Game Design an der HTW WS 2012

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Aranel
Posts: 133
Künstl. Studiengang ohne Mappe gibts nicht. Sonst würden die Ja die Katze im Sack kaufen.

Wenn man aber nur am künstlerischen Interessiert ist haben sie gestern gesagt das man definitiv falsch ist. Da würde sich Illustration in Hamburg oder wie schon oft genannt Kommunikationsdesign o.ä. oder Kunst anbieten. Oder auch eine schulische Ausbildung zum Grafikdesigner.
Ink
Posts: 300
Mh also bei mir isses so dass ich mich zurzeit u.a für Visuelle Kommunikation und Grafik bewerbe (also wirklich viel mit zeichnen) ich mich aber auch wohl für Game Design bewerben werde. Ich finde es einfach total spannend und interessant, und auch wenn ich selbst bisher auch nur auf die Kunst aus bin, kann ich mir auch sehr sehr gut vorstellen dass dann im Studium eher weniger zu haben :)! Habe schon von vielen gehört dass sie letzendlich weniger damit zurecht kamen, dass plötzlich auch das zeichnen zum Beruf wird, so hätte ich es -auch- im beruf, aber dezenter und kann es eher nebenher weiter als Hobby verfolgen :)

Hat alles so seine Vor- und Nachteile, gerade die die eher die Zeichner und Illustratoren sind müssen einfach schauen wie sie letzendlich mti der ganzen Technik zurechtkommen :D
Tarkus
Posts: 117
Rahza, ich kann mir weitaus besser vorstellen, dass man gerade dann Gefallen an der Sache findet, wenn man es offen angeht. Wer künstlerisch begabt ist und die Bewerbung in Erwägung zieht, der sollte es in jedem Fall versuchen - was hat man zu verlieren?
Die falsche Einstellung wäre doch viel mehr "Ich zocke jeden Tag, finde Videospiele geil und will an Mass Effect 5 arbeiten, weil EA mein Lieblings-Publisher ist". Viele verwechseln den Beruf mit Zocken und Entspannung und das wurde im ersten Livestream recht deutlich, als spöttisch/herablassend geschrieben wurde, dass der Prof nicht aussieht, als hätte er Heavy Rain gezockt. :roll:

Was im Livestream gesagt wird, würde ich nicht ohne weiteres übernehmen. Da gab es viele falsche Aussagen, die einfach nicht sein dürften. Wenn sie meinen, dass man dort falsch ist - bitteschön. Mich würde es nicht wundern, wenn bei vielen das Gegenteil der Fall wäre.
Aranel
Posts: 133
Es hieß ja nicht das wenn man Spaß an zeichnen hat da falsch ist. Sie sagen ja auch selbst das sie eher künstlerisch und nicht so technisch orientiert sind. Aber künstlerisch ist nicht gleich zeichnen.

Es ging nur darum das wenn man [b]NUR [/b]zeichnen will und kein interesse in den Rest hat was andres machen soll!

Klar kann sich ja jeder bewerben der will!
Rahza
Posts: 11
Ich habe damit nicht gemeint, dass das für jeden zutrifft. Klar, viele finden dann Interesse daran, aber da das Berufsbild doch relativ modern ist und viele bei "Design" gleich an zeichnen denken, verwirrt der Begriff "Game Design" vielleicht ein wenig.

Man sollte sich meiner Meinung nach schon vorher mit den Tätigkeiten eines Game Designers beschäftigen, bevor man sich denkt, "Hey, ich male gerne, dann mal ich doch Computerspiele!".

Klar, bewerben kann man sich ja mal, verlieren kann man nix. Wie gesagt, denke ich auch, dass die Profs sicherlich im Gespräch auch in die Richtung gehen um herauszufinden, was sich der Bewerber unter Game Design vorstellt etc. Also wenn man echt ungeeignet wäre, würde man dann wohl auch rausfliegen.
Tarkus
Posts: 117
Dann habe ich euch beide wohl falsch verstanden, entschuldigt. Klang für mich stark nach "Wer nicht an 3D und Programming interessiert ist, hat dort nichts verloren". Ich meine, Visualisierung von Ideen ist ja gerade das, was den Game Designer - welcher Art auch immer - ausmacht. Da läge dann ein riesiger Widerspruch.

Seid ihr schon weit mit euren Mappen? Habe ehrlich gesagt gerade erst mit dem Skizzenbuch angefangen. Die finalen/digitalen Concepts, Illustrationen und 3D Modelle plane ich im Mai fertigzustellen.
Rahza
Posts: 11
Nein, auch gerade erst am Anfang, und noch nicht mal endgültig auf ein Thema festgelegt. Will aber bis zum 23.3. ein bisschen was sehenswertes haben. Werde wohl auch eher in Richtung System Design was machen, vielleicht ein Brettspiel. Mal schauen ;)
Zoa
Posts: 115
Der Ausgangspunkt war eine Frage von einem Gast, ob das Studium das Richtige für ihn/sie sei, weil sie nur 2D Art machen möchte. Darauf kam, dass dann das Studium an der Haw (Illustration) in Hamburg besser wäre, weil man im Berliner Studiengang offen für alles sein soll und auch in andere Gebiete reinschauen wird.

Ich gehe auch in die Game System RIchtung..mal schauen was draus wird.
Tarkus
Posts: 117
Klar, wenn man alles andere ablehnt, dann ist das nicht gerade sinnvoll sich an der HTW zu versuchen. Wie gesagt: Ich habe die Sache vorhin leider falsch verstanden.

Kann man sich eigentlich schon für die Bewerbung irgendwo online anmelden oder ist das erst in einigen Wochen möglich? Habe davon mal auf der Homepage gelesen, aber nichts genaues dazu gefunden.
Rahza
Posts: 11
http://bewerbung.gamedesign.htw-berlin.de/

aber man muss schon sein Thema mit angeben.
bauzimp
Posts: 3
Also zu der Sache "Was studieren, wenn ich NUR zeichnen will" - Hier ist man bei einem Studiengang im Bereich Kommunikationsdesign ebenfalls nicht gut aufgehoben. Als Grafik-Designer, je nach dem wo angestellt, ist alles, was mit Zeichnen zu tun hat grobe Skizzen, Storyboards etc, jedoch kaum mehr, und leider können meiner Erfahrung nach die wenigsten Grafik-Designer auch kaum mehr als dies. Was also "NUR zeichnen" angeht, ist man an der HtK im Fachbereich Illustration wohl besser aufgehoben. Ich selbst bin Grafik-Designer, zeichne sehr viel und gerne und werde dies in meiner Mappe auch als Hauptpunkt darstellen, jedoch will ich den kompletten Entstehungsprozess von Games kennenlernen. Alle Module im Fachbereich Game Design interessieren mich, daher denke ich, ist es der absolut richtige Studiengang für mich.

Wer aus diesem Forum hier studiert denn derzeit an Game Design und verfolgt das Geschehen hier noch mit?

Gruß, bauzimp
findus
Posts: 12
[quote="bauzimp"]Wer aus diesem Forum hier studiert denn derzeit an Game Design und verfolgt das Geschehen hier noch mit?[/quote]
Anwesend. Studiere Game Design grad im ersten Semester.



[quote="Ticklishsocks"]...habe aber gigantische Schwächen im Bereich Mathematik (woran nun leider auch mein Abi gescheitert ist und ich nur mein Fachabi in Kunst und Gestaltung vorzuweisen habe).[/quote]
Von meiner Einschätzung her, braucht man je nach Interessenlage keine sehr tief gehende mathematische Eignung oder irgendwelches Vorwissen. Es ist jedoch schon so, dass zur technischen Realisierung mathematisch-logische Kompetenzen eine gewisse Rolle spielen. Das beginnt bereits im ersten Semester, wenn es darum geht, eigene kleine PC-Spiele in Java zu schreiben. Da geht es aber weniger um Mathematik im Sinne von komplexen Zahlen, gruselig abstrakten Formeln, abgefahrenen Funktionen und so weiter. Wohl aber muss auch logisch gedacht werden: Welche Werte müssen sich wie verändern, damit der Ball richtig abprallt? Oder damit die Lebenspunkte in der Mitte des Bildschirms dargestellt werden? Oder damit die Kollisionserkennung zweier Spielobjekte funktioniert? Das ist zumindest das, was im ersten Semester ansteht. Mit den höheren Semestern wird die Arbeit ein Stück stärker abstrahiert (man arbeitet auf einer höheren Ebene; i.d.R. nicht mehr direkt mit Eclipse auf Java-Code-Ebene, sondern bspw. mehr mit Scripts für Unity o.Ä.)

Informatik darf einem schwer fallen, so lange man bereit ist, diese Schwächen zu kompensieren. Manche Leute haben kaum gestalterische Vorkenntnisse. Die sitzen jede Woche echt lange an der Nachbereitung der Gestaltungsveranstaltung. Andere Leute haben kaum oder gar keine Programmiervorkenntnisse. Die sitzen im ersten Semester jede Woche sich kopfzermaternd vor Java.

Ich kenne keinen, der bereits beides mitgebracht hat. Und das ist auch nicht schlimm. Wichtig ist die Motivation, sich sowohl mit technischen (teilweise auch mathematischen) sowie mit gestalterischen (teilweise auch zeichnerischen) Inhalten auseinanderzusetzen. Wer in Mathe grauenhaft schlecht war, muss sich darauf gefasst machen, dass es hart wird. An irgendeiner Stelle wird es allerdings für jeden hart. Man wird halt auf unterschiedlichen Feldern gefordert und gefördert. Diese Herausforderung und die ganzheitliche Auseinandersetzung mit allen Facetten des Themas Spiel muss einem Spaß machen. Das wäre zumindest eine gute Voraussetzung.



[quote="Ticklishsocks"]...dass all diejenigen die sich für den Bereich Character Design/Game Art interessieren sich lieber an die HAW wenden sollten.[/quote]
Das wurde von Rahza schon sehr gut beantwortet. Aber an der Stelle möchte ich das auch noch mal unterstreichen: Natürlich darf man ein spezielles Interesse und ein spezielles Vorwissen mitbringen! Davon lebt der Studiengang. Die Studenten bringen hier alle sehr unterschiedliches Wissen mit und dadurch kann man voneinander sehr profitieren. Generell läuft es eigentlich nie so ab, dass man auf einem Stuhl sitzt und der Prof einem irgendetwas beibringt. Wer das erwartet, wird stark enttäuscht sein.

Es geht vielmehr darum, dass man Wissen dadurch erlangt, dass man sich individuell sowie in Gruppen mit Themen auseinander setzt. Es geht darum, dass man IM Team lernt, also voneinander und miteinander lernt. Es geht aber auch darum, dass man ALS Team lernt, also dass man gemeinsam reflektiert und dass man eine funktionsfähige Einheit wird, in der die Leute ihre speziellen Kompetenzen zusammenführen. Und natürlich geht es auch darum, dass man als Einzelperson ein umfangreiches und maßgeschneidertes Kompetenzprofil entwickelt sowie sich ein gutes Portfolio erarbeitet. Das Studium ist also sehr nah an der Praxis der Spielentwicklung ausgerichtet. Wer Vorlesungen und Seminare erwartet, in denen das Wissen mundgerecht aufbereitet in Powerpoint-Präsentationen vermittelt wird, sollte sich eher woanders umschauen. Es gibt zwar auch an der HTW theoretischen Input und Powerpoint. Aber das ist eher die Ausnahme als die Regel.

Die Profs/Dozenten geben eher Input, Denkanstöße, Diskussionsanstöße, Richtungen, konkrete Tipps, Leitlinien, Material, Quellen, sorgen für praktische Arbeit und so weiter... Sie fördern und fordern jeden einzelnen und jedes Team. Sie beraten und coachen. Sie schaffen die Rahmenbedingungen und ein positives Lernklima. Es ist dabei insgesamt eher so, dass das Studium ein Miteinander zwischen Studierenden und Profs/Dozenten ist. Natürlich gibt es auch klare Anweisungen, Ansagen und Entscheidungen, wo die Studierenden nicht dran beteiligt sind. Aber insgesamt hat man recht viele Freiheiten. Man muss diese Freiheiten jedoch selbst nutzen.

Wer Eigeninitiative mitbringt, kann aus dem Studium enorm viel rausholen.
Wer sie nicht mitbringt,... ja, der eher nicht.
Hier wird keinem ein Trichter in den Mund gestopft und dann das Wissen reingepresst. Das muss aus eigenem Interesse geschehen. Ohne Leidenschaft an der Arbeit und ohne Begeisterung für das Thema und ohne Offenheit für Technik UND Kunst wird man hier nicht glücklich. Bringt man jedoch all das mit, geht man ziemlich krass darin auf!

Ich bin abgeschweift? Naja, ich hoffe, es waren trotzdem hilfreiche Informationen dabei! ;)



[quote="Tarkus"]Selbst wer nur am Zeichnen etc. interessiert ist, sollte die Möglichkeit nutzen und sich bewerben.[/quote]
Das möchte ich in diesem Wortlaut eigentlich nicht stehen lassen.
Ich würde es eher so formulieren:

Wer nur zeichnen KANN, sich aber auch für andere Fächer interessiert und auch heiß darauf ist, die Mechanik hinter Spielen zu verstehen und zu wissen, wie so ein Spiel funktioniert und wie es architekturiert ist, und wer sowieso sich für die Thematik Spiel begeistert und sie von allen Seiten kennenlernen will, der sollte auf jeden Fall die Möglichkeit nutzen und sich bewerben. Das heißt nicht, dass man sich auf alles spezialisieren muss. Das geht gar nicht. Im Gegenteil. Aber es heißt, dass man offen sein muss, denn das Studium lebt vom Wissensaustausch und von der gemeinsamen, interdisziplinären Arbeit, bei der die verschiedenen Bereiche, Game Art/Level Design/System Design, zusammenfließen und ineinander übergehen.

Wer nur zeichnen WILL, also sich nur fürs Zeichnen interessiert, der wird einfach deshalb nicht glücklich, weil es darum im Studium nicht geht. Es geht auch nicht nur darum, "Ideen und Konzepte zu visualisieren", sondern auch um die Konzeption als solche, und um die Arbeit im Team, und um die gemeinsame Erarbeitung eines Spiels. Wer dabei ständig nur auf sein cintiq stiert, wird sich im Studiengang kaum entfalten können.



[quote="Tarkus"]Das Studium dient dazu eine Richtung zu finden und zu experimentieren, wirklich wettbewerbsfähig werden die wenigsten sein, auch wenn das sicherlich gerne anders vermittelt wird. [/quote]
Hm... Ich kann zwar nicht das Gegenteil behaupten, aber erst recht nicht zustimmen. Fakt ist, dass es noch keine Erfahrungswerte gibt. Von außen zu beurteilen, wie wettbewerbsfähig man mit dem Abschluss sein wird, ist zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch ein wenig vorschnell.

Sicherlich ist es nicht so, dass man nach dem Studium NICHT ausgelernt hat. Und es wird auch nicht so sein, dass man in ein Unternehmen kommt und bereits alles kann. Im Gegenteil. Viele Dinge lernt man erst in der realen Praxis der Spieleproduktion, und auch nur dort.

Dieses "Problem" gibt es bei jedem Studiengang. Aber: Es ist gar kein "Problem". Man hat während des Studiums die Möglichkeit, sich selbst und seine Stärken kennenzulernen. Diese Stärken werden dann von den Profs/Dozenten erkannt und gefördert, sofern man diese Förderung denn zulässt anstatt die Schulbank zu drücken. Man kann sich selbst sehr, sehr weit entwickeln. Wie weit, das hat man selber in der Hand. Aber die HTW bietet eine sehr gute Plattform dafür, sich zu entwickeln. Die Technik ist auf sehr hohem Niveau, die Aufgaben sind durch die Bank weg sehr praxisnah und die Profs/Dozenten stehen immer zur Verfügung, sodass man sie in den eigenen Lernprozess einbinden kann. Man hat vom ersten Semester an aktiv an Spielen zu arbeiten und lernt viel über sich selbst und über kreatives Arbeiten im Team. Und natürlich kann man auch noch etwas freier und kreativer Arbeiten als in der Wirtschaft, da die Teams sehr klein sind und die Rahmenbedingungen viel Raum zur freien Entfaltung der Konzepte und Ideen bieten.

Wenn du mit "wettbewerbsfähig" meinst, dass man gegenüber anderen Bewerbern durch dieses Studium im Vorteil ist, so würde ich insgesamt behaupten:

Das Studium IST sogar ein krasser Wettbewerbsvorteil! Allerdings NUR WENN du für das Studium geeignet bist, genügend Motivation und Eigeninitiative mitbringst und das Maximum für dich und deine Kommilitonen aus dem Studium rausholst. Das ist eine individuelle Frage. Der Bachelor als solches wird nur eine geringe Aussagekraft darüber haben, was du kannst. Der wird zwar auch, hoffe ich, gut angesehen sein und per se Wettbewerbsvorteile bringen. Aber die eigentlichen Wettbewerbsvorteile entstehen durch die Erarbeitung deines Portfolios. Auch das ist ein zentraler Bestandteil des Studiums.

Mein persönliches Fazit an dieser Stelle:
Man kann da sehr viel Spaß haben und sehr viel für sich persönlich und auch fachlich rausholen. Das passiert aber nicht automatisch. Es geht demnach bei der Bewerbung nicht nur um Talent und darum, was man schon alles kann. Es geht auch stark darum, was man noch können möchte, wie man sich interessiert und wie offen und lerngewillt man ist.
Tarkus
Posts: 117
Findus, danke für die Beantwortung der Fragen.

Ich streite nicht ab, dass die HTW eine geeignete Plattform ist, um sich selbst weiterzuentwickeln - sonst würde ich mich auch gar nicht bewerben. Man muss alllerdings auch selbst kritisch einschätzen können, ob man nicht besser alleine zurechtkommt und seine Freizeit opfert, um zu lernen. Ich kenne Leute, die haben ihr Kunst- oder Informatikstudium abgebrochen, weil es sie nicht vorangebracht hat. Kritisch betrachtet kann es ebenso an der HTW der Fall sein, wenn man z.B. das Zeug als 3D Character Artist hat, im Grunde allerdings mehrere Jahre vom Markt abgehalten wird, weil man das Drumherum kennenlernt. Nicht, dass das falsch ist, im Gegenteil. Aber man kann auch einen weniger sanften Start als self-taught Employee hinlegen. Es gibt unzählige Mitwirkende an Spielen, die sich ihre Kunst selbst beigebracht haben - egal ob Programmierer, Artist, whatever.

Damit wären wir beim Punkt Wettbewerbsfähigkeit. Was ich damit meinte war, dass das Studium alleine niemandem in die Branche katapultiert. Ich schätze, dass gerade mal eine Handvoll an Studenten direkt einen Job finden wird, andere werden länger brauchen und manche finden vielleicht gar nichts. Wie du selbst gesagt hast, basiert das Können auf dem Portfolio, nicht dem Lebenslauf. Sich zu sagen "Ich mach das mal und sitze später im Entwicklerstudio" ist arg leichtsinnig.

Aber das ist meine ganz eigene Meinung, persönliche Erfahrung habe ich leider noch nicht machen können. Das soll sich dann bald ändern.
findus
Posts: 12
[quote="Tarkus"]Findus, danke für die Beantwortung der Fragen.

Ich streite nicht ab, dass die HTW eine geeignete Plattform ist, um sich selbst weiterzuentwickeln - sonst würde ich mich auch gar nicht bewerben. Man muss alllerdings auch selbst kritisch einschätzen können, ob man nicht besser alleine zurechtkommt und seine Freizeit opfert, um zu lernen. Ich kenne Leute, die haben ihr Kunst- oder Informatikstudium abgebrochen, weil es sie nicht vorangebracht hat. Kritisch betrachtet kann es ebenso an der HTW der Fall sein, wenn man z.B. das Zeug als 3D Character Artist hat, im Grunde allerdings mehrere Jahre vom Markt abgehalten wird, weil man das Drumherum kennenlernt. Nicht, dass das falsch ist, im Gegenteil. Aber man kann auch einen weniger sanften Start als self-taught Employee hinlegen. Es gibt unzählige Mitwirkende an Spielen, die sich ihre Kunst selbst beigebracht haben - egal ob Programmierer, Artist, whatever.[/quote]

Im Selbststudium wird man das Spiel bei weitem nicht in der Breite kennenlernen wie an der HTW. Dazu fehlt der Input und die Möglichkeit zum Austausch, welche sehr essenziell ist. Außerdem ergeben sich an der HTW auch viele Gelegenheiten, Kontakte zu knüpfen und Netzwerke aufzubauen.

Vor allem aber dürfte im Selbststudium die Haupttätigkeit eines Game Designers abhanden kommen: Kommunikation. Ideen reifen im Team, werden besprochen, Prozesse werden reflektiert, Wissen wird weitergegeben. Game Design alleine machen ist unmöglich, sobald man ein Team braucht, dass es umsetzt. Dass man das komplette "Drumherum" kennenlernt ist sehr zentral für jeden Designer, der am Spiel mitwirkt.

Natürlich kann man auch anders in die Branche starten. Da gebe ich dir zu 100% Recht. Das ist so. Aber das Studium in der HTW ist eben ein besonderer Weg in diese Branche. Mit sehr eigenen, sehr deutlichen Vorteilen und Reizen, aber auch mit einem gewissen zeitlichen Investment, denn das Studium ist auch recht fordernd und anstrengend. Und wer eher nicht bereit ist, sich mit anderen auszutauschen, sein Wissen zu teilen und im Team zu arbeiten, wer also lieber im Selbststudium lernt und alleine an Dingen werkelt (was ich nicht schlimm finde!) ist an der HTW auch eher deplaziert. Das geht auch in die Richtung dessen, was du angesprochen hast: Dass man eben reflektieren muss, ob man besser alleine zurecht kommt und auch nicht im Team arbeiten möchte oder gerne in Gruppen arbeitet und Gedanken, Ideen und Wissen teilt.

Außerdem ist der Studiengang Game Design an der HTW nur sehr schwer, wenn überhaupt, mit Studiengängen wie Kunst oder Informatik vergleichbar. Der Studiengang ist sehr nah an der Materie Spiel und geprägt von einem extrem hohen Praxisanteil. Das bietet natürlich gewisse Vorteile im direkten Vergleich zu Kunst oder Informatik. Logisch.



[quote="Tarkus"]Damit wären wir beim Punkt Wettbewerbsfähigkeit. Was ich damit meinte war, dass das Studium alleine niemandem in die Branche katapultiert. Ich schätze, dass gerade mal eine Handvoll an Studenten direkt einen Job finden wird, andere werden länger brauchen und manche finden vielleicht gar nichts. Wie du selbst gesagt hast, basiert das Können auf dem Portfolio, nicht dem Lebenslauf. Sich zu sagen "Ich mach das mal und sitze später im Entwicklerstudio" ist arg leichtsinnig.

Aber das ist meine ganz eigene Meinung, persönliche Erfahrung habe ich leider noch nicht machen können. Das soll sich dann bald ändern.[/quote]
Auf den genauen Findungsprozess der einzelnen Absolventen bin ich ebenfalls gespannt. Aber gerade weil das Studium sehr praxisnah ausgelegt ist und man viele Gelegenheiten hat, auch schon mal Praktika zu machen und Netzwerke zu knüpfen, würde ich deiner Vermutung eher widersprechen.

Natürlich bleibt das letztendlich etwas Individuelles, wie jemand sein Portfolio rausputzt, sich Netzwerke aufbaut und Anschluss an den Arbeitsmarkt findet. Und natürlich wird es einzelne Leute geben, denen der Anschluss nicht auf Anhieb gelingt. Aber im Regelfall dürfte das kein Problem sein, später einen Arbeitsplatz zu finden.

Wenn viele Studierende einander kennen, hat man bereits sehr gute Connections in sehr viele Bereiche hinein. Man kennt viele Spezialisten persönlich, mit denen eine gute Zusammenarbeit erprobt worden ist. Zudem hat man auch sehr oft die Chance, mit externen Leuten aus der Branche in Kontakt zu kommen. Dass Interesse an den Studis besteht, sieht man auch daran, dass bspw. die gamecity:hamburg mit (ich glaube) acht Unternehmen nach Berlin angereist ist, um baldige Studienabgänger für sich zu gewinnen.
Tarkus
Posts: 117
[quote]Aber im Regelfall dürfte das kein Problem sein, später einen Arbeitsplatz zu finden.[/quote]
Na ich weiß nicht. Ich kenne da eine Studentin, die die beste Bachelorarbeit des Studiengangs Game Design hatte(nicht an der HTW, aber schon in DE). Und es war - vorsichtig ausgedrückt - eine ziemliche Katastrophe, was ihr beigebracht wurde. Für den Arbeitsmarkt absolut ungeeignet, 14-Jährige Kids aus Internet Communitys konnten besseres auf die Beine stellen.

Es klingt sicherlich sehr negativ, was ich hier schreibe. Versteh mich nicht falsch, ich denke die HTW ist eine der besten Möglichkeiten für diese Art der Wegfindung in Deutschland. Es gibt da draußen allerdings Schulen, die richtig schlecht sind und Zeit rauben(siehe das Beispiel oben). Mit z.B. Vancouver kann sie sicherlich nicht mithalten. Die Kontakte, von denen du gesprochen hast, scheinen ja auch sehr regional oder zumindest national beschränkt zu sein.
Da kann ich mich einfach nur wiederholen und sagen, dass etwas mehr als das Studium dazugehört. Man will ja nicht auf die Nase fallen, wenn man merkt, dass es nicht von ganz alleine läuft - wie man es sich ursprünglich vorgestellt hat. Das wirst du mit Sicherheit bestätigen können.

PS: Selbststudium heißt ja nicht gleich, dass man unwillig ist im Team zu arbeiten. Es geht viel mehr darum, dass die Effizienz in der Relation zur Zeit einfach geringer ist. Zumindest habe ich das damit gemeint.
findus
Posts: 12
[quote="Tarkus"][quote]Aber im Regelfall dürfte das kein Problem sein, später einen Arbeitsplatz zu finden.[/quote]
Na ich weiß nicht. Ich kenne da eine Studentin, die die beste Bachelorarbeit des Studiengangs Game Design hatte(nicht an der HTW, aber schon in DE). Und es war - vorsichtig ausgedrückt - eine ziemliche Katastrophe, was ihr beigebracht wurde. Für den Arbeitsmarkt absolut ungeeignet, 14-Jährige Kids aus Internet Communitys konnten besseres auf die Beine stellen.

Es klingt sicherlich sehr negativ, was ich hier schreibe. Versteh mich nicht falsch, ich denke die HTW ist eine der besten Möglichkeiten für diese Art der Wegfindung in Deutschland. Es gibt da draußen allerdings Schulen, die richtig schlecht sind und Zeit rauben(siehe das Beispiel oben). Mit z.B. Vancouver kann sie sicherlich nicht mithalten. Die Kontakte, von denen du gesprochen hast, scheinen ja auch sehr regional oder zumindest national beschränkt zu sein.
Da kann ich mich einfach nur wiederholen und sagen, dass etwas mehr als das Studium dazugehört. Man will ja nicht auf die Nase fallen, wenn man merkt, dass es nicht von ganz alleine läuft - wie man es sich ursprünglich vorgestellt hat. Das wirst du mit Sicherheit bestätigen können.

PS: Selbststudium heißt ja nicht gleich, dass man unwillig ist im Team zu arbeiten. Es geht viel mehr darum, dass die Effizienz in der Relation zur Zeit einfach geringer ist. Zumindest habe ich das damit gemeint.[/quote]

Ja... Doch... D'accord.

Zu dem Beispielfall deiner Bekannten will ich mich nicht allzu deutlich äußern oder das bewerten. Aber ich denke, man muss da die Mittel und die Zwecke der verschiedenen Hochschulen mit berücksichtigen. Da hat die HTW eine recht noble Stellung.

Was den Wettbewerb und die Ausbildung angeht:
In der HTW behauptet niemand, dass dort massenhaft perfekte Game Designer gezüchtet werden. Es ist vielmehr eine Möglichkeit, zu reifen, sich fördern zu lassen, zu wachsen, durch großartige Projekte zu glänzen, ein Portfolio aufzustellen, sich zu orientieren, sich zu spezialisieren etc. Es gibt kein Patentrezept, wie man den idealen Game Designer züchtet. Vielmehr entwickelt man sich dort - unter sehr angenehmen und förderlichen Rahmenbedingungen. Und durch die Vorauswahl/den Eignungstest ist man fast ausnahmslos unter gleich gesinnten.

Ich will auch nicht anfangen, die HTW in den Himmel zu loben, weil arrogant. Aber ich bin ebenfalls mit gutem Grund der Meinung, dass Game Design an der HTW in Deutschland ein sehr einzigartiges und kostbares Angebot ist. Ist deshalb mit anderen Studiengängen und privaten Hochschulen schlichtweg schwer vergleichbar.

Weltweit kann und will ich gar nicht abstreiten, dass es da sehr krasse Alternativen gibt. Aber: Geht es darum? Und: Gebt der HTW noch ein paar Jahre. Den Studiengang gibts ja erst seit 2,5 Jahren und er entwickelt sich weiter... ;)
Blacksmith's picture
Blacksmith
Posts: 3386
Zitiert doch bitte nur das was auch nötig ist zu zitieren.
Vollzitate sind auch unnötig wenn ihr abwechselnd schreibt.

Btw: Selbststudium
Studieren, selbstverantwortlich. Niemand sagt dir was du wissen/lernen/können musst, und niemand trägt dir den Allerwertesten hinterher. Kümmere dich selbst um dein Glück.

Erste Schritte - hiermit fängt alles an.

Tarkus
Posts: 117
[quote="findus"]Weltweit kann und will ich gar nicht abstreiten, dass es da sehr krasse Alternativen gibt. Aber: Geht es darum?[/quote]
Nun, in einem international hart konkurrierenden Markt sollte man als Bildungsanstalt durchaus ein internationales Niveau anstreben. Den Vergleich zu scheuen sollte man also nicht, das wäre ja schon fast eine Ausrede für Bewerber ;)
Klar, dass Vancouver etc. durch die Kosten mehr Mittel bieten können. Gerade deswegen finde ich die HTW für Deutschland auch prima. Aber erschreckend ist dann, dass das von mir genannte Beispiel an einer privaten Schule unterrichtet wurde, die ebenfalls einen anerkannten Abschluss bietet, knapp 1000€ für den Test + regelmäßige Beitragsgebühr verlangt und die Studierenden dann gnadenlos in eine Welt schickt, in der sie noch viele Jahre harte Arbeit vor sich haben, die eigentlich während der Studienzeit hätten genutzt werden sollten. Schlechte und gute Institutionen - die Abgänger sind da wohl ein ziemlich guter Indikator.
Was die HTW an Portfolios gezeigt hat, sieht ganz gut aus. Den besseren Einblick hat man wohl vor Ort und ich denke, dass es sich auch dort bestätigt.

Sag mir doch bitte noch, was steht dir an Freizeit zur Verfügung und gibt es Lücken im Stundenplan?
Was mich auch noch interessieren würde, was für Fremdsprachen werden noch gelehrt? Denn wenn ich mich nicht irre, sind diese auch im GD vertreten.

Blacksmith, gerade deswegen bewundere ich solche Leute und ich persönlich glaube, dass man gerade dadurch seine Fähigkeiten nicht nur auf die Probe stellt, sondern auch regelrecht entfaltet. Ich würde es selbst durchziehen, mir scheint es der beste(nicht der einfachere/einfachste!) Weg in der Branche zu sein.
findus
Posts: 12
@Blacksmith: Verstanden. Sorry.

[quote="Tarkus"]Sag mir doch bitte noch, was steht dir an Freizeit zur Verfügung und gibt es Lücken im Stundenplan?[/quote]
Im ersten Semester hatten wir einen Tag in der Woche vorlesungsfrei. Das ist ganz gut geeignet, um am Abend vorher was zu unternehmen. Und auch am Wochenende lässt sich gut weggehen. Es ist nicht so, dass man durch das Studium keinerlei Freizeit mehr hat.

Dennoch gibt es einen insgesamt recht hohen Workload. Das hängt natürlich vom individuellen Engagement und Zeitmanagement ab, aber 35-45 Stunden/Woche kann man grob einplanen. Mehr geht natürlich immer. Weniger wird eher schwierig. Im Normalfall ist das Studium ein Vollzeitjob. Die Semesterferien hat man zudem nicht frei. Es stehen einige Abgaben und Klausuren an, daher... Also 1-2 Wochen lassen sich freischaufeln.

Ich kann an dieser Stelle natürlich nur für mich persönlich und mein erstes Semester sprechen. Sicherlich gibt es Leute, die das etwas anders handhaben. Ein lockeres Nebenher-Studieren-Studium ist Game Design aber mit Sicherheit nicht.



[quote="Tarkus"]...was für Fremdsprachen werden noch gelehrt?[/quote]
Der Standard ist Englisch. Es ist nach Rücksprache aber rein prinzipiell auch möglich, eine andere Fremdsprachen zu wählen.
Zoa
Posts: 115
35-45 Stunden Vorlesungs/Seminarzeit? Oder Insgesamt, weil das wäre ja super wenig..

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