Passt das soweit? Meinungen, Vorschläge erwünscht!

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tinto
Beiträge: 3
Passt das soweit? Meinungen, Vorschläge erwünscht!

Hi Leute,

Ich möchte mich für das kommende Wintersemester an mehreren Unis/Hochschulen für Visuelle Kommunikation bewerben, bisher habe ich nur gemalt und ein bisschen mit Photoshop experimentiert.

Ich würde die Bilder als eine Geschichte abgeben wollen.

Von Mappen Kursen halte ich nichts daher frage ich euch die Precore-Community um Rat! :D

Im Link findet ihr die Bilder, ich freue mich auf euer Feedback!

https://www.dropbox.com/sh/qlgozla8lbao6ai/AAC6uYFSsjJ6vHxnX977FqGLa?dl=0

 

 

fipsa
Beiträge: 78

Hi Tinto,
auch ich bin bislang nur Bewerberin und noch dazu für Kunst. trotzdem geb ich dir mal meinen Eindruck.
Bei Visueller Kommunikation geht es darum Inhalte oder Botschaften in eine Form zu bringen, die andere leicht und sofort verstehen.
In deinen Bildern ist viel Text und viel Chaos, dadurch kann ich sie nur sehr langsam erfassen. Als kunstbilder finde ich einige von ihnen wirklich spannend und habe sie gerne erforscht. Allerdings vermittelt keines von ihnen mir einen klaren Inhalt, der sich von meiner Interpretation völlig loslösen kann. Sie Werden also den Anforderungen der Visuellen Kommunikation nicht gerecht. Wenn du diese wirklich erfüllen willst, dann könntest du dich mit Werbegestaltung auseinandersetzen: Wie sind Plakate gestaltet, die du gleich verstehst? Wie muss eine Broschüre gestaltet sein, deren Inhalt du besonders einfach verstehen kannst? Schau dich bewusst in diesem Bereich um und dann fang an, das für dich zu übersetzen: Wie kannst du ein Bild oder einen Text so gestalten, dass betrachtende es sofort erfassen können und genau verstehen, was du aussagen willst?
auf der anderen Seite könntest du auch überlegen, ob ein Studiengang mit größerer gestalterischer Freiheit deine Fähigkeiten vielleicht mehr fördert.
Ganz generell kann ich sagen, dass mir dein Stil gefällt und ich viele Bilder echt gern angeschaut habe und spannend fand. Allerdings, sind sie einander in Technik und Stil recht ähnlich. So habe ich den Eindruck, du hättest deinen Stil bereits gefunden. Ein Studium ist auf Menschen zugeschnitten, die ihren Stil noch suchen. Dementsprechend wäre es gut, wenn du mehr experimentierst, andere Techniken ausprobierst, neue Arten findest, Bilder zu gestalten. Deiner Phantasie sind hierbei erstmal keine Grenzen gesetzt. Wenn du magst, blättere hier mal durch die Mappen um einen Eindruck von der möglichen Vielfalt zu kriegen.
Außerdem sind viele Unis daran interessiert, einen Einblick zu kriegen, wie du denkst, wie du gestaltungsprozesse durchläufst und dich Schritt für Schritt annäherst. Deine Bilder sind fertige Arbeiten, die gut für sich stehen können und zeigen mir nichts vom Prozess. Skizzen, Technikversuche, Mindmaps und co dürfen auch in eine Mappe. Sie ermöglichen dir zu zeigen, dass du konzentriert und tiefgreifend arbeiten kannst, in Themen und Techniken richtig eintauchst.
Insgesamt wäre mein Rat: such dir ein paar Favoriten aus, die bleiben dürfen. Und für die weitere Arbeit geh raus aus deiner Komfortzone. Mach Dinge, die dir neu sind, an denen du scheitern kannst, die dich neugierig machen. Probiere neue Techniken, genauso aus wie neue Materialien und Arbeitsweisen.
Was passiert, wenn du konzentriert an einem Thema arbeitest?
Wie erarbeitest du dir eine völlig neues Material?
Was kannst du zur Bildgebung nutzen, auf das man erstmal gar nicht kommt?
Probiere dich aus. Dann wird das schon.

Liebe Grüße, Fipsa
 

 

salph
Beiträge: 5

hi,

ich würde dir raten dich nicht an bereits bestehende stile anzupassen (man sieht, dass du dir basquiat und warhol als vorbilder dabei genommen hast; in meinen augen könnte das nach hinten losgehen)

es ist ja in ordnung (nehme ich an) sich inspirieren zu lassen, und ich finde auch einiger deiner elemente ok, nur hast du da meiner meinung nach dann zu schnell und somit schludrig gearbeitet

zudem finde ich, dass einige deiner wortspiele keine besondere tiefgründigkeit aufweisen, deswegen könntest du da lieber darauf verzichten oder dich eben mehr mit den worten, mit denen du etwas aufzeigen willst, beschäftigen

und du könntest ja auch noch weiter rumprobieren, was dir noch so spaß macht, benutz alle mittel die dir zur verfügung stehen (außer mappenkurse, glaub das ist echt blöd)

 

lg

 

tinto
Beiträge: 3
Vielen Dank Fipsa und Salph!, Das sind sehr hilfreiche Beiträge von euch. Ich werde in der weiteren Bearbeitung meiner Mappe darauf zurückgreifen! Ich bin ehrlich gesagt noch nicht sicher ob ich Kunst oder VK studieren soll... gäbe es da große Unterschiede in der Mappengestaltung?
fipsa
Beiträge: 78

Jein...Es gibt einige Überschneidungen. In beiden Studiengängen soll die Mappe den Prüfenden zeigen wer du bist, wie du denkst und arbeitest, wie du an Themen herangehst und wie tief du eintauchst. In der Herangehensweise sind sie also gleich.

In der Umsetzung und Form unterscheiden sie sich insofern, dass es in der Visuellen Kommunikation im Kern um Dienstleistungen geht, die du für Kunden erbringst. Du sollst deine Talente also gemäß den Wünschen anderer einsetzen können, wenn du fertig bist. In der (freien) Kunst geht es eher um das finden deines eigenen Ansatzes. Das schlägt sich tatsächlich auch in der Mappengestaltung nieder. Zum Beispiel in den Maßen und Techniken die die Mappe beinhalten darf und in der Art, wie du deine Arbeiten präsentieren solltest.

Im Designbereich ist in der Präsentation ein einheitliches Aussehen beliebt, das man zum Beispiel durch aufziehen auf gleich große Pappen erreicht. Die Arbeiten sollen zweidimensional sein und fast alle Unis haben recht kleine Formatvorgaben. Inhaltlich sollte dein Zielstudiengang erkennbar sein, bei Visueller Kommunikation solltest du also zeigen, dass Du tatsächlich ein Interesse daran hast, Informationen klar verständlich darzustellen.

In der Kunst gibt es so manche Uni ohne oder mit recht großem Maximalformat für zweidimensionale Arbeiten. Auch Dreidimensionale Arbeiten, Texte oder Zeitbasierte Werke haben (manchmal sogar Live) Platz in deiner Mappe. Deine Grenzen sind hier also, je nach Uni, sehr viel weiter gesteckt. In der Präsentation ist es von Vorteil, wenn du jedes Werk in einer ihm und dem Kontext angemessenen Form präsentierst. Und zeigst, dass du du dich an sehr unterschiedliche Formate rantraust. Inhaltlich kannst du hier dein persönliches Interesse darstellen. Vielleicht hast du einen außergewöhnlichen Werkstoff für dich entdeckt, oder eine ungewöhnliche Art, die Welt wahrzunehmen.

In beiden Fällen aber gilt: die genauen Anforderungen unterscheiden sich von Uni zu Uni mitunter stark. Wenn du also weißt, wo du dich bewerben möchtest informiere dich bei deinen Favoriten und gehe zur Mappenberatung der Zielhochschulen. Diese Mappenvorgaben können auch schon ein Filter sein: Wenn du merkst, die Vorgaben passen absolut nicht zu dir, ist die Uni vielleicht auch nicht die richtige für dich.
In der jetzigen Fassung scheint mir deine Mappe eher zu einer Kunstmappe zu werden. Also stöber ruhig nochmal gezielt in den Mappen zur Visuellen Kommunikation (auch Kommunikationsdesign) um eine Vorstellung zu kriegen, was da Inhaltlich gefordert ist.

Es gibt übrigens auch Hochschulen, in denen die Studierenden selbst in der Hand haben, wie viel sie von welchem Studiengang mitnehmen oder sehr einfach die Fachrichtung wechseln können. Schau dir dazu zum Beispiel die Kunsthochschule Kassel an, deren Konzept zwischen den Studiengängen sehr offen ist.

samerah
Beiträge: 23
Ich finde da sind einige sehr interessante Bilder dabei!! Bewirbst du dich dieses Jahr oder wurdest du schon irgendwo angenommen?

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