Im Gespräch mit... Marc Liebisch - Musical Darsteller

Marc Liebisch ist ein junger Musicaldarsteller und spielt seit dem Herbst 2009 im Wiener Ronacher in der Neuinszenierung von “Tanz der Vampire” eine der Hauptrollen. Er schloss 2007 seine Ausbildung zum Musicaldarsteller an der Folkwang-Hochschule Essen ab. Heute steht er uns Rede und Antwort über seinen Werdegang. 

1. Wie heißt du und wie alt bist du? 
Marc Liebisch, 29 Jahre. 

2. Momentan arbeitest Du als... 
 Musical-Darsteller in Tanz der Vampire. 

3. Wo lebst und arbeitest du? Seit wann? 
 Ich lebe in Wien und arbeite am Ronacher Theater seit Juli 2009. 

4. Was hast Du studiert /studierst Du und wo? 
Diplom-Musicaldarsteller an der Folkwang Hochschule in Essen. 

4b. Welche Unterschiede fallen Dir spontan zu Deutschland auf?  
Im Allgemeinen ist Wien ein bisschen gemütlicher unterwegs als ich es gewohnt bin, aber ich werde mich schon noch daran gewöhnen :-) 

4c. Wie wirkt sich die Wiener Kaffeekultur auf Dein künstlerisches Schaffen aus ;) ? 
Den besten Kaffee, habe ich tatsächlich hier in Wien getrunken, und es gibt ein eigenes Vokabular, das man als Kaffeeliebhaber beherrschen muss, - ich trinke immer einen großen Braunen ohne Zucker (doppelter Espresso mit Milch) 

5. Wie war Deine persönliche Erfahrung beim Bewerbungsprozess, und warum wurde Deine Bewerbung Deiner Meinung nach akzeptiert? 
Naja, 191 Leute sind angetreten und davon wurden 6 Menschen genommen, das ist schon aufregend, wenn man Runde um Runde dem Ziel näher kommt, und aber doch nicht weiss, ob es reicht, aber das kennt man ja jetzt zur genüge aus diversen Castingshows. Warum man ausgerechnet mich genommen hat? Hm, ich hab in der Endrunde den Text vergessen und versucht mich da über Textfetzen irgendwie durchzuhangeln bis mir der letzte Satz eingefallen ist,... Die Jury muss aufgrund deiner Persönlichkeit und Kraft,  eine Fantasie zu dir entwickeln können, dann hat man gute Chancen. 
  
6. Hast Du Dich an mehreren Schulen gleichzeitig beworben? 
Ich hatte mich damals beworben in Berlin und in Essen und Essen war für mich die erste Wahl, da das Profil eher interdisziplinär ist und der Ansatz der Ausbildung sehr vom Schauspiel ausgeht. 

7. Woher wusstest Du, daß Deine Schule die richtige für Dich ist/war? 
Zu erst bin ich froh, dass ich überhaupt angenommen worden bin, da so ein Studienplatz an einer staatlichen Einrichtung einem nicht so einfach in die Hände fällt, das vergessen viele im Bedachtsein auf das Ausleben Ihrer eigenen Kreativität und in der Bewertung Ihrer Ausbildungsstätte. Aufgrund des Profils der Schule wollte ich dort studieren, aber ernstlich gefragt, ob die Schule für mich die Richtige ist, habe ich mich nicht gefragt; ich durfte das lernen, was ich immer lernen wollte! Rückblickend sage ich, während ich mich im Berufsleben durchsetzen muss, ich würde wieder dort studieren. 

9. Wusstest Du  schon immer was Du studieren wolltest, oder wie fandest Du heraus welche Ausbildung die richtige für Dich ist/war? 
Ich wusste schon sehr früh, was ich werden möchte. Trotzdem gab es Umwege und ich bin froh, dass es die gab. 

10. Hast Du bereits vor Deinem Studium gearbeitet oder ein Praktikum gemacht? 
Ich hab während der Schulzeit immer Theater gespielt und gesungen, Musical-Workshops in Wien und in Hamburg gemacht. Nach dem Abitur hab ich 3 Monate an einer Autobahntankstelle im Nachtdienst gearbeitet, Zivildienst,  dann folgte ein einjähriges Studium an der Freien Universität Berlin. 

11. Wie schwer oder leicht war es für Dich Dein Studium zu finanzieren? 
Ich hatte Unterstützung von meinen Eltern und habe in den Semesterferien im Krankenhaus gearbeitet. 
  
12. Was war das Wichtigste, was Du in Deinem Studium gelernt hast? 
Ehrlichkeit im Spiel und Mut. 
  
13. Welche Kernkompetenzen sind für Deine tägliche Arbeit sehr wichtig, wurden Dir aber nicht durch das Studium vermittelt? 
Keine. 

14. Wie löst Du Probleme? 
Schnell. 

15. Wie gehst Du mit Kritik um? 
Wenn ich sie verstanden habe, setze ich sie um...das kann manchmal eine Nacht dauern. 

16. Wie motivierst Du Dich jeden Tag? 
Ich darf leben und das tun, was mir Spass macht. Ich bin da einfach gestrickt. 

17. Warum bist Du erfolgreich?  
Uff, - ja, man kann sagen ich bin zum jetzigen Zeitpunkt erfolgreich, ...weil der Einsatz stimmt und ich Glück gehabt habe. 

18. Was ist Deine größte Schwäche im Bezug auf Deine Arbeit – und wie gehst Du damit um? 
Ich bin manchmal zu kopflastig, ... laufen gehen oder im Wald singen. 
  
19. Wie sieht die Zukunft des Theaters aus? 
Das Theater wird es immer geben. 
  

Nun noch ein paar letzte Fragen: 
  
Welche Sprachen sprichst Du? 
Englisch und  Deutsch 

Eine Webseitenempfehlung? 
Ich wüsste Bücher, die ich empfehlen würde. 

Welches Theater/Theaterstück hat Dich am meissten beeindruckt und ist ein echtes „MUST“? 
Ich hab so eine Ahnung, dass "Warhorse", das grade in London gegeben wird, mir sehr gefallen wird. 
  
Dein Lieblingsort in Wien? 
"Ramien", mein Lieblingsrestaurant. 

Falls es etwas gibt, was Du den Studenten und zukünftigen Kulturschaffenden sagen möchtest, dann ist hier definitiv der richtige Platz dafür ;) 
Es ist ratsam, die Demut nicht zu verlieren gegenüber dem, was wir machen dürfen. 
  
Vielen Dank für dieses Interview! 
  


Das Interview wurde von D.Scheil mit Marc Liebisch per email geführt. 

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