Hallo Max,

zunächst einmal 1.)  die Beurteilung der künstlerischen Eignung ist grundsätzlich subjektiv. Hinzukommt 2.) die Eignung wird traditionell beurteilt. Und traditionell bedeutet i. d. R. zeichnen können.

1.) liegt in der Natur der Sache, das bedeutet, man kann nichts daran ändern das Prüfer/innen ein und dieselbe Mappe anders sehen und beurteilen. 

2.) ist immer noch relevant, denn zeichnen/skizzieren ist und bleibt die beste Möglichkeit Ideen eine erste schnelle Gestalt zu geben (z. B. als Diskussions- und Entscheidungsgrundlage im Designprozess)

Bei dir kommt noch ein dritter Punkt zum Tragen: Deine Arbeiten sind zu perfekt bzw. zu detailliert bzw. zu fertig ausgearbeitet. Klingt paradox – ich weiß – läßt sich aber erklären, denn zu perfekt ausgearbeitet bedeutet, man sieht viel zu wenig von deiner Arbeits- bzw. Herangehensweise.

Aber vor allem die Herangehensweise ist ein wichtiges Beurteilungskrtiterium, denn deine Entwurfsskizzen, deine ersten (digitalen) Umsetzungen dieser Entwürfe – nicht nur die finale Umsetzung, nein, ganz besonders auch die, die du verworfen hast – sagen etwas darüber aus, ob du experimentierfreudig und neugierig bist. Die Grundvoraussetzungen um Neues zu schaffen, um kreativ sein zu können.

Wenn du daran noch arbeitest  bzw. das in deiner Mappe zeigst, sollte einem Kommunikationsdesign Studium nichts mehr im Weg stehen.

Besten Gruß

Richard Jung, Hochschule Niederrhein
www.profjung.design