Wie viel bin ich wert?

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nénuphar
Beiträge: 4
Wie viel bin ich wert?
Hallo zusammen!

Ich habe die Möglichkeit bei einer Schreinerei ein Praktikum zu machen (mit Praktikumsvertrag).
Der Chef fragte mich dann, wie viel Geld ich denn gerne für die Arbeit hätte. Natürlich hatte ich keine Ahnung und er wollte mir dann auch nicht sagen wie viel maximal drin wäre, wie viel die Praktikanten vor mir bekommen haben usw. Ich soll ihm dann einfach bescheid sagen wie viel ich verlangen würde.

Meine Frage wäre, habt ihr auch schon Erfahrungen mit sowas gemacht? Wie viel darf man denn nun für ein 3 monatiges Vorpraktikum in einer Schreinerei verlangen?Und ist sowas überhaupt seriös?
Moehre
Beiträge: 807
Für ein Praktikum kriegt man eigentlich nix. Sonst kann man direkt ne Ausbildung machen, DORT kriegt man nämlich auf jeden Fall etwas Geld ;)
Ich glaube aber, wenn man studiert hat und DANN ein Praktikum macht, quasi Erfahrung durch das Studium mitbringt und sich um die Arbeit an dem jeweiligen Ort bewirbt, dann kriegt man bestimmt Geld. Sicher weiß ich es aber nicht!

Es gibt Praktikumsstellen, bei denen verdient man schon ein wenig, weil die es dem Praktikanten anbieten, die setzen dann aber eine Summe und fragen nicht, wie viel man haben will ( das finde ich ein wenig amüsant :D ). Ich würd einfach die persönliche Meinung sagen, wie viel man haben will...und je nachdem ein + oder - machen, wenn die Schreinerei eher viel oder wenig verdient (kann man evtl. abschätzen).

Ich mache zur Zeit ein Jahrespraktikum in einer Grafikabteilung und verdiene ganz gut, will aber keine Zahlen hier nennen...ich muss aber auch sagen, dass ich mehr als nur Schwein gehabt habe...
pusteblume86
Beiträge: 192
nenuphar das kommt ja auch immer drauf an, wieviel du verdienen DARFST.. Also wenn deine Eltern z.B. noch Kindergeld für dich bekommen, weil du noch in der Ausbildung bist, darfst du soweit ich weiß nich mehr als 400 Euro / Monat verdienen..
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Blacksmith
Beiträge: 3382
Die Kindergeldgrenze liegt unter 400 Euro.
Mehr als 400€ wird auch definitiv nicht gezahlt.
Und das wäre auch schon Oberklasse.

Dann alles was über dem liegt kostet nämlich Geld.

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svay
Beiträge: 224
Die Kindergeldgrenze liegt derzeit über 7000€ im Jahr. Die 400 Euro, die du meinst, ist die Minijob-Grenze :wink: arbeitet man auf 400€-Basis und kommt gelegentlich über diese Grenze macht das normalerweise gar nix. Arbeitet man über der 400€ kommt nur die Sozialversicherung dazu.
Ich finde nicht, dass ein Praktikum unbezahlt sein sollte, niemand muss sich unter Wert verkaufen. Es ist doch nicht immer der Fall, dass ein Praktikant mehr Aufwand als Nutzen für ein Unternehmen bedeutet.
Du kannst bedenkenlos über 400€ verdienen solange du nicht über den Kindergeldhochsatz im Jahr kommst, das wären dann also locker über 500€.
Ich denke das Gehalt ist auf jeden Fall verhandelbar, er wird dir nicht den Kopf abreißen wenn du einfach eine Zahl in den Raum wirfst, die für eine 'gute' Bezahlung steht :lol: ich habe das damals als Wekstudent getan und kann mich jetzt wirklich nicht beschweren :D
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Blacksmith
Beiträge: 3382
Nein ich meine auf jeden Fall nicht die 400€Minijob.
Ich hab irgendwie 325€ im Kopf für Kindergeld.
Möglich das es auch die Baföggrenze ist. Whatever.
Hat mich nie betroffen.

Die "400€ Minijob" sind auch nicht die Grenze des Praktikanten sondern die des Arbeitgebers.
Für den entstehen nämlich Kosten wenn es mehr als die 400€ sind.
[quote="svay"]Arbeitet man über der 400€ kommt nur die Sozialversicherung dazu.
[/quote]
Und auch für den "Arbeitnehmer" kommt nach den 400€ die Steuer.
Die 400€ sinds auch im Jahresschnitt. In einem 3monatigem Praktikum kann man also auch gut und gerne nen 1000er im Monat verdienen wenn man im restlichen Jahr nix verdient.

Aber als Schülerpraktikant (und der TE dürfte unter diese Kategorie fallen) hat man meiner Meinung nach auch nicht das "Recht" auf eine Vergütung. Wenn man was geleistet hat sieht das dann wieder anders aus.

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chiuc
Beiträge: 480
hm, ich dachte, die 325Euro Grenze ist extra für Hartz4-Leute(deswegen hab ich >Student< nämlich den Neben-Job als Regaleinräumer nicht bekommen, ich war laut denen falsche Zielgruppe)
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Blacksmith
Beiträge: 3382
Bevor das Rätselraten weiter geht:

325€
http://www.hwk-muenchen.de/74,0,186.html


400€
http://www.klicktipps.de/bafoeg.php

http://www.klicktipps.de/kindergeld.php

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svay
Beiträge: 224
Kindergeld ist defintiv eine Jahresgrenze, die liegt (wie auch in deinem Link steht) 2010 bei ca. 8000 Euro. Bafög wird ihn dann wohl auch nicht betreffen, also ist die Gehaltshöhefrage zwecks Steuern und blabla ja erledigt :mrgreen: . Über 400 wird das geahlt in einerm Schülerpraktikum sowieso nicht kommen. Ich meinte ja nicht dass er das 'Recht' drauf hat, das natürlich nicht, aber wenn der zukünftige Arbeitgeber schonmal nach Gehalt fragt, ihm sogar noch Zeit zum Überlegen gibt :roll: ich kenne Leute, die Schülerpraktika bezahlt bekamen, mal mit 20 Euro für zwei Wochen, mal mit relativ guter Bezahlung.
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Blacksmith
Beiträge: 3382
[quote="svay"]also ist die Gehaltshöhefrage zwecks Steuern und blabla ja erledigt . [/quote]
Ähh, nö. Warum? Nur wenn er in dem Jahr drunter bleibt. Wenn nicht dann nicht.
Aber das liegt ja an ihm. Wahrscheinlich wird es aber so sein.

Schülerpraktika sind in fast allen fällen für die Firmen Verdienstausfall.
Grad in der heutigen Zeit sollte man Glück haben eine Firma zu finden die einem ein [b]gutes[/b] Praktikum ermöglicht und einen nicht nur mit dem Besen zum Kaffee kochen schickt.

Alle Schülerpraktikanten die ich betreut habe waren durch die Bank eine Belastung. Grade wenn man den "Bildungsauftrag" ernst nimmt.
Es ist nicht deren Schuld das es so ist, das ist klar.
Aber es gab auch Kandidaten die ich zum Teufel gejagt habe weil die "Null-Bock" Einstellung zu einem Sicherheitsrisiko wurde.
Und dafür eine Aufwandsentschädigung zu zahlen ist weit ab vom Vorstellbaren.
Eigentlich müsste es andersherum sein.

Durchaus angemessen, bei entsprechendem Einsatz natürlich, ist eine einmalige Gratifikation am Ende des Praktikum.

Alles was darüber hinausgeht ist wirklich Glück und man kann nur hoffen das im Gegenzug keine Arbeit verlangt wird sondern der "Bildungsauftrag" im Vordergrund steht.

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Eddy88
Beiträge: 148
ich habe ein vorpraktikum für ID in einer schreinerei gemacht. als er mich nach gehalt gefragt hat, hab ich gemeint, es ist nichts vorgeschrieben, das sei ihm überlassen.
habe dann auch mit keinem geld gerechnet, aber habe am ende 200 euro für 12 wochen bekommen. ist jetzt nicht so viel, aber besser als gar nichts. von daher war ich sogar zufrieden.
wenn ich so von anderen leuten hören, dass sie nichts bekommen, dann war das bei mir noch echt in ordnung.

wenn du dir nicht sicher bist und dich nicht so recht traust eine zahl zu sagen, dann sag einfach, dass du es ihm überlässt wieviel er dir zahlt. wenn der chef mit dir zufrieden ist, dann wird er dir auf jeden fall was anständiges zahlen.
denk ich zumindest :lol:

musst schaun, ist halt eine schwierige angelegenheit, ich wüsste auch nicht, wieviel ich verlangen sollte.
chaosmotte
Beiträge: 135
habe auch ein praktikum in einer schreinerei gemacht, ist auch schon länger her, aber ich habe monatlich 400 euro bekommen. da gabs mit kindergeld etc kein problem. allerdings muss ich auch dazu sagen, dass mein chef ein glücksfall war, unglaublich fair, er hat mir das mit dem gehalt von sich aus angeboten.
ich habe später noch nebenbei bei ihm gearbeitet, aber sowas ist echt selten.
ich denke mit 100 euro im monat ist man schon gut dabei, ich denke es liegt auch immer ein wenig an der arbeit, die man leistet. ich bin nach 2 monaten tatsächlich eine gute arbeitskraft für ihn gewesen, die er auch auf baustellen schicken konnte, oder kleine aufträge erledigen konnte. wenn ich nur kaffee gekocht hätte oder brennholz geschnitten hätte, wäre es wahrscheinlich auch bei 0 euro geblieben.
aber es ist immer ein schwieriges thema, ob praktikum oder stelle, ich kann mich grundsätzlich auch immer schlecht verkaufen!
nénuphar
Beiträge: 4
Danke für die vielen Antworten! Wird mir sicherlich weiterhelfen :wink:
Mit ca. 400 € als "Lohn" hab ich gar nicht gerechnet, ich dachte ich könnte nur viel weniger verlangen, weil ich ja schließlich überhaupt keine Ahnung vom Handwerk habe und den Betrieb wohl eher aufhalte :D Ich werd sehen was sich überhaupt machen lässt.

Und, falls das noch wichtig sein könnte, ich bin eine "sie", studiere bereits im 2 Semester (aber was ganz anderes) und beziehe auch Bafög.

Falls noch jemand gute Ideen zum Thema hätte, immer her damit!
Kobar
Beiträge: 112
Ich würde es von dem abhängig machen, was man wirklich zum Leben braucht. Das fängt an, ob man eine eigene Wohnung hat oder noch zu Hause wohnt, mit dem Bafög und Kindergeld gut über die Runden kommt oder eher ins Stocken gerätst und immer noch was von Mutti brauchst.

Ich gehe mal davon aus, dass du 'ne eigene Wohnung hast und wenn du im zweiten Semester bist, ihm definitiv helfen kannst statt ihn zu nerven. Er scheint eine moralische Haut zu haben.
Ich denke, du könntest 300-400 verlangen. Du solltest für ihn mehr erwirtschaften können als das.

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