Burnout Syndrom

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FooFighter
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Burnout Syndrom
hey,

hab mal ne frage an euch, ne komillitonin, mit der ich auch befreundet bin leidet glaube ich an burnout.
Sie ist durchgehend im Stress, kommt mit dem Studium nicht mehr klar, obwohl sie echt gut ist, also die Frau hat gripps (und gute Noten), dazu kommt ne tierische Prüfungsangst die sich die letzen Jahre eingeschlichten hat und immer schlimmer und schlimmer wird. Dazu kommen noch famliäre Problem. Sie nimmt jetzt in betracht das Studium abzubrechen :S
Und sie ist nicht gerade im ersten semester.Ihr selbstbewusstsein ist total im eimer, sie ist nur noch am weinen und weiss nicht mehr wohin mit sich.
Sie geht zum therapeuten, doch von was sie mir erzählt hat ist der wohl ein völliger Vollpfosten und kann ihr nicht weiter helfen. Sie sagt selbst das sie zuviel druck auf sich selbst ausübt und alles was sie macht ist nicht gut genug, obwohl die Arbeit wirklich gut ist.

Jetzt sind wa am überlegen was der beste Weg wäre ihr aus dieser Krise zu helfen, den ich glaub sie steht sich selbst im wege :(


Jetzt meine Frage an euch : Hat hier jemand Erfahrung damit und kann mir vllt ein Rat geben wie man ihr helfen kann?
Oder vllt ein Erfahrungsbericht was therapie angeht?


Ich wäre euch echt tierisch dankbar wenn ihr was dazu sagen würdet. Will nicht das es ihr so scheiße geht :(

Danke im vorraus :D
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Blacksmith
Beiträge: 3382
Solange da nicht die Selbsterkenntnis ist, wird sich da logischerweise nix ändern/bessern.
Die Menschheit funktioniert wohl leider nur so das man erstmal auf die Klappe fliegen muss damit man aufwacht.

Regel können helfen.
Wenn man 6Tage Gas gibt ist der 7. (z.B. immer Sonntags) Tag frei.
Dann heißt es Handy aus, Email aus, Türklingel aus und im Bett bleiben und Fernsehen etc.
Also auch nicht raus mit Freunden etc. sondern richtig ausruhen und abschalten.
Egal ob am Montag ne Präsi ist. Damit kann man auch Montag um 6Uhr starten.
Und sollte mal auf den Ruhetag ein besonderer Termin fallen dann wird der Ruhetag vorgezogen und nicht nachgeholt.

Auch regelmäßige "Powernaps" helfen sehr gut.
Und zu jeder "Arbeit" sollte es eine Gegentätigkeit geben.
Aber dazu gibt es genug Literatur.

Sehr spannend fand ich die Tatsache das ein kurzer Venedigbesuch mir viel Wind aus den Stresssegeln genommen hat.
Ursache dafür ist garnicht mal das italienische Lebensgefühl sondern das man in Venedig nicht "schnell-schnell" machen kann, selbst wenn man es wollte.
Hoffe die Gelassenheit hält noch ne Zeit vor.

Achja, statt Abbrechen wäre eine Reduktion sinnig.
1-2 Kurse weniger im Semester, dafür eins dranhängen.

Erste Schritte - hiermit fängt alles an.

FooFighter
Beiträge: 34
Hey,
danke schonmal für die Antwort. Glücklicherweise ist die Selbsterkentnis schon da, nur weiß sie nicht was sie gegen ihre problemen tun kann. Der Vorschlag Urlaub zu machen kam auch schon. Oder etwas zu machen wo man weiss das ein erfolgserlebnis daraus gewonnen werden kann. Glaub sie hat einfach angst überhaupt etwas zu tun, weil sie die befürchtung hat alles falsch zu machen. Hat aber auch Angst nicht zu handeln.
Brainpulse
Beiträge: 2101
Mal ne doofe Frage: Der Grund weshalb ein Burnout syndrom im Studium kaum möglich ist, ist doch deshalb, weil ein Semester meist nur 3- 4 Monate klotzen ist und danach haste wieder Ferien. Anders als im Job wo sich das über Jahre permanent hinzieht.

Oder ist das bei euch so, dass ihr auch in den Ferien permanent klotzen müsst?
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Akropolis
Beiträge: 244
Ein Burnout hält sich in der Regel nicht an Zeitlimits :-)

Und im gegensatz zum Job kann es im Studium durchus vorkommen das ein 16 Stundenarbeitstag auch schnell mal täglich wird ^^
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Blacksmith
Beiträge: 3382
Also an den meisten Fachhochschulen geht ein Semester 6 Monate.
Und je nach dem, ob SS oder WS, gibt es 4-8 Wochen vorlesungsfreie Zeit.
Und da hat man nicht zwingend "frei".
Grad in Zeiten des B.A. und M.A. ist das noch wesentlich straffer geworden.
An Unis läuft das ein wenig anders.

Hab mir auch mal sagen lassen das es zu Diplomzeiten entspannter war.
Achja, Glückwunsch!

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mad
Beiträge: 2226
Muss ich leider bestätigen...in Wiesbaden hatten wir nie die vollen Ferien Zeit, die Projekte wurden meistens bis in die Ferien weitergemacht. Und die Bachelors müssen nun zusehen, wie sie auch noch ihr Praktikum und Auslandssemester reinquetschen. :roll: Alles bischen gestört.

BurnOut ist immer dann möglich, wenn jemand überfordert ist und wenn dann auch privater Stress dazu kommt, machts es nich einfacher...die Tipps von Blacksmith fand ich schonmal hilfreich!
Wer sich für KD an der FH WIESBADEN interessiert:
--> http://madstudy.blogspot.com
--> http://www.design-wiesbaden.de
Miezekatz
Beiträge: 411
Das ist jetzt sehr klischee, aber bei mir sind beide Elternteile kurz nacheinander, innerhalb von 5 Monaten, gestorben.

Was ich daraus gelernt hab: Vor dem Tod ist alles bedeutungslos, jeder Stress mit dem du dir das Leben schwer machst, ist "dämlich", denn: Was kann dir schon schlimmes passieren? Die Welt wird davon nicht untergehen, egal was es ist. Und das schlimmste und beste, was die passieren kann ist, dass es immer einen neuen Tag gibt, den du durchstehen musst und immer eine neue Chance etwas zu sehen und erkennen was dir bisher verborgen war.
Alle "Papierchen", Noten, Bescheinigungen, die du unbedingt brauchst, sind weder lebensnotwendig noch können sie glücklich machen. Glück kommt durch die innere Einstellung und für diese bist du selbst verantwortlich.

So traurig das auch sein mag, du kannst ihr nicht helfen, sie muss sich selbst helfen. Alles was du tun kannst ist da sein und ansprechbar, wenn sie dich braucht.
Selbst wenn sie zusammenbricht, geht das Leben weiter und wenn sie dann wieder hoch kommt, kann ihr so schnell nichts mehr etwas anhaben.
Bei mir gibt es nicht mehr vieles was mich noch shocken kann und mich aus der Bahn wirft :wink:

Sie muss lernen, dass das alles nicht so schlimm ist und selbst wenn es tatsächlich "schlimm" sein sollte, du hast von "persönlichen Problemen" gesprochen, dann ist nie das schlimmste das Problem an sich, sondern wie man mit sich selbst und dem Gefühlssalat, der daraus resultiert, umgeht.
Sie hat jetzt, so abstrus das auch klingen mag, die Chance sich selbst und wie sie tickt etwas besser kennen zu lernen, und es wäre Schade wenn sie sie nicht nutzt.

Mir hat mal jemand gesagt: Jedes Problem das an die Tür klopft hält ein Geschenk für dich in der Hand. Bisher stimmte das.
Noch etwas: Immer alles mit Humor sehen :D Ich hab gelernt über fast alles lachen zu können. Das hilft mirnoch am meißten.

Ich hab zwar keine Therapie gemacht, aber ich hab gutes über Verhaltenstherapie gehört ( auch von Bekannten/Freunden ). Ich weiß nicht welche Therapieform sie macht, aber da sie ihr Problem bereits kennt, sollte sie auf Psychoanalyse und den ganzen "Freud-Kram" verzichten,denke ich.
Ich hab mir selbst, als es mir nicht so gut ging, mal ein paar Bücher durchgelesen, ganz gut war von Dale Carnegie "Sorge dich nicht-Lebe!"
unnd ein Buch von Albert Ellis über REVT.

So jetzt hab ich aber genug dummes Zeug geredet. Dieser Post ist schon wieder viel länger geworden als ich wollte. Ich hoffe es hilft und liest sich nicht zu abgefahren :wink:
mad
Beiträge: 2226
[quote="Miezekatz"]Das ist jetzt sehr klischee, aber bei mir sind beide Elternteile kurz nacheinander, innerhalb von 5 Monaten, gestorben.

Was ich daraus gelernt hab: Vor dem Tod ist alles bedeutungslos, jeder Stress mit dem du dir das Leben schwer machst, ist "dämlich", denn: Was kann dir schon schlimmes passieren? Die Welt wird davon nicht untergehen, egal was es ist. Und das schlimmste und beste, was die passieren kann ist, dass es immer einen neuen Tag gibt, den du durchstehen musst und immer eine neue Chance etwas zu sehen und erkennen was dir bisher verborgen war.
Alle "Papierchen", Noten, Bescheinigungen, die du unbedingt brauchst, sind weder lebensnotwendig noch können sie glücklich machen. Glück kommt durch die innere Einstellung und für diese bist du selbst verantwortlich.

So traurig das auch sein mag, du kannst ihr nicht helfen, sie muss sich selbst helfen. Alles was du tun kannst ist da sein und ansprechbar, wenn sie dich braucht.
Selbst wenn sie zusammenbricht, geht das Leben weiter und wenn sie dann wieder hoch kommt, kann ihr so schnell nichts mehr etwas anhaben.
Bei mir gibt es nicht mehr vieles was mich noch shocken kann und mich aus der Bahn wirft :wink:

:[/quote]

So gehts mir auch. Mein Vater ist im Februar gestorben. Und erst dann habe ich gemerkt, wie banal Noten und soviele andere Dinge sind, denen wir tagtäglich hinterher rennen. Das Leben endet nicht dadurch. Ich wünsche keinem diese Erfahrung , aber die Einsicht.
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.toy
Beiträge: 65
Wenn es sich wirklich um ein Burnout-Syndrom handelt, kann der Hausarzt einen für eine gewisse Zeit (also je nach Bedarf) krankschreiben.

In ganz akkuten Fällen bleibt dann wohl nicht anderes übrig, als sich einen guten Psychologen zu suchen, mit dem man reden kann und der einem den Stressabbau erleichtert.
FooFighter
Beiträge: 34
Hey,
schonmal vielen vielen lieben Dank an die vielen Antworten. Besonders an Miezekatze und mad.
Meine Freundin hat sich zumindest jetzt ein wenig beruhigt, und ich glaub sie versucht jetzt rational an ihre ganzen Probleme ran zu gehen. Ich glaub allen anderen bleibt nichts anderes übrig als sie machen zu lassen und mit rat, tat und trost da zu sein wenn es wieder hart wird.

@ Miezekatze : was genau ist Verhaltenstherapie? Und was wird da gemacht?Hab es gegoogled aber nur gegensätzliche Erklärungen gefunden :roll:


Cheers :)
Miezekatz
Beiträge: 411
@ mad
Ja, ich hätte auch echt gern auf die Erfahrung verzichtet.Sowas ist immer schwer. Aber wer weiß schon wozu das nicht doch noch "gut" war :wink:

@FooFighter
Verhaltenstherapie ist eine etwas "praktischere" Therapieform.Sie ist kürzer als die Psychoanalyse, weil fast der komplette analytische Teil wegfällt, der dei der PS ca ab einem Jahr in anspruch nimmt.Sie beschäftigt sich mit konkreten Themen, bei denen der Patient gerne Hilfe hätte und begleitet durch Gespräche, aber auch durch "Hausaufgaben", quasi Sachen zu Hause anwenden lernen, bzw besprochenes umsetzen lernen und legt den Fokus mehr auf das Handeln des Patienten.
Sie wird vor allem bei Phobien, Stress, Prüfungsängsten, Depressionen, Burn out, Minderwertigkeitskomplexen und dergleichen angewendet.
Vorausstzung für diese Therapieform ist, dass man eine Ahnung hat, was mit einem nicht stimmt und wo man gerne hin möchte. Es gibt natürlich auch diesen analytischen, kennenlernen Teil zwischen Therapeut und Patient, der ist aber viel kürzer. Verhaltenstherapie ist meißt ca ab 10 bis 30 Sitzungen lang. Geht aber bei bedarf auch länger.

Ich selbst habe wie gesagt noch keine Therapie gemacht, mich aber mal damit auseinander gesetzt und aus meinem Bekanntenkreis viel Gutes dazu gehört.
Wichtig ist es, dass man mit dem Therapeuten gut zurecht kommt und sich nicht denkt " Was sitzt denn da für ein Volldepp und der will mir was über mein Leben erzählen???" Wenn es keine gute Verbindung gibt, sollte sie wechseln. Man kann glaube ich 2 "Kennelernstunden" umsonst nehmen, pro Therapeut :D
Meehee
Beiträge: 174
wow, sehr interessanter thread

ich hab auch die erfahrung gemacht, dass nach jeder solcher talfahrt, irgendeine erkenntnis steht!

"Jedes Problem das an die Tür klopft hält ein Geschenk für dich in der Hand."
der wird notiert.

was einem wirklich helfen kann, sind freunde die mal ein offenes ohr haben


momentan erlebe ich, wie jemand aufgrund seiner gesundheit an studienabbruch denkt und ich nichts anderes tun kann als zuhören
"Die Linie triffst du nicht,
sonst bist du raus, du Wicht!"

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