Selbstständige Tätigkeit oder Kleinstgewerbe?!?

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Blacksmith's picture
Blacksmith
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Wenn man im Kreislauf drin ist sollte man immer "mitdenken" was die Ein- und Ausgaben betrifft.
Zumindest bis man nein Gefühl dafür hat.

[quote]es ist doch so, dass ich nichts absetzen kann wenn ich auf umsatzsteuer verzichte oder?[/quote]

Damit kann ich leider garnichts anfangen.

Erste Schritte - hiermit fängt alles an.

pettywho
Posts: 2
Hallo, bin neu hier und möchte mal kurz meine Erfahrungen als Freiberuflerin schildern. Komme aus einer kleineren Stadt in der Nähe von Nürnberg und hab mich 2008 zur Selbständigkeit neben dem Studium entschlossen. In erster Linie um für die Agentur, bei der ich damals Praktikum gemacht habe als Freelancer weiter zu arbeiten. Also bin ich zur Stadt gegangen und hab das dem Beamten geschildert. Da passierte dann auch schon der erste Fehler: die haben mir 35€ für die Gewerbeanmeldung abgeknöpft. Allerdings war es von anfang an als Nebengewerbe gemeldet. Gut, heute weiß ich, dass das nicht hätte sein müssen, aber man ist ja naiv und glaubt dem Mann, wenn er das sagt... Soweit so gut. Post vom Finanzamt kam ziemlich schnell, da hab ich dann auch richtig gestellt, dass ich ja eigtl. nicht gewerblich sondern freiberuflich tätig bin. Auch ich weise laut § 19 Abs. 1 UStG keine Umsatzsteuer aus (Kleinunternehmerregelung)
Der Unterschied zwischen einer gewerblichen und freiberuflichen Tätigkeit ist auch relativ simpel: Eine Agentur z.B. ist immer gewerblich, wenn du z.B. für einen Kunden einen Katalog machst und dafür Fotos beauftragst und sie über deine Rechnung mit abrechnest ist das auch gewerblich. Also aufpassen!
Man muss außerdem beachten, diesen Satz (umsatzsteuerfrei) in seine Rechnung mit reinzuschreiben. Mit dem "absetzen" ist das so ne Sache. Hab im ersten Jahr, blauäugig wie man ist, gar nicht an Ausgaben gedacht. Gut, das war vielleicht auch nicht so relevant, da sich die Einnahmen sowieso als eher beschaulich rausgestellt haben. Jetzt achte ich da schon mehr darauf, immer schön alle Rechnungen sammeln, vom Druckerpapier bis zum Mittagessen mit pot. Neukunden. Auch Autofahrten werden genauesten dokumentiert, man kann pro km 20cent anrechnen. Wenn die Steuererklärung anfällt musst du lediglich eine Kosten-Überschuss-Rechnung machen, d.h. all deine Einnahmen zusammenrechnen und die Ausgaben abziehen. Es ist fraglich ob die Kleinunternehmerregelung für jeden von Vorteil ist.
petty who ist der Meinung: DESIGN MUSS SEIN!
http://www.pettywho.de
parkgalerie
Posts: 1115
[quote="mad"]Ich werd die ja erst inem jahr machen müssen, aber denke halt jetz schon drüber nach wegen eventuellen ausgaben die anstehen.

es ist doch so, dass ich nichts absetzen kann wenn ich auf umsatzsteuer verzichte oder?[/quote]

Leider gerade erst gesehen.
Selbstverständlic h kannst du deine Betriebsausgaben ebenso "absetzen" d.h. von deinen Einnahmen abziehen, wie jemand der Umsatzsteuer bezahlt.

Du bekommst lediglich bezahlte Umsatzsteuer aus Rechnungen anderer Unternehmen an dich, nicht zurückgezahlt.

Die Kleinunternehmerregelung ist gerade als Berufsanfänger nicht immer vorteilhaft für dich.
Z.B. wenn du im ersten Jahr keinen Gewinn, sondern Verluste machst, weil du in Werbung oder GGeschäftsausstattung investierst.

Klaus

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Clueso
Posts: 235
Hab auch mal ein paar Fragen:

Nachdem ich nun seit einem Jahr ein Gewerbe habe, dass unter die Kleinunternehmerregelung fällt, und gerade den Steuersche*ß mache, frage ich mich nun - gewiss, etwas spät - ob ich wirklich ein Kleinunternemen brauche?
Grafische, "komplexe" Dienstleistungen fallen ja definitiv unter eine "freiberufliche Tätigkeit", also warum tu ich mir das mit dem (Klein-)Gewerbe überhaupt an?
Aber kann ich als "Freiberufler" überhaupt Rechnungen stellen? Wie kann ich mein Gewerbe in eine Freiberufliche Tätigkeit "ändern"?

Wäre über Antworten dankbar.

lg,
Cl
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kay29
Posts: 23
Also, ich verstehe deine Frage nicht, bzw macht sie irgendwie keinen Sinn...du brauchst doch eine Steuernummer um Rechnungen zu schreiben, die du ja auch hast, also du bist ja offensichtlich schon Kleinunternehmer und "weniger" kannst du nicht werden.

Nur bei mehr Umsatz im Jahr, fällst du irgendwann aus der Kleinunternehmerregelung raus und bist umsatzsteuerpflichtig.
Clueso
Posts: 235
Hi,

ja, meine Rechnungen schreibe ich mit meiner Steuernummer, als Gewerbe.
Die Frage war/ist: Brauch ich das Gewerbe um Rechnungen zu schreiben?
Weil ich hier eben oft von "freiberuflicher Tätigkeit" höre, die mit einem Gewerbe, USt etc. nix zu tun hat, war die Frage, ob ich auch ohne Gewerbe Rechnungen schreiben kann als "Freiberufler". Da kenn ich mich nicht so aus und deswegen die Frage, weil jedes Finanzamt sagt natürlich sofort "Ja, sie brauchen ein Gewerbe!!", aber stimmt das überhaupt?

lg,
Cl
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Blacksmith
Posts: 3382
Das stimmt natürlich nicht und ist absoluter Quatsch.
Und da steht hier auch in JEDEM Thread.
Und wenn man eine Suchmaschine seiner Wahl bemüht dauert das keine 10sec. bis man den Unterschied Gewerbe /Freiberufler kennt.
Ich verstehe immer nicht wie man so Blind durch die Gegend laufen kann ohne zu hinterfragen was man da grade macht. Hier geht es nicht nur um Geld sondern im Zweifel um viel Geld und durchaus auch um Strafverfolgung.

Freie Berufe, und darunter fällt auch durchaus der des Gestalters, sind eben freie Berufe und keine Gewerbetreibenden.
Möchtest du allerdings Druckerzeugnisse unters Volk bringen (Visitenkarten, Flyer,...) dann benötigst du ein Gewerbe. Darunter fällt auch die entworfenen Visitenkarten bei xy bestellen und dem Kunden dann zusenden und diese Leistung berechnen.

Eine Steuernummer haben (bald die Steueridentnummer) und Rechnungen schreiben hat nix mit einem Gewerbe zu tun. Und natürlich hat die auch was mit "UST." zu tun. Wir leben ja nicht in einem Rechtsfreien Raum.

Durch dein Gewerbe hast du dir nun die Möglichkeit auf eine Mitgliedschaft in der KSK verbaut.
5min Suchmaschine nutzen...vorher...erspart Ärger...nachher...

Achja, bei der Steuererklärung hilft dir dein Steuerberater. :wink:

Noch Fragen?

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Clueso
Posts: 235
hey,
danke für deinen Beitrag.

Ich laufe nicht blind durch die Gegend, natürlich hab ich mich vor Gewerbeanmeldung informiert ob das überhaupt nötig ist.
Das Problem ist nur, dass man sich natürlich alle Beiträge bei Google durchschaut und abwägt zw. Gewerbe und freiberuflich, aber wenn man dann beim Finanzamt anruft, denen seine Tätigkeit beschreibt und die gleich sagen: "Nein, sie machen sich strafbar wenn sie kein Gewerbe haben und Rechnungen schreiben", dann glaubt man dem natürlich und fährt die gewerbliche Schiene.
Dass die Mitarbeiterin beim Finanzamt keine Ahnung hat, bzw. einfach nur so antwortet damit sie ienen potentiellen Stuerzahler mehr haben, kann ich ja nicht wissen und finde ich ungeheuerlich.

Ich persönlich weise alle Rechnungen nach §19 UStG ohne USt aus und blieb in 2011 auch unter ca. 7000€, inkl. Nebenjob und Praktikumsvergütung, dh. ich muss nicht mal Einkommenssteuer zahlen.
Unter die Kleinunternehmer-Regelung fall ich sowieso wg. weniger 17.500€ Umsatz.
Von daher erstmal kein Problem, hab meine EÜR gemacht und gut is, aber ich fänds schon cool wenn ich mir das für 2012 ersparen könnte.

lg,
Cl
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Blacksmith
Posts: 3382
Das was sich ändern würde ist aber nicht viel (neben dem Status).
Als Freiberufler musst du genauso die EÜR machen mit Anlage S...
Aber nur einmal im Jahr, nicht 4 Mal. Und keine Bilanz.
Einzig die Gewerbesteuer sparst du dir.

Erste Schritte - hiermit fängt alles an.

Clueso
Posts: 235
hm?
Ich muss weder Gewerbesteuer noch IHK Beitrag zahlen, da ich so geringen Umsatz habe!
Im Moment mach ich halt EÜR, Umsatzsteuererklärung und Anlage G. (Wobei die Zahlen auf Anlage G und EÜR die gleichen sind, da ich eigentlich keine Ausgaben habe, bzw. die so gering sind, dass ich sie nicht aufschreibe).
Und das auch nur 1mal im Jahr.

iwie raff ich den relevanten Unterschied zw Freiberufler und Kleingewerbe net ...
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schneggäää
Posts: 21
Hallo Zusammen,

es ist schon ne Weile her, dass ich den Fred hier eröffnet hatte.
Ich habe mich dann übrigens als Freiberufler eingestuft - und ne Steuernummer beim Finanzamt beantragt.

Soweit so gut - gab auch bisher keine wirklichen Probleme.

[b]ABER jetzt habe ich folgenden Plan und komme nicht weiter:[/b]

Ich will zusätzlich zum [b]Grafikdesign[/b] nun auch [b]Fotodesign[/b] (was noch freiberuflich wäre) bzw [b]Fotografie[/b] (wohl eher gewerblich) und [b]Dekokram[/b] wie Fotobücher, Grußkarten, Tischdeko anbieten und vllt nen [b]D...wanda-Shop[/b] mit dem Dekokram und handwerklichen Dingen eröffnen (also auch eher gewerblich).

Nun meine Frage: kann ich mein Freiberufler-Grafikdesign abmelden bzw in ein Gewerbe umwandeln und einfach die anderen Bereiche mit aufnehmen?

Bisherige Erkenntnis: das Gewerbeamt verweist mich zur IHK, die IHK schickt mich zum Finanzamt... und das Finanzamt wimmelt mich ab und sagt was freiberuflich ist bleibt freiberuflich und für den Rest soll ich n Gewerbe anmelden...

Ich will doch aber keine 2 Dinge anmelden - 2x Buchführung und co muss nicht wirklich sein...
Kann ich nicht alles in eins packen? noch bin ich weit entfernt von dieser Grenze ab der man Gewerbesteuer und Co zahlen muss...
hätte ich da wirklich so krasse Nachteile?

Ich meine Grafikdesign und Fotodesign sind ja quasi eh grenzwertige Tätigkeiten als Freiberufler... sobald ich ein fertig entwickeltes Foto in das Paket für den Kunden legen wollte wäre das gewerblich - warum sagt mir das Finanzamt denn ich soll das freiberufliche so lassen?

Im Netz habe ich bisher auch nicht wirklich was hilfreiches gefunden - weiß hier jemand Rat?


LG Schneggäää :)
punkt
Posts: 180
[quote="schneggäää"]
Nun meine Frage: kann ich mein Freiberufler-Grafikdesign abmelden bzw in ein Gewerbe umwandeln und einfach die anderen Bereiche mit aufnehmen?[/quote]

"Umwandeln" nicht, du meldest eben ein Gewerbe an und dich beim FA als Freiberufler ab. Aber eigentlich ist das der sinnvollere Weg der, den dir das FA empfohlen hat. Und das hat überhaupt nichts mit "abwimmeln" zu tun - ganz im Gegenteil! Das ist eine sinnvolle Auskunft und man sollte froh sein, dass es Finanzbeamte gibt, die Freiberufler nicht einfach ins Gewerbe drängen!

Wenn du alles zusammen packen willst, geh halt ins Gewerbe. Aber überlege dir mal vorher, ob du für immer so wenig verdienen willst, dass du weder Gewerbesteuer noch Gewerbemüll noch IHK-Beiträge zahlen musst? Ist das dein Ziel?

[quote] Ich meine Grafikdesign und Fotodesign sind ja quasi eh grenzwertige Tätigkeiten als Freiberufler... [/quote]

Seit wann denn das? Das sind sehr eindeutig beides freie Berufe.

Und auch wenn der Beitrag vor deinem uralt ist:

[quote="Clueso"]
iwie raff ich den relevanten Unterschied zw Freiberufler und Kleingewerbe net ...[/quote]

Dann einfach mal den gesamten Thread lesen. Es gibt kein "Kleingewerbe" und die Kleinunternehmerregelung können sowohl Freiberufler als auch Gewerbetreibende nutzen.

p.

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