Recherche und Themenfindung

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Semi8
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Recherche und Themenfindung
Hallo zusammen,

ich hoffe ich habe das in das richtige Unterforum gepackt. Wenn nicht, bitte verschieben.

Es geht darum, das ich ein Buch zu einem bestimmten Thema gestalten und erstellen möchte. Art und Weise des Buchs, sowie die Umsetzung sind vollkommen frei. Nun bin ich am überlegen, welches Thema ich hierfür am Besten hernehme.
Deshalb meine erste Frage: [b]Wie geht ihr an so einen (extrem wichtigen), ersten Schritt heran? Habt ihr irgendwelche Techniken um gute Themen zu finden?[/b]

Ich liebäugele momentan mit dem Thema [i]Demenz[/i]. Ich habe einen persönlichen Bezug, finde das Thema interessant und habe auch schon ein paar Ideen für Umsetzungen im Kopf.
Deswegen direkt zu meiner zweiten Frage: [b]Was haltet ihr von dem Thema? Und wie macht ihr, nachdem ihr ein Thema gewählt habt, weiter mit der Recherche? Habt ihr vielleicht ein paar Tipps oder Ansätze, wie man am Besten in eine Recherche einsteigt und welchen Medien ihr euch bedient? Vielleicht hat ja auch jemand konkret zu meinem Thema Tipps.[/b]
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Blacksmith
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Die Frage ist erstmal, was die "Aufgabe" ist, wo also das Hauptaugenmerk liegt.

Geht es ums selber schreiben?
Geht es um die Gestaltung?
Geht es ums Handwerk?

Je nach dem sind die anderen Punkte ggf. untergeordnet, haben einen anderen Stellenwert und ggf. auch einen anderen Zeitlichen Ablauf.

Wenn du selber schreiben willst ist es schon nicht verkehrt auch ein Thema zu haben was dich nicht nur interessiert, sonder was evtl. auch nicht allzu einfach ist. Wenn es dich herausfordert, werden es vielleicht auch mehr als 20 Seiten und somit dann auch erst nen "Buch"...
Wenn du den Inhalt gestalten willst, kannst du auch nen fertigen Text/Bilder hernehmen und mit denen arbeiten. Es sollte genug Material geben welches in Buchform gebracht werden will.
Beides kannst du dann mit drei Klicks als Buch drucken lassen, damit hast du aber noch kein Buch "gemacht". Ein Buch selber (drucken), binden, kannst du auch mit leeren Seiten...
Da kommt es aufs Handwerk drauf an.

Natürlich geht das auch alles zusammen, aber das dürfte dann schon mehr als ein "Semesterprojekt" sein.

Bzgl. "Thema". Ob das nun gut ist oder nicht, liegt nun vollkommen bei dir. Soll ja auch Bücher geben in denen nur Adressen stehen...
Mach dir klar: Warum machst du das und für wen machst du das.
Man bekommt zu jedem auch nur erdenklichen Thema ein Buch voll.
Es ist auch eine Frage der Ausrichtung. Soll es eine wissenschaftliche Arbeit werden? Ein Roman? eine "Sammlung"? soll es unterhalten? ein Reisebericht? Bilderbuch?
(Und ja, alles passt auch wunderbar zu "Demenz"!)

Und so weiter...
Für den Anfang musst du dir eben ein Konzept überlegen, was du willst. Vielleicht hast du ja auch eine Vorlage, ein Buch an dem du dich orientieren möchtest, mit einer anderen Thematik. Erst dann macht es überhaupt Sinn über Inhalte nachzudenken.

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Semi8
Beiträge: 119
Vielen Dank schonmal für deine Antwort, hat mir ein paar Anstöße in die richtige Richtung gegeben.

Primär geht es um die Gestaltung des Buches und die konzeptionelle und grafische Bearbeitung des Themas.

Ich habe irgendwie schon eine nebulöse Vorstellung wie das Buch aussehen soll, ich glaube das ist schon mal ganz gut. Wobei ich konzeptionell noch ein bisschen im Trüben fische. Deswegen arbeite ich jetzt mal deine Fragen ab, um mir zu helfen und vielleicht auch noch ein bisschen konkretere Hilfe hier einholen zu können.

Also es ist prinzipiell egal ob ich das Buch selber schreibe oder mit bereits vorhandenen Texten arbeite. Ebenso ist es egal ob ich mir Bildmaterial irgendwoher beschaffe oder es selbst besorge.
Was den Text angeht, ich würde schon ein paar Texte nach meinen Recherchen selbst verfassen und möchte auch persönliche Interviews mit einbringen um die ich mich selbst kümmere. Trotzdem wäre es von Vorteil, ein paar Texte zu haben, die man direkt verwenden kann. Hat da jemand eine Idee (Vielleicht ja auch Gedichte oder persönliche Erfahrungsberichte aus dem Internet)?
Bei den Fotos ist es ähnlich. Ich will versuchen (falls das irgendwo möglich ist) Fotos in Demenzstationen zu machen und davon einige Bilder unterzubringen. Aber wenn die Möglichkeit besteht und es perfekt passt würde ich mich natürlich auch auf bestehendes Bildmaterial berufen.

Ich glaube die zentrale Frage ist, für wen ich das Buch mache. Und das kann ich bis jetzt auch noch nicht genau beantworten. Was ich mit dem Buch schaffen will, ist eine intensive und auch in manchen Teilen emotionale Auseinandersetzung mit der Krankheit. Das heißt es ist im Prinzip für Angehörige und Interessierte.

Ich glaube was ich als nächstes tun sollte, wäre einen groben Plan erstellen, was ich alles inhaltlich in dem Buch haben möchte und danach weiter zu recherchieren. Vielleicht splitte ich das Buch in einen grundsätzlichen und einen persönlichen Teil, um das Thema allumfassend zu beleuchten.

Es wäre schön wenn mir noch jemand auf meine Gedanken antworten könnte, ich glaube das hilft mir schon weiter.
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Blacksmith
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Im Endeffekt ergibt sich aus deinem Post ja schon das Konzept.
Ich fasse das mal zusammen:
Geh in eine "Pflegeeinrichtung" deiner Wahl, und schlage denen ein Projekt vor.
Kann mir vorstellen das die für die Abwechslung ganz Dankbar sind. Besonders in Bezug auf die Patienten.
Du erarbeitest den "wissenschaftlichen Teil", evtl. auch mit den Ärzten zusammen, einen Doktoranden der zu dem Thema arbeitet und dir Material zur Verfügung stellen kann,
und von den Patienten bekommst du den persönlichen, emotionalen, den Erfahrungsteil.
Vielleicht gibt es ja welche die selber schreiben (als Gedächtnisstütze?!) oder mache Interviews mit denen. Bilder sollten in dem Umfeld dann auch zu finden sein...
Und als Endprodukt erhälst du für die Patienten eine schöne Erinnerung, und für die Pflegeeinrichtung ist es eine Hilfestellung, die sie an Betroffene weitergeben kann. Und es ist dann auch ausreichend professionell für eine gute Öffentlichkeitsarbeit, und ggf. eine finanzielle Unterstützung vom "Arbeitskreis Demenz" oder ähnlichen Institutionen.

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Semi8
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Ich glaube so "funktional" muss das Buch garnicht sein, das es letztenendes einen wirtschaftlichen Nutzen für die Einrichtung hat oder eine Art Werbe- oder Infobroschüre darstellt. So weit möchte ich mit dem Buch garnicht gehen.
Ich möchte es im Prinzip auch allgemeiner halten, nicht auf eine Einrichtung beziehen. Der persönliche Touch soll eher durch verschiedene Interviews mit Pflegern, Angehörigen und den Demenzkranken selbst kommen.
Ich mache mir nur ein bisschen Sorgen, ob die Einrichtungen das alles zulassen ohne später etwas dafür "zu bekommen". Aber da muss ich wohl einfach anfragen und mein Glück versuchen.
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Blacksmith
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Bin da ganz optimistisch, grade da es ein Thema ist was nicht ganz einfach ist und etwas Öffentlichkeit gut verträgt.
Auf der anderen Seite aber ist es bei solchen Projekten "üblich", es dem Projektpartner auch zur Verfügung zu stellen.
Dabei geht es dann garnicht darum das die es verkaufen oder zu 1000St. verteilen, sondern das es vielleicht 10 Exemplare vor Ort gibt die sich Betroffene ausleihen können, zum dort lesen oder auch mal zum mitnehmen.
Ich denke das wäre schon minimum.Was dann darüber hinausgeht, würde ich davon abhängig machen wie sich das Projekt entwickelt.
Aber für dich werden da keine Kosten entstehen.
"Werbe-/Infobroschüre" würde ich das auch nicht nennen und schon garnicht als solchen verstehen. Natürlich ist es eine Botschaft für die Einrichtung, aber auch nichts anderes als der Aktionstag vom Kindergarten, bei dem die selbstgehäkelten Topflappen der Kinder verkauft werden um eine zusätzliche Packung Lego zu finanzieren. Da steht die Beschäftigung im Vordergrund.

Mach es Stück für Stück, aber versteck dich damit nicht.
Das ist ein gutes Projekt. Und man sagt nicht umsonst:
"Tu Gutes und berichte drüber!"

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Semi8
Beiträge: 119
Ok, dann bin ich da mal optimistisch und kümmer mich mal um ein paar Adressen. Ich hoffe nur das ist kein zu großer bürokratischer Aufwand mit den Bildrechten der Demenzkranken.

Ja eben, ich versteh es auch nicht als eine Werbebroschüre, dann habe ich deine Aussage einfach falsch verstanden. Es soll schon ein Designprojekt im Hochschulrahmen sein.

Dann geh ich das mal Stück für Stück an. Was ich mich noch frage, tue ich mir leichter wenn ich eine Art Seitenplan erstelle oder hemmt das mich vielleicht für neue Ideen?
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Blacksmith
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Mit den Bildrechten müsstest du vielleicht tatsächlich mal einen Anwalt fragen. Der kann dir sagen ob die Damen und Herren noch "Geschäftstüchtig" sind.
Grundsätzlich gibts dazu auch Formblätter, und die Betreuer wissen sicher auch was dazu.
Für eine kleine Hilfestellung wird der Anwalt auch nichts haben wollen, wenn du ihm das Projekt erklärst. Bleibt ja bei einer Erstberatung. Und wenn es sich um ein Studienprojekt handelt sind eh entspannt. Evtl. hab ihr an eurer HS auch eine Rechtsabteilung die sich grad etwas langweilt... wobei ich einen Fachanwalt vorziehen würde.

Seitenplan oder Zeitplan?
Zeitplan auf jeden Fall, und ein Seitenplan im Sinne eines vorab geplanten Inhaltsverzeichnisses auch auf jeden Fall!
Habe keine bedenken bzgl. einer Beschränkung, ein Plan ist dazu da, ihn zu ändern ;)
Aber es wird dir ungemein helfen dich zu strukturieren und zu überlegen welcher Schritt wichtiger ist und vor einem Anderen erfolgen muss.
Bspl.: sicher sind die Bildrechte nicht unwichtig, allerdings solltest du erst mal klären welche Einrichtungen dich überhaupt unterstützen können und wollen. Die brauchen unter Umständen länger, weil sie es in Gremiensitzungen besprechen müssen, als wenn du eben 30min beim Anwalt bist.
Zudem ist es auch sicher nicht verkehrt z.B. zu wissen wieviel Inhalt man vom einen Typ braucht, oder vom anderen, damit es ein ausgewogenes Verhältnis ist.
Bei 90% Erfahrungsberichten und 10% Fakten... ist es kein "Fachbuch".
Dann kann man sich ja überlegen ob man die Gewichtung zu gunsten der Fakten verändert um ein Fachbuch zu haben, oder die 10% rausschmeißt und es bei den reinen Erfahrungen belässt.

Schau doch mal welche Informationen deine Hochschule, oder auch andere Hochschulen, als Hilfe zur Abschlussarbeit veröffentlichen. Eine Thesis ist (logischerweise) sehr ähnlich aufgebaut wie dein Vorhaben. Da gibt es sicher den einen oder anderen guten Tipp wie man an eine solche Arbeit herangeht.

Ich geb auch noch gern weiter meine Meinung kund, kümmere mich eh grad um ein ähnliches Projekt.

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