Bild Analyse Topic

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Brainpulse
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Bild Analyse Topic
Ich fang mal an.

Das folgende Bild ist ein Carrie-Anne Moss Portrait Zeichnung von Isabel Chiang, 21 Jahre alt.
die Arbeitszeit betrug 25 Stunden und wurde auf sehr glatten Zeichenpapier ausgeführt.. Die Grösse beträgt 22cm x 30cm.
Sie benutzte hierfür Mienenbleistifte in 2b und 3b

[img]http://images3.deviantart.com/i/2004/092/9/2/Portrait_of_My_Goddess.jpg[/img]

[b]Sollte es probleme beim laden des bildes geben: link kopieren und einfügen (ohne die Sterne) *http://images3.deviantart.com/i/2004/092/9/2/Portrait_of_My_Goddess.jpg*[/b]

Oder über diesen Link gehen: http://www.deviantart.com/view/4308884/

[b]Meine Meinung:[/b]

Es erscheint nur logisch, dass sie hierfür ein extrem glattes Zeichenpapier benutzte. Denn sonst wäre der Detailreichtum und die perfekte 1:1 Übertragung nicht möglich gewesen. Sie hat meiner Meinung nach hundertprozentig noch Wischerstifte verwendet.

Man kann es fast nicht glauben, dass sie nur (nach ihrer Aussage) mit 2b und 3b einen so genialen Farbkontrast und Abstufung zu stande brachte.
Man merkt tatsächlich, dass die Zeichnung ausschliesslich mit weichen Stiften durchgeführt wurde, da diese Portraitzeichnung entsprchend dunkel und kontrastreich wirkt.

Die Spitzenleistung gipfelte sich meiner meinung nach in den Highlights am Stirn, backen, kinn und vor allem am Schulterbereich. Und das mit 2b!!!
Eine Herausforderung bildete wohl unter anderem der Highlight am Schulterbereich. Es erforderte wohl eine ungeheure Disziplin und Selbstsicherheit um diese grosse Fläche so perfekt mit dem lichtbereich auszumalen. Hier kann man sich wohl auch nicht erlauben, grossartig rumzuradieren.

Das Gesicht ist der helle Wahnsinn. Sie hat es tatsächlich geschafft, das Gesicht 1 zu 1 auf eine Zeichnung zu übertragen. Es ist für mich immer noch unbegreiflich, wie sie das geschafft hat. Denn die kleinste Abweichung vom Originalbild würde die perfekte Stimmigkeit in diesem Bild zerstören.

Die dritte grosse Herausforderung bestand wohl auch darin, dass sie wirklich durchgehend die Stimmigkeit ihrer Zeichentechnik bewahrte. Einige von euch kennen es vielleicht, dass sie mitten in einer Zeichnung eine andere Qualität zu stande bringt, als sonst. Und das bild wirkt dann letztenendes unterschiedlich in verschiedenen Bereichen und somit unstimmig.

[b]Meine Frage an euch: [/b]
Worin besteht eurer Meinung nach, die grösste Schwierigkeit bei der Umsetzung einer solchen Arbeit? Wie würdet ihr vorgehen? Was zeichnet dieses Bild ganz besonders aus? Die Meinung und Beantwortung der Fragen von erfahrenen Zeichnern/rinnen wäre hier besonders interessant.
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°|raVna|°
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Leider wird weder Link noch das Bild hier angezeigt, geht nicht!
Brainpulse
Beiträge: 2101
Ich habe einen Alternativ link in meinem Post hinzueditiert und eine andere Möglichkeit für die Darstellung des Links gemacht. Jetzt sollte es gehen.
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fuku
Beiträge: 3226
:shock:
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Beiträge: 1091
Man kann DeviantArt Sachen grundsätzlich nicht nur als JPG verlinken, haben die geändert irgendwann mal... :)
Nur die ganze Seite von dem jeweiligen Bild geht.
°|raVna|°
Beiträge: 1091
Das ist ne Zeichnung? Holla.... Wow...
Anonymous
muss ganz ehrlich sagen...
also faszinierend ist das ja schon irgendwo. hab zwar so ne zeichnung schonmal en natura gesehen (johnny depp mit graphit und aquarell, ebenfalls photogetreu), aber es ist doch irgendwie irre.

aber ich find halt zeichnungen wie ravna sie in ihrem skizzenbuch hat sehr viel faszinierender. von nem photo abzeichnen, ok, sieht nett aus.
aber den charakter einer zeichnung behält es dann einfach nicht mehr bei. es sieht dann nicht mehr nach zeichnung aus.

die abstraktion des wirklichen durch auge, nerven, muskeln und stift auf papier - das ist das wahre wunderwerk. :?
Ani
Beiträge: 96
Wow, ich liebe solche Zeichnungen.

Ich finde das schwirigste ist es von Fotos abzuzeichnen und trotzdem das Motiv lebendig wirken zu lassen (und nicht einfach nur abgezeichnet). Es ist eine Art Realismus.
Seine Gefühle mit in die Zeichnung hineinbringen, bzw. seinen Stil ist einfach. Doch versucht mal eure Gefühle und euren eigenen Stil abzuschalten und einfach den Charakter des Fotos wiederzuspiegeln. Das können nicht viele.

Meiner Meinung nach ist das becherschen des Bleistifts das wichtigste bei solchen Zeichnungen. Der Bleistift ist sozusagen das übertragende Medium. Wenn man dieses Medium vollends in Griff hat kann man auch das rüberbringen was man will.
Honchi Ponchi
SHOoMZ
Beiträge: 16
Technisch auf jeden Fall eine super Leistung, da gibt es gar keine Frage. Ich habe nur einen Kritikpunkt: die Nasenflügel sehen irgendwie verdreht aus und erscheinen auch proportional nicht korrekt. Ansonsten ein Zucker Bild.

Über den Sinn Fotos zu kopieren kann man streiten. Künstlerische Arbeit soll doch Ausdruck des Künstler-Charakters sein. Wenn ich diesen quasi abschalte und versuche den Ausdruck eines Fotos 1:1 wiederzugeben, dann mache ich im Prinzip nicht mehr als ein Drucker. Das einzige was sich an solchen Bildern ablesen lässt, ist die Wahrnehmungsfähigkeit und die technische Fertigkeit des Kopierers. Und die ist im Bezug auf dieses Bild exzellent.

Als Übung finde ich so etwas sehr gut geeignet, da Hand und Auge geschult werden. Auf rein kreativer Ebene macht man damit allerdings keine Punkte.
g45Ch
Beiträge: 186
hm....
ist ganz nett!! du kannst ganz sicher ohne wischer solche qualität erreichen... superglattes reinzeichenpapier (zB schöller hammmer 4G und superspitze harte bleistifte....)

ich persönlich halte eigentlich nix von fotoabzeichnerei---
alle leute schimpfen auf der einen seite über langweilige stilleben, weil da ja so stumpfsinnig langweilig inhaltslos und was weiss ich nicht wäre!
aber die meisten kennen nicht wirklich gut gezeichnete stilleben!
dabei steckt in einen zeichnung eines gegenstandes in ähnlicher qualität wie das gezeigte gesicht ohne foto vorlage sondern vom objekt deutlich mehr herausforderung und können als beim zeichnen vom foto!

das ist dann ja fast schon wie malen nach zahlen.

sicher benutzen moderne illustratoren auch fotovorlagen, ich meine aber das das ziel eines jeden zeichners die abbildung der realität ohne weitere hilsmittel sein sollte..
ich kann kein realistisches portait zeichen, von einem foto aber ist das echt nicht soo das problem.

naja egal. wer koole bilder mal sehen möchte die auch nach fotovorlagen zusammen gebastelt wurden sollte mal nach [b]sorayama[/b] googlen...strange was der so macht aber tiptop. bei solch abgefahrenem kram finde ich fotovorlagen dann halt mittel zum zweck.
bedenkt das jahrhunderte lang künstler OHNE foto realistisch menschen abbilden konnen.

das ist scheinbar mit der zeit verloren gegangen
+-
Beiträge: 3
Das superweiche Auslaufen ist garkein Problem, braucht man halt etwas Geduld für und darf halt nicht drücken, sondern nur den Stift über das Papier streicheln lassen. Manche Leute können das besser, manche müssen das halt üben, muss man auch ein bißschen mit dem Material experimentieren.

Es gehört halt Übung dazu, was durchaus auch als Leistung anerkannt werden sollte.

Und das "Künstlerische" kann man mit 21 Jahren durchaus vernachlässigen, wenn man dafür eine erstklassige Technik erlernt.

Heute gibt es wohl weit mehr Leute, die realistisch Menschen ohne Foto zeichnen könne. Allerdings ist es sehr viel einfacher, da niemand Modell sitzen muss.
Und Photorealismus gibt es auch erst seit einem halben Jahrhundert.
#mj23#
Beiträge: 36
Die größte Schwierigkeit bei solchen Arbeiten besteht zunächst mal in der unheimlich großen und tiefen Kenntnis wenn es um Anatomie geht. Bei einem Portrait verfielfacht sich diese Schwierigkeit noch, da in dem menschlichem Gesicht sämtliche Emotionen zu einem Gesamtausdruck zusammenlaufen.
Z.B.: Es befinden sich um den Mund herum allein 50 Muskeln die nur für Emotionen zuständig sind (mal davon gehört).

Es ist möglich, in 2B und 3B solche Farbtonwerte und Verläufe darzustellen, allerdings ist es dann nötig, ständig ein Auge auf die gerade verwendeten Kanten/Flächen der Mine zu haben und Schleifpapier oder bzw. Rasierklinge zu verwenden, um die Strichcharakteristik nicht zu verderben.

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