diskussionen über einen konsensfähigen kunstbegriff führen zu nichts, daher lass ich dieses faß mal zu...

wenn man in der kunst zwischen freier und angewandter kunst unterscheidet, hat design jeglicher coleur sicher in erster kategorie nicht verloren, wohl aber in letzterer.

vllt. ist design prostituierte kunst

kunst die geld möchte und dafür den kunden befriedigt :wink:

Design ist Kunst, die sich nützlich macht.

- Das trifft es meiner Meinung nach ziemlich gut. Leider ist das nicht auf meinem Mist gewachsen, den Spruch hab ich mal irgendwo aufgeschnappt...

Laut Interview mit einem Professor der FH München: nein. Leider kenne ich den genauen Wortlaut nicht mehr. War im Buch der Bachelorarbeiten 2010 zu lesen. Vielleicht kann's ja jemand zitieren.

Meine eigene Meinung mal unabhängig davon.

@ OneeyedBandit: Und wir sind dann die Zuhälter? :D

so ist das geschäft ^^

Design ist Wissenschaft

"Design ist zuallererst ein intellektueller Prozess. Entgegen der herrschenden Meinung sind Designer keine Künstler. Sie arbeiten mit künstlerischen Methoden um Gedanken sichtbar zu machen, aber im Gegensatz zu Künstlern arbeiten sie als Problemlöser im Auftrag anstatt ihre eigene Einstellung zu präsentieren. Wenn andererseits ein Designprojekt als erfolgreich gelten will – und Erfolg ist der einzig wahre Qualitätsmaßstab – , dann wird es nicht nur das akute Problem lösen, sondern über den pragmatischen Ansatz hinaus eine ästhetische Dimension erschließen."

- Erik Spiekermann
Quelle: http://tinyurl.com/5r2jn7m

Schön formuliert, aber im Grunde gehen wir alle anschaffen :lol:

[quote="medeer"]Laut Interview mit einem Professor der FH München: nein. Leider kenne ich den genauen Wortlaut nicht mehr. War im Buch der Bachelorarbeiten 2010 zu lesen. Vielleicht kann's ja jemand zitieren.

Meine eigene Meinung mal unabhängig davon.[/quote]

Du meinst wahrscheinlich die Antwort von Prof. Günther auf die Frage 'Ist Design Kunst, die sich nützlich macht?':

"Die Frage gehört auf die Abschussrampe. Will provozieren, ist aber nur doof. Die, die das sogar ernst meinen, da hilft wirklich rein gar nichts mehr.
Wenn Design gut ist, ist es nützlich. Wenn Kunst gut ist, ist die nützlich. Wenn Design schlecht ist, ist es keins. Wenn Kunst schlecht ist, ist sie keine.
Manchmal berühren sich Design und Kunst, sie haben dieselben Eltern.
Ein Gestalter, der sich nicht für Kunst interessiert, ist keiner. Ein Künstler, der sich nicht für Design interessiert, kann trotzdem ein guter Künstler sein. Designer, die behaupten, sie machten Kunst, haben ein Problem mit Kunst (...und Design). Künstler, die sagen, sie machen Design, könnten evtl. gute Designer sein, meist snd sie schlechte Künstler, also nichts von beidem. Künstler gestalten die Welt, Designer gestalten die Welt.
Wieviel Einblick und ein daraus resultierendes Verständnis hätten wir eigentlich in unsere bisherige Welt- und Menschengeschichte- ohne dass es Bilder gegeben hätte? Ist es da von Belang, ob diese Wissenschaft, die Kunst gestellt hat? Seit wann heißt denn Kunst "Kunst"? Die Kunst im AUftrage der Religion? Die Wissenschaft im Dienste der Politik? Was war davon nun "Design", was "Kunst"? Könnten wir uns ohne die Bilder eigentlich an überhaupt irgendwas erinnern? Was wüssten wir von allem und alledem - ohne die Bilder?
Machen wir unsere Arbeit halt einfach gut, heute: verantwortungsvoll. Bitte."


edit: Du könntest allerdings auch einen anderen Professor gemeint haben. Allerdings fand ich die von Prof. Günther ganz amüsant :D

Klar, kann ein Designer nebenher auch Kunst machen. Sind wir doch mal ehrlich: es geht nicht um die Definition Design, die ist ziemlich klar, sondern um "Kunst".
Da definiert man ohne Ende: Kunst kommt von innen, drückt sich aus, bla bla bla... es ist doch eigentlich so: Kunst ist Kunst, wenn es zu Kunst erklärt wird. Was nicht bedeutet, dass es nur weil es für den einen Kunst ist, das auch für den anderen ist. Schließlich kann Kunst alles sein. Vor kurzem hab ich mit nem Typen gesprochen, der war komplett weiß angezogen und hatte einen schwarzen Pudel, den er die ganze Zeit streichelte. Er sah sich als Kunstfigur. Ich fand ihn einfach nur durch. Aber solange er sich als Kunst verkauft, ist es das. Durch diese Art drückt er sich aus. Auch wenn ich persönlich vermute, dass man ihn als Kind zu heiß gebadet hat.
Was in dem einen Jahrzehnt /Jahrhundert völlig durch ist, wird im nächsten Jahrhundert /Jahrzehnt hochgejubelt > erinnern wir uns z.B. an Cezanne, Picasso oder typisches Beispiel: Dadaismus (wobei das ja eigentlich eher "Antikunst" ist)
Deshalb ist die Diskussion irgendwann langweilig: Design kann man klar definieren, ist ja auch schon getan worden. Kunst nicht. Also kann dein Design auch Kunst sein, wenn du willst.

Ich für mich würde gerne diesen Beitrag zu Kunst erklären.
Vielen Dank.

Design beginnt mit Funktion,
Kunst beginnt mit dem Verlangen nach Ausdruck.

habe ich für mich definiert.

@Kreuzritter: Schöne, knappe Formulierung!

Was ist Kunst?
Nun, ich denke, es gibt immer wieder Leute, die es überflüssig finden, darüber zu diskutieren, weil man das Ziel nicht klar stecken kann und dem ewigen Schlagabtausch letztlich überdrüssig werden. Allerdings zähle ich mich weder zu dieser Gruppe, noch bin ich der Meinung, wirklich eine Antwort darauf zu haben.

Allgemein gesprochen würde ich Design noch eher bei Kunsthandwerk einordnen.
Nur, sicher, was vor 500 Jahren noch als Handwerk galt, steht heute teils auch im Louvre.

Was ich jedoch immer wieder amüsiert registriere, ist das landläufige Credo
von der ehrlichen, würdigen Kunst und dem coolen aber teurem Design(job).

Die Kunstbranche erhebt einen gewissen Anspruch von "Wahrheit" und "Tiefe",
steckt aber bekanntermaßen nicht weniger in einem Wulst aus Kommunikation
und sozialem Verkauf von Ideen, die vielleicht irgendwann persönlich waren.

Design gibt imho von Anfang an zu, sich zu prostituieren.

Eine große Gemeinsamkeit gibt es für mich aber doch: Design muss funktionieren. Kunst muss funktionieren. Ansonsten ist es scheißegal, was es de facto ist, es wird als solches eben nicht anerkannt. Ein Künstler kann genausowenig wie ein Designer in seinem Zimmer hocken und Bildchen produzieren, ohne irgendwann Feedback einzuholen.

[quote]Ich brach mein Designstudium ab, weil ich merkte, dass ich eben nicht Probleme lösen wollte, die mich nicht interessieren. Viel eher will ich Probleme schaffen. Oder sie aufzeigen. Während ich mich mit der Gestaltung von Produkten beschäftigte fehlte mir zunehmend die Möglichkeit Positionen sichtbar zu machen. Im besten Falle sogar: eine eigene Position zu formulieren. Und vorallem mich nicht mit der Möglichkeit ihrer Vermarktung als immanentes Teil ihres Innenlebens zu beschäftigen (wenn ich in diesem Punktes angesichts eines real existierenden Kunstmarktes auch bitter enttäuscht werden könnte). [/quote]

so beschrieb ich das in nem motivationsschreiben fürs kunst studium.