noch daran. Bachelor ist zwar immer noch nicht so anerkannt, wie er sein sollte, aber immerhin wissen mittlerweile meher Unternehmen, um was es sich dabei überhaupt handelt!

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