Feedback zur Mappe für HTWG Konstanz

Sie sind hier

Letzter Beitrag
NikaTaru
Beiträge: 4
Feedback zur Mappe für HTWG Konstanz

Hallo Leute, ich habe mich dieses Jahr 2017 an der HTWG Konstanz für das Kommunikationsdesign beworben und habe es leider nicht geschaft :( Würde gerne Feedback und Verbesserungsvorschläge erhalten,damit ich nochmal neu durchstarten kann. Vielen Dank in Voraus :) https://goo.gl/photos/DGc7GYwdWATD4T6G7 (Ein paar Werke aus der Mappe)

Bild des Benutzers Annika Lohoff
Annika Lohoff
Beiträge: 18

Hey!

Ich studiere Kommunikationsdesign an der FH Bielefeld. Hoffentlich hilft dir mein Feedback ein bisschen! Ich kann aber wie gesagt nichts über die Vorlieben von Konstanz sagen ;-)

Erstmal wäre es super, wenn du mehr als 6 Arbeiten hochladen würdest, sonst kann man das ja nicht überblicken, die die Mappe später gesamt wirken wird.

Was mir als erstes auffällt, ist, dass ich zwischen den Bildern keinerlei Zusammenhang erkenne. Sieht ein bisschen so aus, als hättest du die Schublade aufgemacht und blind reingegriffen und die Arbeiten, die du gepackt hast, in die Mappe gelegt.
Dann ein kleines Detail: Ich würde das Datum niemals mit auf eine Zeichnung schreiben.

Nächster Punkt: Was möchtest du mit den Bildern kommunizieren? Du bewirbst dich schließlich für KOMMUNIKATIONSdesign, eine wirkliche Aussage kann ich aber nicht feststellen, es ist alles eher dekorativ, aber, verzeih mir, eher schlechte Deko.
Die beiden Zeichnungen von Menschen (einmal Mädchen, einmal Akt) sehen anatomisch nicht korrekt aus und zudem ist der Stiftduktus sehr zögerlich. Skizzen müssen nicht zögerlich sein! Versuch doch mal fester zu drücken, die Linien selbstbewusster zu ziehen – und leg das Radiergummi mal weg und sieh, was passiert.
Ein paar anatomische Studien würden auch helfen. Zeichne doch einfach 50 Mal einen Oberkörper, du wirst schnell merken, wie du dich verbesserst. Außerdem zeigen solche Übungen eine gewisse Konsistenz und bilden in sich bereits eine Serie. Was aber nicht heißt, dass ich dir empfehle eine Serie aus etlichen Aktstudien in die Mappe zu legen, denn wirklich innovativ ist das nicht (manche Hochschulen mögen sowas, andere eher weniger). Als Übung schadet es aber nicht. Ein Skizzenbuch beizulegen empfiehlt sich aber eigentlich immer.

Das Bild ganz rechts ist für mich einfach nur Deko. Das Bild mit den Affen passt auch gar nicht hinein. Ist das im Kunstunterricht entstanden?

Bei der zeichnung des Raums fällt mir auf, wie unglaublich ausgegraut das Bild aussieht, weil du hauptsächlich mit dunklen Buntstiften/Bleistiften gearbeitet hast. Auch die Art, wie du Buntstifte nutzt, ist noch sehr grundschulmäßig.
Schau dir im Netz doch mal Künstler an, die mit Buntstiften arbeiten. Auch das muss nicht zögerlich sein, probier mal frei aus, was man mit Buntstiften alles machen kann. Und wenn du den Buntstift nur gewählt hast, weil es die naheliegendste Wahl war, dann probier andere Medien aus! Finde das Medium, mit dem du dich ausdrücken kannst und arbeite dann damit. Pack aber bloß nicht von jedem Medium (Acryl, Buntstift, Öl, Copics, Aquarell…) etwas in die Mappe. Es sollte immer eine bewusste Entscheidung sein.

Auch das Bild mit der Pistole ist unverständlich. Steht es im Kontext zu anderen Bildern? Ich vermute, dass du dazu eigentlich eine Serie gemacht hast, allein erschließt sich mir der Sinn hier aber nicht.

Lade doch nochmal mehr hoch!

Gruß,
​Annika
 

Mehr Infos zum Studium an der FH Bielefeld // GRAFIK // FOTO // MODE
www.gestaltung-bielefeld.de

Kampfkekslou
Beiträge: 3

Hi NikaTaru,

Ich kann mir vorstellen, dass die Bilder zu es-sieht-schön-aus- oder Schulbuntstiftzeichnungs-mäßig sind.

Sie scheinen für mich noch sehr noch-am-Anfang-stehend, sehr jung, zu unselbstständig, zu unaussagekräftig. Sie wirken eher wie Vorübungen bzw. Schritte zum Erlernen von (Buntstiftzeichnungs)Techniken und ausgemalte Umrisse, als wie der tatsächliche Ausdruck, der nach dem Erlernen der Techniken möglich wird. Zum Beispiel die drei Doodles und das Mädchen hätten gut in einer langweiligen Englischstunde entstanden sein können.

Ich würde dir vorschlagen, sehr viel zu zeichnen, zu malen, zu skizzieren, vielleicht auch zu fotografieren oder zu collagieren und dich auch in anderen Bereichen der Gestaltungsmöglichkeiten umzusehen. Mit Buntstiften fangen wohl viele von uns an - entscheidend und spannend ist, wie wir von dort aus weitergehen und welche eigenen Werkzeuge und welchen damit möglichen Stil wir wählen und witerentwickeln (und dieser Schritt ist in deinen Arbeiten meines Erachtens nach noch nicht gut erkennbar)

Was interessiert dich, wie siehst du die Welt, wofür stehst du ein und was macht dich und deine Sichtweise aus? Willst du dich ausdrücken, auf etwas aufmerksam machen oder als stiller Beobachter das um dich herum skizzieren? Das sind einige Fragen, die man dan durch seine Arbeiten beantworten oder zum Ausdruck bringen kann.

Versuch, über den Klassenraum und das Wohnzimmer hinauszudenken oder schaffe dir in diesen Räumen deine eigene, neue Welt. Mach das, was du machst, interessant und nicht zu einem Topmodel-Ausmalblock. Vielleicht als Experiment mal ein größeres kreatives Projekt starten, um aus diesen vergleichsweise recht schnell entstehenden Doodles herauszukommen. Oder genau das Gegenteil und ein-Minuten-Skizzen. Herausfinden, was man will, was seine Stärken, Schwächen und Ausdrucksweisen sind.

(Nicht verzagen, es ist immer noch meine subjektive Meinung bzw. mein erster Eindruck und ich hoffe du nimmst sie eher als Ansporn als als Abschreckung, beim nochmaligen lesen wirken die Worte sehr harsch, aber ich bleibe dabei. Es fehlt die technische Fertigkeit und der persönliche Ausdruck)

Ich würde dir emfehlen, erst sicherer und vielfältiger in deinen Techniken zu werden, viel zu erleben und dich damit ans Beantworten zu machen :) Viel Glück!

NikaTaru
Beiträge: 4

Hallo noch mal, vielen Dank für die schnellen Antworten und auch für die hilfreichen Tipps und Kritikpunkte. Ich habe nach der Anfrage noch ein paar mehr Zeichnungen von der Mappe reingestellt. Wärt ihr so lieb und könntet ihr es nochmals anschauen? :)  Ansonsten geb ich euch bei denn ausmalen mit den Buntstiften mega recht. :) Ich versuch mich mal jetzt mit Übung voranzubringen. Ich dachte eher naiv dass man sein Ideenreichtum vorzeigen soll :/ Könntest du mir das mit der Aussage genau defenieren, weil ich hab mir viele verschiedene Mappen angesehen und ich finde da war nicht wirklich eine ,,Aussage,, mit dabei.

Trotzdem vielen Dank für die vielen hilfreichen Tipps :)

Lieben Gruß

NikaTaru

sixoldshoes
Beiträge: 354

Hi^^

welche Mappen hast du dir denn angesehen? Und wo siehst du da keine Aussage?

Generell ist deine Mappe inhaltlich noch weit Weg von tiefen Gedankengängen, also zb. das Ausloten eines bestimmten Themas in einem visuellen Kontext. 

"Ideenreichtum" ich will mal mit diesem Wort aufräumen, weil Ideen nicht einfach in den Kopf springen. Ich möchte das verdeutlichen, du bist wie viel Jahre? 17, 18 vielleicht 19, 20. In dieser Lebensspanne, wie viel hast du von der Welt gesehen? Im Vergleich zu einem 40 Jährigen relativ wenig, oder? Warum dieser Vergleich? Weil man Ideen nicht einfach hat, sondern durch Wissensverknüpfungen entstehen. Wenn du kein Facebook kennst, wirst du nie auf die Idee kommen die Farben Blau/Weiß zu verwenden, oder was mit dem "Facebook Logo" zu machen um eine visuelle Aussage/Bild/Arbeit/Plakat über Social Media zu erarbeiten. 

Fazit: Wenn wir Ideen in unseren Köpfen suchen, rufen wir nur einen kleinen Teil an Wissen ab. Um überhaupt auf solche  "guten Ideen" zu kommen, nutzen wir das Internet, Lesen in Büchern über zb. Social Media, erweitern unser Wissen und vergrößern unseren potenziellen Ideenpool. Zweites Fazit, gute Recherche sichert bessere Ideen.

Schau dir an was dich interessiert, gibt es Meinungen die du vertrittst zb. zu sozialen Themen? Und google Kommunikationdesign, schau dir Arbeiten in KD an. Aufbau, Bildwirkung, Farbe, Räumlichkeit. Und dann versuch dieses Wissen was du erwirbst anzuwenden, zu experimentieren, mit Formen zu spielen. Du musst mehr forschen, mehr hinter her sein, was ein Bild vermag zu leisten.

Das ist dein Selbststudium, zu schauen, wie funktioniert das egl. das designen, das ist das was ich dir anhand deiner Bilder erstmal empfehle und dann such dir Themen die dich intressieren oder die dir durch den Kopf gehen und wichtig findest das sie angesprochen werden. Dazu zählen, aber nicht Hobbies, man will schon sehen dass du weißt das um dich darum eine Welt ist die neben dir her auch existiert.

 

 

stika
Beiträge: 64

Schau dir doch z.B. mal die Illus von unserem Illu-Prof an
(http://www.thilo-rothacker.com/)
Ich finde, das ist ein gutes Beispiel und vielleicht hilft dir das zu verstehen, was die Leute hier meinen ;)

 

Friends

  • Art Directors Club
  • Butter & Fisch
  • Designdidaktik
  • Designspotter
  • designweeks.net