Selbstportrait >Spiegel/Fotovorlage

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graphos
Beiträge: 20
Selbstportrait >Spiegel/Fotovorlage
Hallo precorler hätte ein Frage zu dem oben genannte Thema.
Also ehrlich gesagt macht es bei mir inzwischen nicht so ein großen Unterschied welches Medium ich mir zur Hilfe nehme. Klar bei der Fotovorlage ist es viel viel viel einfacher, die Schattierungen werden nahezu perfekt.

Worauf achten die Profs? Wie können sie sowas unterscheiden?

Gruß
Kanahaglia
Beiträge: 62
Hi, zunächst einmal bin ich mir nicht ganz sicher ob ich deine Frage richtig verstehe. Du willst wissen in wie weit Profs den Unterschied zwischen Vorlage Spiegel gegen Vorlage Foto sehen?
Ich denke der Punkt ist am Ende nur, wie dein Resultat aussieht. Profs werden natürlich erkennen wie sehr du dich mit dem Gesichterzeichnen bzw. der Anatomie auskennst. Wenn man z.B immer abzeichnet, die Anatomie des Gesichts aber nicht versteht, wird sich das oft in kleinen Fehlern bemerkbar machen, die nicht vorgekommen wären, wenn man mit dem Aufbau des menschlichen Gesichtes vertraut wäre. So würde ich sagen, dass deine Vorlage keine so große Rolle spielt, solange du dir sicher bist in dem was du tust.
Solltest du jedoch noch Schwierigkeiten haben dein Gesicht anatomisch korrekt darzustellen (von den Details/ Schattierung abgesehen) empfiehlt es sich natürlich entweder vom Spiegel zu zeichnen, oder dir ein Modell zu suchen, zumal das mehr dazu einlädt die Essenz des Gesichts festzuhalten, als sich ins Detail reinzuarbeiten.
Da du geschrieben hast, das die Vorlage bei dir nur noch geringfügig eine Rolle spielt, ist es dann aber letztendlich auch egal. Was am Ende zählt ist das fertige Werk.
- Dein Strich/Pinselführung, Farbwahl, Komposition, Intensität, Aussage etc.

Ich hoffe ich konnte helfen bzw. habe dich richtig verstanden.
graphos
Beiträge: 20
Besser konnte man mich nicht verstehen ;)
Jap du hast mir definitif weitergeholfen, ich denke nur ich habe jetzt zig mal mein Selbstportrait mit dem Spiegel gemacht warum mal nicht mit einer Fotovorlage.
Pfötchen
Beiträge: 78
Je nachdem, wie geschickt und sicher du bist, sieht ein Professor nicht, ob du ein Foto oder dein Spiegelbild als Vorlage genommen hast. Das Problem bei einer Fotovorlage hast du im Grunde genommen schon selbst gesagt - die Schattierugnen werden nahezu perfekt. Und das ist oftmals genau das, was einem Professor verrät, dass die Zeichnung von einer Fotovorlage stammt. Und es ist auch genau das, was die meisten Professoren nicht sehen wollen - ich meine perfekt schattierte Bilder. Es ist wichtig, dass es sichtbar ist, dass du die Anatomie des Gesichts verstanden hast. Und das geht am besten durch das Spiegelbild, da du dann ein dreidimensionales "Objekt" vor dir hast, was du in vielen Winkeln studieren kannst.
Kurzum, wenn du schon viel Übung hast, kannst du den eher flüchtigen Strich, die weniger perfekte Schattierung nachahmen, ansonsten empfehle ich dir, besser mit Spiegelbild zu arbeiten.

Ich hoffe ich konnte dir helfen!
graphos
Beiträge: 20
Dankeschön.Mit dem Spiegelbild arbeiten ist auf jeden Fall besser! Fotovorlage ist halt nicht so zeitaufwändig
Tagedieb
Beiträge: 269
Hej,

zunächst einmal ist beschreibt das Medium der Fotografie natürlich eine ganz eigene Ebene. Ein Foto bleibt in der Regel eine Momentaufnahme, während das gezeichnete Selbstportrait meistens den Charakter der Person umfassender einfangen möchte.

Natürlich gibt es viele Künstler und Illustratoren, die, teils aus ökonomischen Gründen, mit Fotovorlagen arbeiten. Aber auch hier sieht ein Zeichner/Maler den Unterschied, gerade wenn sich das Bild am Fotorealismus orientiert.

Superlangweiliges Beispiel: [url]http://fc05.deviantart.net/fs71/i/2011/078/a/d/self_portrait_m_by_silentjustice-d3bzhql.jpg[/url]
Selbstportraits, die aus einer Perspektive gezeichnet sind, die man vor'm Spiegel zwangsläufig nicht hinbekommt, sind natürlich besonders schnell zu indentifizieren.

Das Problem der Übertragung vom Dreidimensionale ins Zweidimesionale hat man mit einer Vorlage schon mal nicht, man macht sich's einfach. Obwohl die Proportionen stimmen sehen solche Bilder häufig sehr flach aus. Ebenso sind die Tiefen/Schwärzen bei einer Fotografie völlig andere, als jene die Du im Spiegel siehst. Dazu kommt die Komposition – ein Foto entsteht immerhin dadurch, dass man einen Ausschnitt wählt und der Rest wegfällt. Eine Zeichnung ist eine eigene Welt, da schneidet man nichts weg, sondern fügt hinzu.

Ich halte es für ein Gerücht, dass ein guter Professor aus dem Gebiet eine Fotovorlage nicht erkennt, egal wieviel Übung dahintersteht. Es sei denn, Du gehst da sowieso recht frei und abstrakt heran – Blindzeichnung, mit links zeichnen, in Formen zerlegen usw. usf.

Eine detailgetreue 1-zu-1-Umsetzung einer Fotografie gehört aber ohnehin zu den uninteressantesten Bildern, die man in eine Mappe legen kann (falls es hier überhaupt um eine Mappe geht).

Grüße
[url]http://www.marroquin.es[/url]
graphos
Beiträge: 20
Vielen Dank für den ausführlichen,fundierten Beitrag. Habe übrigens gemerkt dass ich mit der spiegelvorlage die Lippen immer zu klein mache. Gruss

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