Klischees in der Mappe (Bildende Kunst)

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Phyriel
Beiträge: 3
Klischees in der Mappe (Bildende Kunst)

Ich habe mich für die HFBK Hamburg für Bildende Kunst/Malerei/Zeichnen beworben und erhielt folgende Absage :

Ihre Arbeiten folgen zu sehr Klischees und Vorbildern. Eine eigene Bildvorstellung ist nicht erkennbar. 

Meine Mappe kann ich leider nicht hochladen, weil sie noch in Hamburg ist.

Wie genau würdet ihr das deuten? Geht es darum dass meine "Aussage"/Thema zu Klischeehaft (abgenutzt) ist

oder, dass die Umsetzung Klischeehaft (veraltet/zu klassisch) ist?

 

Meine Arbeiten sind sehr persönlich. Ich setze mich mit meinem Körper auseinander.

Weil ich das Bedürfnis habe. Das würde ich auch unabhängig vom Studium machen, da mich das psychisch/physisch sehr beschäftig und schon seit Jahren nicht loslässt. Ich will mich aber weiterentwickeln. Hab aber bedenken, dass die Dozenten meine Arbeiten schon aufgrund von dem Thema leicht in die Schublade stecken. Und das obwohl ich Bilder nur aus eigener Erfahrung/Erlebnissen nehme und ganz sicher nicht nach irgendwelchen "Vorbildern".

 

Vielleicht hat jemand einen Rat was ich mit der Aussage anfangen kann.

Seit ruhig gemein, so lange es konstruktiv ist ;)

Sobald meine Mappe da ist kann ich ja was hochladen.

 

Nachtrag. 2 Arbeiten von der Mappe

http://www.fotos-hochladen.net/view/mappe1nl0wdg7ouk.jpg

http://www.fotos-hochladen.net/view/mappe2je6i9br74z.jpg

 

 

octopushead
Beiträge: 46

Ich finde es schwierig zu beurteilen, ohne deine Mappe gesehen zu haben.

Hast du nicht Zuhause mal Bilder von deinen Arbeiten gemacht? Es reichen ja auch schon ein paar, damit man einen groben Eindruck bekommen kann.

 

 

2870livia
Beiträge: 6

Ich bin zwar selber noch Studienanwerberin, aber mein Dad hat ebenso bildende Kunst studiert, von daher weiß ich eig recht viel über die Aufnahmebedingungen. Ich find es ebenso schwierig zu beurteilen ohne deine Mappe gesehen zu haben, aber wie hast du dich denn mit deinem Körper auseinander gesetzt? Du musst bedenken, dass die Professoren schon viele viele Bewerbungsmappen vor sich liegen hatten, und 70% der Bewerber malt Körper, hauptsächlich Aktzeichnungen, die auf der Ästhetik beruhen, sprich die Abbildung von Körper von schönen jungen Menschen in grazilen Posen. Du bist auf einem sichereren Weg, wenn du versuchst was neues zu machen, oder ein Thema zu nehmen, dass du für dich selbst erforschen kannst. Eine Mappe soll den Prozess der Auseinandersetzung mit einem von dir gewählten Thema zeigen, darf ruhig auffallen! Wenn du dich also mit deinem Körper auseinander setzen willst, dann versuch mal fremdartigere Aspekte des Körpers zu beleuchten. Provoziere die Professoren, zum Beispiel wenn du dich mit dem Thema Körper und Ekel auseinander setz, nur mal als Beispiel. Ich glaub mit Klischees und Vorbildern meinen die Professoren glaub einfach, dass deine Mappe einfach nichts neues zeigt, sondern nur etwas dass sie bereits hundertmal gesehen haben...

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen. 

Phyriel
Beiträge: 3

Vielen Dank für eure Antworten!

Habe jetzt zwei Arbeiten hochgeladen.

 

@ 2870 Olivia:

Tatsächlich habe ich mich mit Ekel aber auch mit der Gewalt am eigenem Körper auseinandergesetzt.

Ich habe außer dem "runterdrücken",(was den größten Teil der Arbeit ausmachte)  2 Bilder vom greifen zwischen die Beine, schmutzige und verdorbene Gegenstände  gezeichnet und dann diese Dinge versucht zu verbinden.

Also quasi die Assoziation Ekel auch auf Dinge die mich umgeben und mit denen ich das Körpergefühl verbinde projeziert. Wobei die Hand eigentlich nicht der Ekel von der Hand sondern ekel von sich selbst darstellt (Daher sieht man auch nicht wer hinter der hand steht)

Ich hatte Fotostudien gemacht die den Zusammenhang besser erklären als die Zeichnungen. Vielleicht war das aus den Zeichnungen einfach nicht so erkennbar. Und vielleicht wirkt das mit der Hand einfach zu theatralisch.

Ich wollte eigentlich zeigen, dass der ekel( und gewalt in Form von veränderung am Körper) von einem selbst im zusammenhang mit dieser Hand steht.

 

Hoffe das kann jemand verstehen.

 

 

Phyriel
Beiträge: 3

Vielleicht wirkt das mit dem runterdrücken einfach auf den ersten Blick zu banal und offensichtlich.

(?)

Chaosqualle
Beiträge: 52

Ich finde die Bilder eigentlich ausdrucksstark, besonders das Zweite. Die Umsetzung finde ich dafür nicht so gut, allerdings wirkt sie nicht von "Vorbildern" abgeguckt. Vielleicht kannst du die Szene mal aus ungewöhnlichen Perspektiven beleuchten. Der Bildaufbau folgt dem Hochformat, alles "liegt" auf dem Papier. Andererseits betont das natürlich die Auswegslosigkeit. Also ein statisches und ein dynamisch wäre vielleicht was. Du strichelst auch ziemlich viel. Mit langen klaren Linien und dann gestrichelten als Kontrast könntest du auch spielen. Besonders wirken lange klare Linien gekonnter. (Ein solcher Kontrast ist dann widerum klischeebehaftet in manchen Augen... mann mann mann. Schwierig.)
Auch wirkt die Farbe an manchen Stellen etwas wahllos. Im erstickenden Gesicht hat sie noch Bedeutung. Auf dem Kissen als Schatten zB verliert die Farbe ihre Bedeutung als erzählerisches Element. 

Eventuell hatten die einfach schon zu viele Bewerber, die sich etwas offensichtlich emotionsgeladenes ausgewählt haben als Motiv. Als Klischee fällt mir dazu aber ein gekauert sitzender Mensch ein, der die Hände vor das Gesicht hält – am Besten noch Tränen dazu oder so und öde in schwarz-weiß, haha. xD Ich bin mir sicher die Meinungen gehen da weit auseinander. 

Eine eigene Bildvorstellung ist nicht erkennbar. 

 Für mich klingt das, als fehle denen dein eigener Stil. Das fände ich allerdings gemein, denn Stilfindung ist ein langer Prozess und im Studium sollte sich sowas entwickeln dürfen, meiner Meinung nach. 

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