Test May 2017

Informations about the test: 

Die Eignungsprüfung ging von 10:00-15:00 Uhr, wobei einem auch noch viel Zeit gelassen wurde, wenn man noch nicht fertig war. Ich habe beispielsweise eine halbe Stunde überzogen, ohne dass dazu irgendetwas gesagt wurde.

Zuerst wird die Anwesenheit kontrolliert, danach werden einem vier Aufgaben diktiert, die vom Prinzip her fast jedes Jahr gleich sind. Zwischendurch wird man dann zu einem Gespräch aufgerufen, dass etwa 5-10 Minuten dauert.

Insgesamt war die Prüfung echt angenehm, man konnte mit den anderen reden, frei rumlaufen, durfte sein Handy benutzen etc. Trotzdem sollte man aufpassen, dass man sich nicht zu sehr ablenkt und am Ende keine Zeit mehr hat, denn vier Aufgaben in fünf Stunden sind nicht ohne. Plant euch am besten für jede Aufgabe eine Stunde ein, für die zweite sogar am besten noch weniger. Aber man muss sich echt keinen Stress machen, meisten kann man die Medien und Formate frei wählen und für das Gespräch muss man auch nicht die komplette Kunstgeschichte auswendig können. 

Tasks / procedure: 

1. Naturstudium

Es geht nicht darum, ein komplettes Kunstwerk abzugeben, sondern irgendetwas aus dem Raum zu zeichnen, empfohlen wurde hier Bleistift. Hier solltet ihr vor allem auf Proportionen und evtl. auch Komposition achten.

Ich habe mir ein kleines Stillleben aufgebaut. Auf meine Wasserflasche habe ich ein Handtuch gelegt, quasi als Basis für meinen Hintergrund. Darauf habe ich dann zwei Farbtuben gestellt und ein Gefäß gelegt, darin einige Pinsel. Ich weiß nicht genau wie das in Leipzig ist, aber häufig werden Kompositionen kritisiert, bei denen das Objekt direkt im Zentrum ist und der Rest komplett weiß bleibt. Es muss aber nicht unbedingt ein ganzes Stillleben sein, man konnte sich auch frei bewegen und draußen etwas zeichnen oder ein Portrait von jemandem im Raum o.Ä.

2. Farbstudie

Hier sollten wir uns an dem Thema "Zuneigung-Abneigung" orientieren. Bei einer Farbstudie handelt es sich nicht darum, Objekte abzubilden, sondern zu untersuchen, wie Farben miteinander agieren und welche Wirkung sie erzielen. Das Format war vorgeschrieben: eine kleine A6- Serie mit 3-5 Werken. Hier bietet sich Acrylfarbe gut an.

Ich habe bei Abneigung vor allem mit Komplimentär- und Hell-Dunkel-Kontrasten gearbeitet, wie etwa verschiedene Gelb- und Violetttöne, bei Zuneigung genau das Gegenteil, also bei einem z.B. nur mit warmen Farben wie rot und orange etc.

3. Freie Aufgabe unter dem Thema "Zeitwende"

Format und Medien durfte man frei wählen, würde mich aber an A3 orientieren.

Hier habe ich Martin Luther beim Thesenanschlag auf A3 mit Acrylfarbe gemalt, da dieses Jahr das 500. Jubiläumsjahr ist und es meiner Meinung nach durch die Reformation in verschiedenen Punkten eine "Zeitwende" gab. Hilfreich ist es vielleicht auch, sich vorher auf der Webseite der Uni zu informieren und mal zu schauen, was da so aktuell ist. Diese Aufgabe ist mir aber auch am wenigsten gelungen, da ich das nicht sonderlich kreativ und malerisch auch eher schwach umgesetzt habe, aber hat wohl trotzdem noch gereicht. Viele haben auch sehr kreativ gearbeitet, was sich natürlich auch anbietet. Hier ist es auch nützlich vorher ein paar Skizzen anzufertigen und sie mit abzugeben, so ist der Prozess besser nachzuvollziehen und man sieht dass man sich damit evtl. differenzierter auseinander gesetzt hat.

4. Plakatentwurf zu "Jahresausstellung des leipziger Kunstvereins. Westwerk 25.07-23.08.2017" (bin mir bei dem Datum nicht mehr sicher)

Hier sollten wir ein Plakat entwerfen, die einzigen Einschränkungen waren, dass man nicht mehr Wörter als die Vorgegebenen verwenden durfte und dass das Format A3 sein muss. Auch hier sind Skizzen sinnvoll. Hatte am Ende jedoch großen Zeitdruck, weshalb ich hier als Grundlage geometrische Formen als Basis verwendet habe, die ich dann unterschiedlich ausgefüllt habe. So wurde das Plakat insgesamt relativ bunt. Darüber im Vordergrund in so einem "Schildchen" steht dann die Schrift, unten links Ort und Datum. Habe aber auch schon öfter mal gelesen, dass eine Bauanleitung für ein Objekt gefordert wurde. Wenn man sich da nicht so auskennt, sollte man sich vielleicht vorher mal ein bisschen was anschauen.

Das Gespräch hat so 5-10 Minuten gedauert. Insgesamt war die Stimmung relativ locker, aber trotzdem distanziert. Zu Beginn wurden allgemeinere und persönliche Fragen gestellt, also weshalb man gerade in Leipzig studieren möchte, was einen an Kunst so interessiert, womit man sich schon auseinander gesetzt hat, welche Ausstellungen man zuletzt gesehen hat etc. Danach wurden einem, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, acht  Bilder vorgelegt und man sollte, wenn man konnte, die Epoche und bestenfalls den Künstler nennen können. Neben einigen modernen Werken waren Rembrandt, Dürer und Renoir dabei. Falls man nicht sofort darauf gekommen ist, wurden einem auch Tipps gegeben und wenn man mal was Falsches gesagt hat, war das auch nicht ganz so gravierend. Das wurde zwar nicht gesagt, aber ich glaube das Gespräch ist nicht direkt in die Bewertung mit eingeflossen. 

Der Bescheid ist sogar noch in derselben Woche angekommen. Falls das für jemanden relevant ist, ich habe bestanden.

Ich hoffe, das wird dem einen oder anderen für künftige Eignungsprüfungen weiterhelfen. Demnach an alle, die es noch versuchen werden, jetzt schon mal viel Erfolg!

Comments

Hallo! Danke für diese ausführliche Beschreibung, sehr nützlich:) gäbe es die Möglichkeit die Mappe, mit der nur zur Eignungsprüfung eingeladen wurdest, zu sehen?
Ich habe zwar schon Mappen für andere Unis gemacht aber alle Anforderungen sind immer sehr unterschiedlich. Liebe grüße:)

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