Erste Schritte
Die Mappenform
Die Mappe an sich
Bei der Mappe gilt: "Form follows funktion". Hochschulen geben die Größe der gewünschten Arbeiten oft vor. Daraus ergibt sich natürlich auch die Größe der Mappe. Dabei hat sich bis auf einige Ausnahmen die Werkgröße DIN-A2 eingebürgert. Die Mappe ist somit wenige Zentimeter größer, etwa 50x70cm. Es gibt 2 gängige Arten, Koffer und Klapp/Flügelmappen.
Erstere finden sich vornehmlich in Kunststoff, die klassischen Mappen gibt es aus Pappe (Graupappe), Kunststoff oder Leder. Welche man nimmt, bleibt einem selber überlassen. Möglich ist auch eine Kombination aus beidem, z.B. die Graupappemappe im Kunststoffkoffer. Entscheidend für die Hochschule ist das die Arbeiten einfach entnommen werden können.
Sichthüllen in der Mappe
Sichthüllen sind nicht gern gesehen. Hauptgrund ist, das bei der Mappendurchsicht die Arbeiten meistens herausgenommen und verteilt werden. Dadurch bekommt man einen besseren Gesamtüberblick. Sollte eine solche Mappe vorhanden sein, sollte man bei der Hochschule mal anfragen, ob man die nehmen kann. Extra eine solche teure Variante zu besorgen, ist nicht zu empfehlen.
Ist eine Serie gleich einer Arbeit
Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Es hängt von den Motiven ab, wie man eine Serie zusammenstellt, wie sie thematisch aufgeteilt ist, wie sie visuell zueinanderstehen, ob mehrere Motive auf einer Pappe angeordnet sind, im Gegensatz zu den anderen Arbeiten etc. Es hängt von tausend Faktoren ab, was man als eine Arbeit auffasst.
Wenn in einer Mappe nur 30 Bilder sind, die aber alle zu einer Serie gehören, dann sagt keiner "das ist aber nur eine Arbeit...". Man muss einfach das Gefühl haben, wenn man die Mappe durchblättert, dass da eine gewisse "Masse" zu sehen ist.
Skizzenbuch in der Mappe
Man kann keine Fehler im Skizzenbuch machen, weil es keine Regeln gibt. Es ist ein Buch, bei dem man sich austoben kann. Es ist ein Experimentierfeld.
Das Skizzenbuch führt man nicht für andere sondern in erster Linie für sich selbst. Darin zeigt sich die Leidenschaft, Kreativität und Energie von einem selbst. Es ist das spontanste und ehrlichste Medium, das nicht lügen kann. Aus diesem Grund kann man die Persönlichkeit eines Gestalters auch oft an seinem Skizzenbuch erkennen.
Aus diesem Grund kann es ein gutes "Addon" für die Mappe sein. Es sollte aber nicht extra dafür geschaffen werden.
Mappenarbeiten in Buchform präsentieren?
Ein Buch kann gut ankommen, warum aber ein Buch unüblich und teilweise sogar ungeeignet ist, ergibt sich aus den formalen Kriterien, die eine Mappe zu erfüllen hat:
- Zeichnungen legt man in Bewerbungsmappen immer als Original ein. Es ist ein No-Go, sie als Kopie beizulegen.
- Fotografien, Collagen und digitale Arbeiten hätten die Profs gerne im Original groß vor sich.
- Hochschulen wollen die Arbeiten meistens vor sich ausbreiten.
- Reproduktionen haben immer den Beigeschmack, dass man sich an zig FHs bewirbt und es sich somit sehr vereinfacht gegenüber Bewerbern, die mit Originalmappen ankommen und manchmal 2 Mappen machen müssen, um sich an mehreren FHs zu bewerben. Es ist genauso wie bei Bewerbungen zu Firmen: Keiner will ein standardisiertes Anschreiben, sondern ein personalisiertes.
- Vorteil einer Mappe ist das Handling während der Mappendurchsicht. Man muss Arbeiten beiseite legen, man muss etwas "tun" und das wirkt "aktivierend". Besser als das gesamte Buch in 4 Sekunden mit dem Daumen durchzublättern und sich "berieseln" zu lassen.
- Ebenso kann man die Arbeiten in ihrer Haptik erfahren und die Arbeiten wirken auch wesentlich direkter und persönlicher weil es keine Reproduktionen sind. Es ist keine zweite Ebene wie man sie bei Reproduktionen hat. Geht in ein Museum und schaut euch im Gegenzug Kunstbücher an. Das ist der selbe Effekt.
Mappe selber basteln und/oder äußerlich gestalten
Die Mappe ist und bleibt das "Drumherum" des Inhalts, und auf den kommt es an.
Eine gebastelte oder gestaltete Mappe kann positiv wirken, dazu muss sie aber wahrgenommen werden. Oft ist es aber so, dass die Arbeiten nicht im Zusammenhang der Mappe gesehen werden. Viele Hochschulen möchten auch nur eine Standardmappe haben.
Besonders wenn es um Form und Gewicht geht.
Leinwandarbeiten und Plastiken in der Mappe
Arbeiten sollten nach Möglichkeit im Original in der Mappe sein.
Bei Leinwänden, die zu groß sind, kann man diese ablichten und in die Mappe packen, allerdings sollte man dies nicht durchweg tun.
Bei dreidimensionalen Arbeiten sind diese auch fotografisch der Mappe beizulegen.
Originale oder Kopien
In einer Mappe sollten sich tunlichst keine Kopien befinden.
Das gilt sowohl für die eigenen Arbeiten als auch für Kopien von fremden Werken.
Hochschulen lassen sich das auch an Eides statt versichern.
Wer also mehrere Mappen machen möchte, muss somit auch mehrere Originale schaffen.
Anzahl der Arbeiten in der Mappe
Hochschulen geben meistens eine Anzahl von Arbeiten vor.
Diese Anzahl darf man sicherlich überschreiten, doch man sollte sie möglichst nicht unterschreiten.
Denn mehr machen ist besser als zu wenig. Man sollte zeigen, dass man Spaß an dem hat, was man macht. Wenn man aber mit "Ach und Krach" 5-10 Arbeiten zu wenig hat, ergibt sich da schnell ein anderes Bild. Man wird aber nicht automatisch nicht genommen, wenn man weniger Arbeiten hat. Es ist ein Richtwert.
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