Buchvorstellung: Design Think!ng

Das Design Thinking viel mehr ist als das „einfaches“ Denken und weitreichender ist als das klassische Feld Design, wird im gleichnamigen Buch von den Autoren Hasso Plattner, Christoph Meinel und Ulrich Weinberg dargelegt.

Design Thinking wird hier als systematische Innovationsmethode, bei der multidisziplinäre Teams bestimmte Arbeitsschritte nutzen, um neue und unkonventionelle Lösungen zu erarbeiten bei denen der Nutzer im Mittelpunkt stehen, beschrieben. Dabei gliedert sich der Prozess in 7 Phasen: Understand / Verstehen", "Observe / Beobachten", "Point of View / Standpunk definieren", "Ideate / Ideen finden", "Prototype / Prototypen entwickeln" und "Test/Testen".

Grafik: Buch Design Thinking, mi Verlag

Diese können je nach Projektverlauf umstrukturiert, parallel bearbeitet oder wiederholt werden. Dabei hängt die Reihenfolge meist von den Erfahrungen ab, die innerhalb eines Schrittes erarbeitet wurden. Hierbei wird besonders viel Wert auf interdisziplinäre Teamarbeit, die Einbeziehung der Endanwender/Verbraucher und die schnelle Evaluation der generierten Ideen durch das Testen von Prototypen gelegt.
Der Prozess erinnert sehr stark an den Prozessverlauf innerhalb einer professionellen Designagentur, und dies kommt nicht von ungefähr. Der Ursprung von Design Thinking in der dargelegten Form ist zu großen Teilen durch die Firma IDEO und deren Mitbegründer David Kelley geprägt, der die amerikanischen D-School mit gegründet hat und dort Design Thinking lehrt.
Neben der Entstehung von Design Thinking und der Erklärung der Systematik werden auch interessante Hintergrundinformationen zum Innovationsstandort Deutschland – dem Umfeld des Hasso Plattner Institute of Design – und dessen geschichtlichen Hintergrund gegeben. Zudem werden Beispielprojekte aus dem universitären Umfeld dargelegt, diese zeigen wie spannend und vielfältig die Aufgaben und Lösungen in diesem Bereich sein können.
Anhand von Procter & Gamble wird ein erfolgreiches Beispiel aus der Praxis gegeben. Gerade hier wäre, auf Grund der geschichtlichen Verknüpfung mit einem der Welt größten Designbüros, jedoch etwas mehr Tiefgang und die Darlegung weiterer Beispiele aus der Praxis sowie deren Implementierung wünschenswert gewesen.
Zusammenfassend sollte man an dieser Stelle wohl aus dem Vorwort zitieren, in dem es heißt: „Dieses Buch ist ein erster Erfahrungsbericht ... es wird späteren Publikationen vorbehalten bleiben, tiefgründige theoretische Konzepte und schlüssige Theorien... vorzulegen“.
Eine Anleitung zum „Design Thinking“ ist das Buch somit nicht, jedoch eignet es sich für einen ersten Überblick und einen Einstige in die Thematik.

Allen (angehenden) Designern sei versichert das sie einen Großteil der Techniken bereits beherrschen oder spätestens im Studium erlernen werden. Doch ist es schön zu sehen das der Ansatz wirklich den Nutzer, sowie den Austausch mutlidisziplinärer Teams in den Vordergrund stellt und anderen Disziplinen „Designdenken“ näher bringt. Wer sich nicht zwischen Designstudium und einem anderen Studiengang entscheiden kann, für den bietet evtl. ein Studium im Bereich „Design Thinking“ und somit am „Hasso Plattner Institut“ in Potsdam einen guten Ansatz beides zu verbinden.

 

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