Mappe für Malerei an der Bildenden in Wien (abgelehnt)

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fluxus11
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Mappe für Malerei an der Bildenden in Wien (abgelehnt)
Hallo,

im März 2015 habe ich mich für das Studium der Bildenden Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in Wien beworben, allerdings wurde meine Mappe abgelehnt. Da ich bis jetzt sehr wenig Feedback erhalten habe und mir die Distanz zu meinen Arbeiten fehlt, würde ich mich über eure Meinungen sehr freuen.

https://www.dropbox.com/sh/wpvcle217ra2dvn/AACFOwSsFRObEsqFPKIIsf9Da?dl=0
sixoldshoes
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Hi,

in deinen Bildern ist zuviel Wiederholung von gleichen oder sehr ähnlichen Motiven. Alles ist schwarz/weiß, hat keine Variation, keine Farbe, keine Figuren oder andere Formen außer Striche und Schraffur. All das lässt folgende Schlussfolgerung zu, der Bewerber ist nicht kreativ genug mehr zu zeigen als gleiche oder ähnliche Motive und hat zudem schwächen bei der zeichnerischen/malerischen Darstallung.

Die Inhalte deiner bilder wirken für mich sehr dröge, es kommt keine Spannung auf, das liegt aber auch daran das es schwer ist, ein einzelnes gutes spannungsvolles zu finden, weil man von dieser Masse an ähnlichkeit erdrückt wird.

Also ich würde tiefer gehen in die Welt der Kunst, da gibt es so viel spannendes, Impressionismus, Expressionismuss, Dadaismus, Surealismus, Jugenstil...

Einfach mal die Kunstepochen abklappern. Wie ist Malerei egl. entstanden ? Recherchieren. Viel recherchieren und dann noch Grundlagen in Bild und Raum aneignen.

Das wäre so das was ich dir auf dem Weg geben kann bzw. wie ich es handhaben würde.

Viel Glück
parkgalerie
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Schreib noch was dazu. Wie groß ist das? Sind die Sachen auf Leinwand gezeichnet?
Erzähl was über Dich. Wie alt bist Du? Was hast Du bisher gemacht?
Das sieht nicht nach Jemandem aus, der von der Schule kommt und jetzt Kunst studieren möchte.

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fluxus11
Beiträge: 8
Danke für eure raschen Antworten und die interessanten Beobachtungen. Ich möchte das gerne noch kommentieren, allerdings erst nachdem ich mehr Feedback bekommen habe.

Zu mir: Ich bin 30 Jahre alt, männlich und komme aus dem naturwissenschaftlichen Bereich. Derzeit studiere ich noch, habe allerdings vor einem Jahr beschlossen, einen künstlerischen Weg einzuschlagen. Ich habe Kunstgeschichte studiert, das aber nach einem Semester aufgegeben. Gründe waren die für mich ungeeigneten Studienbedingungen (Multiple-Choice-Prüfungen), mangelnde Fokussierung des Instituts in Wien auf Neue und Neueste Kunstgeschichte und v.a. meine mangelnde Fähigkeit, mich Kunstwerken sprachlich zu nähern. Ich beschäftige mich allerdings weiterhin intensiv mit Kunstgeschichte.

Ich habe vor ca. 2 Jahren begonnen mich mit Kunst auseinanderzusetzten, da davor trotz großem Interesse Zeit und auch Austauschmöglichkeiten fehlten. Meine eigene künstlerische Tätigkeit habe ich erst 2014 begonnen.

Zu den Bildern: Fast alle Arbeiten sind auf Papier der Größe 20*30 cm ausgeführt (einige Tuschearbeiten sind etwas kleiner). Die Arbeiten 1-7 sind durch zeitaufwändige Experimente mit Tusche und diversen organischen Lösungsmitteln (Petrolether, Ethanol, Aceton, White Spirit) seit Sommer 2014 entstanden.
Die Bilder 8-19 sind spontane abstrakte Ausdrücke. Alle sind mit Graphit und Schwarzsteinstift ausgeführt. Teilweise habe ich hier mechanisch mit Auftragungmethoden experimentiert.
Daran arbeite ich seit Jahresbeginn.
parkgalerie
Beiträge: 1115
Ich finde die Arbeiten ja richtig gut, die Chance damit genommen zu werden schätze ich aber als sehr gering ein. Das ist schon zu fertig, zu gut. was willst du da noch auf einer Hochschule?
Bring die Sachen in eine Galerie und schau, ob jemand bereit ist, das zu verkaufen.
Ich weiß, klingt absurd und gemein, trotzdem. Das wird schwierig, aber irgendwann muß man alleine zurechtkommen.
klaus

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fluxus11
Beiträge: 8
Danke für eure Bemerkungen. Nun meine Anmerkungen:

sixoldshoes

[quote]in deinen Bildern ist zuviel Wiederholung von gleichen oder sehr ähnlichen Motiven. Alles ist schwarz/weiß, hat keine Variation, keine Farbe, keine Figuren oder andere Formen außer Striche und Schraffur[/quote]

Das halte ich nicht für ein Qualitätskriterium.

[quote] All das lässt folgende Schlussfolgerung zu, der Bewerber ist nicht kreativ genug mehr zu zeigen als gleiche oder ähnliche Motive und hat zudem schwächen bei der zeichnerischen/malerischen Darstallung.[/quote]

Nicht jeder kann zeichnen wie Julie Mehretu und einen Lucian Freud gibt es ohnehin nur einmal. Ich denke es ist vielmehr entscheidend, ob man es mit mangelnden Fähigkeiten dennoch schafft, ein gutes Bild hervorzubringen, aber das ist in deinen Augen eben nicht gelungen.

[quote]Die Inhalte deiner bilder wirken für mich sehr dröge, es kommt keine Spannung auf, das liegt aber auch daran das es schwer ist, ein einzelnes gutes spannungsvolles zu finden, weil man von dieser Masse an ähnlichkeit erdrückt wird. [/quote]

Das sehe ich auch so. In den Zeichnungen ist wenig Spannung und v. a. wenig Entwicklung zu sehen. Das gibt mir zu denken ...

[quote]Also ich würde tiefer gehen in die Welt der Kunst, da gibt es so viel spannendes, Impressionismus, Expressionismuss, Dadaismus, Surealismus, Jugenstil...
Einfach mal die Kunstepochen abklappern. Wie ist Malerei egl. entstanden ? Recherchieren. Viel recherchieren und dann noch Grundlagen in Bild und Raum aneignen.[/quote]

Die Arbeiten nehmen sehr wohl Bezug auf die Kunstgeschichte seit den 60ern (v.a. die Experimente von Polke, aber auch Gerhard Richter, Christopher Wool, Kaspar Sonne etc.).
Technisch auch auf die Surrealisten (besonders Max Ernst). Scheinbar konnte ich das in den Bildern nicht herüberbringen.
Die Bilder sind alle eben und dekorativ angelegt, mehr Räumlichkeit würde vielleicht neue Möglichkeiten eröffnen.

Zu Klaus

[quote]Ich finde die Arbeiten ja richtig gut[/quote]

Danke! Das steht in diametralem Gegensatz zur Meinung von sixoldshoes. Es freut mich, dass meine Bilder polarisieren.

[quote]die Chance damit genommen zu werden schätze ich aber als sehr gering ein. Das ist schon zu fertig, zu gut. was willst du da noch auf einer Hochschule?[/quote]

Das ist der gemeinsame Punkt eurer Aussagen: Meine Arbeiten sind starr, unflexibel auf eine Richtung festgelegt. Das ist ein sehr großes Problem. Aber ich denke (hoffe?) eigentlich nicht, dass man zu gut sein kann, um auf eine Kunsthochschule aufgenommen zu werden.

[quote]Bring die Sachen in eine Galerie und schau, ob jemand bereit ist, das zu verkaufen.
Ich weiß, klingt absurd und gemein, trotzdem. Das wird schwierig, aber irgendwann muß man alleine zurechtkommen.[/quote]

Eine gute Galerie zu finden, stelle ich mir mit Kunsthochschule sehr schwierig vor, ohne schlicht unmöglich (besonders in Wien!!). Ich habe eigentlich gehofft, mir Zeit zur Entwicklung nehmen zu können, weil ich mich nicht einmal annähernd als fertiger Künstler sehe, im Moment mit meinen Arbeiten unzufrieden bin und frühestens nach Ende des Studiums ausstellen wollte. Es gibt ja derzeit Tendenzen, dass die Studenten schon während ihres Studiums Ausstellungen haben (der Andreas Golder z. B. schon vor seiner Aufnahme an der UdK Berlin, wo er sechsmal abgelehnt wurde). Ich finde das nicht so gut, weil man die Qualität (besonders) der eigenen Arbeiten am Anfang schlecht einschätzen kann und immer in Gefahr läuft, die Distanz zu verlieren. In ein paar Jahren gefällt mit das dann überhaupt nicht mehr und ich ärgere mich, das gezeigt zu haben. Zudem bin ich dem Kunstmarkt gegenüber sehr skeptisch.

Ich denke, dass ich die Kunstakademie unbedingt brauche, weil ich

(a) zuhause nicht die Möglichkeit habe mit Ölfarben oder anderen anspruchsvolleren Techniken wie Druckgrafik etc. zu arbeiten und v.a.

(b) ich es nicht gut finde, sich in völliger Isolation künstlerisch herauszubilden, ohne in Kontakt/Austausch etc. mit anderen Künstlern zu treten.

Im Moment hoffe ich sehr, dass das mit der Aufnahme doch noch klappt. Ich werde nochmals meine Positionen überdenken und auch mit anderen Medien in andere Richtungen (bezüglich Raum/Farbe etc.) weiterarbeiten.

Nochmals danke! Ich bin jetzt zwar etwas ratlos, aber das hat eine neue Sichtweise eröffnet. Ich würde mich über weitere Bemerkungen/Kritiken etc. sehr freuen.
parkgalerie
Beiträge: 1115
Na, der Andreas Golder ist doch gerade ein glänzendes Beispiel dafür, dass man auch ohne Studium ganz gut eine Galerie finden kann. "Es gibt Tendenzen" klingt in dem Zusammenhang etwas komisch. Das war ja nicht geplant, der wurde halt nicht genommen. Was macht man da als Künstler? Halt so ausstellen. Und das war damals übrigens auch nicht so berühmt, ich habe zwei der Mappen von Golder damals gesehen.
Aber Jugendsünden gehören auch dazu. Du kannst nicht warten, bis Dir das perfekte, reife Hauptwerk gelingt. Das kann man nur als arivierter künstler schaffen. Wenn man jug ist, muß man vieleicht ein Flegel sein, der Krawall macht, um aufzufallen.

Man kann sehr wohl auch zu gut für ein Studium sein.
So eine Hochschule sucht sich nicht die Besten aus, sondern die, mit denen man am Besten arbeiten kann.
Neben der Frage, ob da jemand ernsthaft auf der Suche ist, stellt sich da ziemlich bald die Frage, ob der denn überhaupt Hilfe bei seiner suche benötigt und annehmen würde. Es gibt doch für einen Prof nichts Öderes, als einen Studenten, der sowieso sein Ding macht, sich nicht reinreden lässt und nur noch Student ist, weil der Atelierplatz ja so billig ist.
Bei Dir klappt da einfach eine ganz gemeine Schere auf, die nur noch schwer zusammenzubringen ist. Einerseits sollst du mit 30 Jahren zeigen, dass in all den Jahren eine künstlerische Auseinandersetzung stattfand und du inzwischen ganz schön was auf Tasche hast, andererseits sollst du offen, entwicklungsfähig und formbar sein.
Das wird einfach schwierig.
Mein Tipp: Klappere die in Frage kommenden Professoren persönlich ab, mach dich da bekannt und suche immer wieder ihre Kritik. Wenn die da merken, dass man auf dich noch Einfluss ausüben kann, dann nehmen die dich.

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fluxus11
Beiträge: 8
[quote]Na, der Andreas Golder ist doch gerade ein glänzendes Beispiel dafür, dass man auch ohne Studium ganz gut eine Galerie finden kann. "Es gibt Tendenzen" klingt in dem Zusammenhang etwas komisch. Das war ja nicht geplant, der wurde halt nicht genommen. Was macht man da als Künstler? Halt so ausstellen.[/quote]

Ja, stimmt. Ich meinte auch, dass viele Studenten an Kunsthochschulen heute bereits sehr früh ausstellen, also während des Studiums. Ich bin nicht sicher, ob das gut oder schlecht ist, aber ich möchte das vermeiden. Das ist in Deutschland wohl auch ausgeprägter als in Österreich, weil hier ja kein Kunstzentrum ist.

[quote] Aber Jugendsünden gehören auch dazu. Du kannst nicht warten, bis Dir das perfekte, reife Hauptwerk gelingt. Das kann man nur als arivierter künstler schaffen. Wenn man jug ist, muß man vieleicht ein Flegel sein, der Krawall macht, um aufzufallen.[/quote]

Ja, in der Malerei braucht es sehr lange, bis man sich entwickelt.

[quote]Man kann sehr wohl auch zu gut für ein Studium sein.
So eine Hochschule sucht sich nicht die Besten aus, sondern die, mit denen man am Besten arbeiten kann.
Neben der Frage, ob da jemand ernsthaft auf der Suche ist, stellt sich da ziemlich bald die Frage, ob der denn überhaupt Hilfe bei seiner suche benötigt und annehmen würde. Es gibt doch für einen Prof nichts Öderes, als einen Studenten, der sowieso sein Ding macht, sich nicht reinreden lässt und nur noch Student ist, weil der Atelierplatz ja so billig ist.[/quote]

Also das Gefühl Hilfe zu benötigen habe ich schon oft. Das sieht man wohl in den Bildern nicht so richtig. Ich glaube, dass man an der Akademie auch sehr viel von den anderen Studenten lernt und lernen sollte. Als Professor wäre es für mich wichtig, dass sich die Studenten optimal entwickeln und neue Wege suchen. (Ich bin unsicher, wie ich das besser definieren/formulieren kann.) Aber in der Kunst ist alles schwer einzuschätzen und mit Risiken verbunden.

[quote]Bei Dir klappt da einfach eine ganz gemeine Schere auf, die nur noch schwer zusammenzubringen ist. Einerseits sollst du mit 30 Jahren zeigen, dass in all den Jahren eine künstlerische Auseinandersetzung stattfand und du inzwischen ganz schön was auf Tasche hast, andererseits sollst du offen, entwicklungsfähig und formbar sein.[/quote]

Ja, das ist mir klar.

[quote]Mein Tipp: Klappere die in Frage kommenden Professoren persönlich ab, mach dich da bekannt und suche immer wieder ihre Kritik. Wenn die da merken, dass man auf dich noch Einfluss ausüben kann, dann nehmen die dich.[/quote]

Damit fange ich gerade an. Allerdings habe ich auch das Gefühl, dass manche Professoren/Assistenten außerhalb der Aufnahmeprüfungen gar keine Mappen mehr ansehen wollen, weil schon so viele Bewerber kommen. In Wien gab es dieses Jahr an die 1300 Bewerbungen für Malerei an der Bildenden. (Das finde ich erstaunlich, weil Malerei eigentlich sehr unwichtig in der Gesellschaft ist und die Berufsaussichten ohnehin alles andere als gut.) Aber das ist bestimmt der beste Weg.
paa
Beiträge: 2
Ich habe gute Neuigkeiten für dich: wenn du das [b][u]unbedingt[/u][/b] willst, mit der Kunst und dem Wachsen im akademischen Rahmen... mit den vierzig Augen und verschiedensten Gedanken, die dich 5-7 Jahre begleiten werden, dann ist der Zug alles andere als abgefahren für dich, ganz gleich deines Alters.

Grundlegende Frage: Schon anderswo umgesehen? Warum Wien? Muss es Wien sein? Wenn dir das Kunststudium wirklich wichtig ist, geh primär nach Akademie, nicht nach Stadt. Das heißt auch, wer lehrt wo, wie sind die diversen Klassen so drauf, zu wessen Arbeiten hast du einen Zugang und wer könnte wiederum zu deinen Arbeiten Zugang haben. Der beste Weg letzteres in Erfahrung zu bringen, ist - logisch - das persönliche Gespräch. Natürlich kannst Du dort an schlechte Tagesform geraten, davor ist niemand gefeit, in den meisten Fällen wird man dir aber ganz offen begegnen.
fluxus11
Beiträge: 8
[quote]Ich habe gute Neuigkeiten für dich: wenn du das unbedingt willst, mit der Kunst und dem Wachsen im akademischen Rahmen... mit den vierzig Augen und verschiedensten Gedanken, die dich 5-7 Jahre begleiten werden, dann ist der Zug alles andere als abgefahren für dich, ganz gleich deines Alters.[/quote]

Nach den Auskünften an beiden Kunstakademien in Wien (Bildende und Angewandte) ist das Alter egal, allerdings hat Klaus bereits auf das Problem hingewiesen, das sich in der Praxis ergibt.

[quote]Grundlegende Frage: Schon anderswo umgesehen? Warum Wien? Muss es Wien sein? Wenn dir das Kunststudium wirklich wichtig ist, geh primär nach Akademie, nicht nach Stadt. Das heißt auch, wer lehrt wo, wie sind die diversen Klassen so drauf, zu wessen Arbeiten hast du einen Zugang und wer könnte wiederum zu deinen Arbeiten Zugang haben. Der beste Weg letzteres in Erfahrung zu bringen, ist - logisch - das persönliche Gespräch. Natürlich kannst Du dort an schlechte Tagesform geraten, davor ist niemand gefeit, in den meisten Fällen wird man dir aber ganz offen begegnen.[/quote]

Natürlich habe ich zuerst lange überlegt bei wem ich studieren möchte. Meine erste Wahl war Peter Doig in Düsseldorf (weil mir seine Bilder richtig gut gefallen und ich mir vorstelle, dass ich von der Persönlichkeit durchaus gut in seine Klasse passen könnte). Aus finanziellen und familiären Gründen bin ich aber an Wien gebunden. Daher bleiben für mich die beiden Akademien und damit 2 Klassen an der Angewandten und 2-3 an der Bildenden. Die Aufnahmeprüfungen in Wien sind übrigens zweiteilig (Mappeneinsicht und anschließend dreitägige Aufnahmeprüfung; in Deutschland ist das ja sehr verschieden an den jeweiligen Akademien). An der Angewandten habe ich mich noch nicht beworben, bei der Bildenden wurde ich im März 2015 bereits beim ersten Teil abgelehnt. Da scheint man gar keinen Zugang zu meinen Bildern gefunden zu haben, obwohl ich den Eindruck hatte, dass ich dorthin besser passe als auf die Angewandte. Die Abneigung gegen Mappenbesprechungen ist meinem Eindruck nach in Wien durchaus die Regel, was bei dem großen Bewerberandrang (und den schon großen Klassen) aber auch nachvollziehbar ist.

Ich beginne derzeit in andere Richtungen (bezüglich Farbe und Raum) weiterzuarbeiten und schaue, wo ich dann lande. Einstweilen versuche ich Kontakte zur Bildenden zu knüpfen, vielleicht ergibt sich ein persönliches Gespräch.

Danke für deinen Beitrag!

PS: Gibt es im Forum eigentlich noch andere frustrierte angehende Künstler in Wien (die an den beiden Akademien abgelehnt oder aufgenommen wurden?)
sixoldshoes
Beiträge: 354

Ist zwar schon etwas her, wollte aber dennoch darauf antworten.

Das halte ich nicht für ein Qualitätskriterium.

 In der Regel will man an den Unis aber nicht eine Richtung sehen sondern man soll möglichst viel unterschiedliches aufzeigen. Intressensgebiete an denen man sich gestalterisch orientiert, mit verschiedenen Stilen experimentiert, das man offen ist, sich mit Inhalten aus dem Studium beschäftigt.

Dann ist das schon ein Qualitätskriterium im Bezug auf die Aufnahme.

 

Nicht jeder kann zeichnen wie Julie Mehretu und einen Lucian Freud gibt es ohnehin nur einmal. Ich denke es ist vielmehr entscheidend, ob man es mit mangelnden Fähigkeiten dennoch schafft, ein gutes Bild hervorzubringen, aber das ist in deinen Augen eben nicht gelungen.

Obwohl man jeden Bewerber immer individuell betrachten sollte, ist das im Mangel der Zeit in der Mappen durchgeschaut werden nicht immer einfach, da hängt es einfach davon wie viel der Beweber im Vergleich zu den anderen mitbringt. Man muss nicht übermäßig zeichnen können, aber jemand der beispielweise mehrere Zeichenenstudien macht um dann wiederum eine Idee illustrativ oder malerisch umzusetzen, ist vielleicht für den einen oder anderen Professor intressanter, als jemand der nur ähnliche Bildkomposition anbietet. Das ist aber nur eine Mutmaßung meinerseits. 

Die Arbeiten nehmen sehr wohl Bezug auf die Kunstgeschichte seit den 60ern (v.a. die Experimente von Polke, aber auch Gerhard Richter, Christopher Wool, Kaspar Sonne etc.).
Technisch auch auf die Surrealisten (besonders Max Ernst). Scheinbar konnte ich das in den Bildern nicht herüberbringen.
Die Bilder sind alle eben und dekorativ angelegt, mehr Räumlichkeit würde vielleicht neue Möglichkeiten eröffnen.

Ich kann sehr wohl Einflüsse von Max Ernst sehen, die anderen Künstler die du aufgezählt kenne ich leider nicht und dazu kann ich auch nichts sagen. Max Ernsts Bilder waren aber auch nochmal wesentlich detailreicher, weil er  zb. auch Figuren abgebildet hat, in deinen Bildern habe ich zb. keine Figuren gesehen. Darüber will ich auch gar nicht urteilen, ich bin kein Künstler sondern nur ein Designstudent und bekanntlich ist Design keine Kunst sondern nur eine Artverwandschaft. Mir ging es in erster Linie nur darum das man für Unibewerbungen viel variabler arbeiten muss und nicht nur in eine Richtung. Und das hatte ich in deiner Mappe nicht gesehen.

Ich will mich aber nicht vor parkgaleries Meinung stellen, immerhin er hat viel viel mehr Ahnung als ich.^^

Ich hoffe aber du findest deinen Weg, wo auch immer^^

 

fluxus11
Beiträge: 8

In der Regel will man an den Unis aber nicht eine Richtung sehen sondern man soll möglichst viel unterschiedliches aufzeigen. Intressensgebiete an denen man sich gestalterisch orientiert, mit verschiedenen Stilen experimentiert, das man offen ist, sich mit Inhalten aus dem Studium beschäftigt.

Dann ist das schon ein Qualitätskriterium im Bezug auf die Aufnahme.

Ich denke, dass hängt davon ab, wo man sich bewirbt. Ich habe bis jetzt nicht viele Bewerbungsmappen für ein Malereistudium gesehen, aber die waren sehr verschieden und haben teilweise auch sehr ähnliche Bilder beeinhaltet. An der Bildenden z. B. gibt es überhaupt keine Vorgaben.

Obwohl man jeden Bewerber immer individuell betrachten sollte, ist das im Mangel der Zeit in der Mappen durchgeschaut werden nicht immer einfach, da hängt es einfach davon wie viel der Beweber im Vergleich zu den anderen mitbringt. Man muss nicht übermäßig zeichnen können, aber jemand der beispielweise mehrere Zeichenenstudien macht um dann wiederum eine Idee illustrativ oder malerisch umzusetzen, ist vielleicht für den einen oder anderen Professor intressanter, als jemand der nur ähnliche Bildkomposition anbietet. Das ist aber nur eine Mutmaßung meinerseits.

Ja, es hängt eben sehr stark von den jeweiligen Professoren ab. Entscheidend ist wohl, ob die Bilder gefallen und man eine Entwicklungsfähigkeit erkennt und mit dem Bewerber zusammenarbeiten möchte. Das war bei mir scheinbar nicht der Fall. Daneben kommt noch das Alter/Lebenslauf dazu...

Ich kann sehr wohl Einflüsse von Max Ernst sehen, die anderen Künstler die du aufgezählt kenne ich leider nicht und dazu kann ich auch nichts sagen. Max Ernsts Bilder waren aber auch nochmal wesentlich detailreicher, weil er  zb. auch Figuren abgebildet hat, in deinen Bildern habe ich zb. keine Figuren gesehen. Darüber will ich auch gar nicht urteilen, ich bin kein Künstler sondern nur ein Designstudent und bekanntlich ist Design keine Kunst sondern nur eine Artverwandschaft. Mir ging es in erster Linie nur darum das man für Unibewerbungen viel variabler arbeiten muss und nicht nur in eine Richtung. Und das hatte ich in deiner Mappe nicht gesehen.

Ich will mich aber nicht vor parkgaleries Meinung stellen, immerhin er hat viel viel mehr Ahnung als ich.^^

Ich hoffe aber du findest deinen Weg, wo auch immer

Ich beschäftige mich im Moment sehr mit formalen/technischen Aspekten in der Malerei und weniger mit Inhalten. Max Ernst und andere Surrealisten waren mit ihren technischen Experimenten in der Malerei/Zeichnung sehr einflussreich. Daran habe ich irgendwie anzuknüpfen versucht.

Deine Kritik zu meinen Bildern selbst war sehr hilfreich: Die Kompositionen überzeugen nicht so recht, die sind irgendwie zu spannungslos, auch die Hell/Dunkel-Verteilung passt nicht so richtig. Daran arbeite ich gerade...

Danke nochmals für deinen sehr hilfreichen Beitrag. Ich wünsche dir ebenfalls viel Erfolg auf deinem Weg im Design!

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