Caelestia (18)

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Mit dieser Mappe habe ich mich für Realschullehramt an der JLU in Gießen und der PH in Karlsruhe beworben und wurde auch an beiden Unis dafür angenommen.
(Mit einem Vorläufer der Mappe hatte ich mich außerdem in Wuppertal beworben, wurde da aber abgelehnt.)

Kurz zu mir:
Ich zeichne seit Januar 2019 traditionell und habe vorher nur digital gezeichnet (meist Anime, Manga Zeug und ganz selten lächerliche Versuche irgendwie was realistisches hinzukriegen). Einen Mappenkurs habe ich nicht besucht, weil ich a) nicht reich bin und b) die im Endeffekt zu 99% nur aus eurer Angst nicht angenommen zu werden Profit schlagen. Ihr könnt das auch schaffen, ohne irgendeine Art von Mappenkurs besucht zu haben.

Meine Wunschuni war tatsächlich Gießen und dort habe ich auch zweimal die digitale Mappenberatung in Anspruch genommen.
Im März 2021 hatte ich mit einem Berater gesprochen, der meine damaligen Ideen total zerstört hat (nachvollziehbarerweise, wenn man ehrlich ist). Glücklicherweise hatte davor eine andere junge Frau mit der ich die Beratung zusammen machte ihre Mappe vorgestellt, sodass ich mir da eine Menge an Ansätzen abschauen konnte.
Es zeichnete sich ab, dass schon viele naturalistisches gefordert war (Räume, Gegenstände, Aktzeichnungen), aber auch ein gewisser künstlerischer Aspekt und tiefergehende Auseinandersetzung gefordert wurde.
Das ist der Grund, warum ich die Laterne in der Fotografie als Ganzes und Einzelnes dargestellt habe, weil mir das in meiner zweiten Mappenberatung nahegelegt wurde.

Die Mappe, mit der ich mich in Wuppertal beworben hatte, habe ich nochmal Ende Mai (1 Woche vor Ende der Anmeldungsfrist) ein Beratungsgespräch mit dem gleichen Berater gehabt, was deutlich positiver ausgefallen ist. Mir wurden vereinzelte Tipps gegeben und ich habe gezielt nochmal Werke entfernt und beispielsweise diese Betonfirmenfotografie noch hinzugefügt und die Pastellkreidenlandschaften. (Danke an die Sprache Deutsch für die Möglichkeit wahllos Nomen aneinanderzureihen.)

Dann habe ich mich für die Eignungsprüfung angemeldet und habe am 7.6. die Email mit der Prüfungsaufgabe bekommen, wofür ich dann bis zum 9.6 23:59 Zeit hatte.
Die Aufgabe besagte, man solle ein asymmetrisches Objekt aus Papier/dünner Pappe bauen mit spannungsvoller Statik und dann sollten noch mindestens fünf Skizzen sowie eine tiefergehende Zeichnung angefertigt werden.
Meine Horrorvorstellung war es, etwas zu bauen und dementsprechend hatte ich mir meinen Platz schon abgeschminkt, aber ich hatte es trotzdem durchgezogen.
Eine Woche später (15.6) hatte ich mein Prüfungsgespräch mit drei Prüfern, was an sich wirklich super entspannt war und überhaupt nicht Druck aufgebaut hat, sondern theoretisch wirklich ein cooles Gespräch hätte sein können.
(Ich hab aber social anxiety und mir war übel und ich habe meinen Puls in meinem Hals gespürt, dass war ein bisschen ungünstig für meine Stimmung.)
Die Fragen waren ziemlich einfach, vor allem weil ich in der Mappenberatung gut darauf vorbereitet wurde.
Ich wurde gefragt, warum ich die Fotos so und so überlagert habe (z.B beim Bahnhofsbild Fokus auf Diagonale, blickführend) und bei den Porträts und Aktzeichnungen ob Leute Modell gestanden haben oder ob ich das von Fotos abgezeichnet habe (die Aktzeichnungen habe ich von einer Website, das hat die Prüfer aber nicht gestört).
Zwischendurch wurde ich wenig gefragt, die meisten Fragen kamen erst nach der Präsentation der Mappe meinerseits und gingen in die Richtung:

- Fragen zur Gliederung (Hatte es in vier Themen gegliedert - Menschen, Stadt, Gegenstände/Räume, Geographie)
- Welche Künstler mögen sie? (Habe Künstler aus 1911-1920 genannt [Egon Schiele, Ludwig Meidner] und so einen kleinen Haken zu Geschichte geschlagen, weil Zweitfach und dem Stadtthema)
- In welcher Ausstellung waren sie zuletzt und welches Werk gefiel ihnen? (Mit dem Werk, welches ich nannte, konnte ich den Bezug zu meinem Pflanzen/Biologiethema herstellen, was ganz gut angekommen ist)
- Warum wollen sie Lehrerin werden, welche kunstpädagogischen Bezüge (positiv + negativ) hatten Sie in Ihrer Schullaufbahn (Habe meinen sehr innovativen Kunstlehrer in der Oberstufe genannt, in dessen Unterricht nicht Skill essentiell war und als Negativbeispiel Kunstlehrer die einfach Sachen zum Abmalen geben, die das fachfremd unterrichten und absolut inkompetent sind)

Damit war das Gespräch vorbei (ging nur 10 Minuten, hätte eig. 15 Minuten dauern sollen, aber sie kamen auch 5 Minuten zu spät.)
Wir haben natürlich auch über die Prüfung und mein Ergebnis gesprochen, aber das ist mir zu peinlich, dass möchte ich ungern teilen. Ich wurde zwar uneingeschränkt zugelassen, aber die Eignungsprüfung war sicherlich nicht sehr gut, aber ich konnte das glaube ich durch meine Mappe, das Gespräch, Motivationsschreiben und die Erklärung hinter den Prüfungsergebnissen ganz gut rausreißen.

Für Karlsruhe musste ich nur die Mappe einschicken ohne irgendein Gespräch oder Prüfung. Da habe ich einfach Post gekriegt, dass ich bestanden habe :)



Das ist natürlich jetzt ein fetter Block Text, aber ich hätte mir mal so einen detaillierten Bericht gewünscht (vor allem im Lehramtsbereich). Danke, falls ihr bis hierhin gelesen habt und falls Fragen offen geblieben sind, könnt ihr mir gerne schreiben.
Viel Erfolg bei eurer Bewerbung.

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