Bachelorarbeit Produktdesign

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carowill
Beiträge: 3
Bachelorarbeit Produktdesign
Hallo Leute.
Ich steh kurz vor der Anmeldung meiner Bachelorarbeit. Bis zum 26.9.14 habe ich noch Zeit mir ein Thema zu überlegen. Und genau da ist mein Problem.

Mir fällt es irgendwie total schwer ein Thema zu finden. Ich mache mir dabei auch noch selber total viel Druck, da ich mich nicht mit Verpackung oder einem Möbelstück zufrieden geben will.
Ich finde den Bereich Medizintechnik sehr interessant, weil ich denke, dass man mit der Optimierung solcher Produkte den Menschen wirklich hift. Allerdings hatte ich auch schon einige Gespräche mit Krankenschwestern, Ärzten oder Physiotherapeuten, die alle so ziemlich dasselbe gesagt haben: "Es gibt alles. Die Geräte sind sehr gut und wenn wir es nicht haben, liegt es daran, dass kein Geld zur Verfügung steht." Das macht es mir nicht gerade leichter..

Wie seid ihr an die Sache heran gegangen und auf euer Thema gestoßen? Habt ihr sonst noch nützliche Tipps, wie ich weiter vorgehen könnte?
Ich komme mir wirklich doof vor.. Ich möchte halt ein interessantes Thema als Abschlussarbeit behandeln, nichts banales, wovon es 100000 Varianten gibt.. :? :(

Ich freue mich über jede Rückmeldung.
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Blacksmith
Beiträge: 3382
Kürzlich gelesen und ich kann dem nur zustimmen:
Wer nur den Hammer kennt, für den sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.

Natürlich kann dir kein Arzt oder Krankenschwester sagen was ihnen fehlt oder was du machen sollst, sonst wären sie nicht Arzt/Schwester sondern Designer.
Grundlegend ist das zwar nicht der falsche Ansatz, es braucht aber sicher etwas "mehr" als nur das zu Fragen was offensichtlich ist. Da braucht es etwas mehr Beschäftigung damit.
Aber das wird dir ja hoffentlich klar sein.
Ich würde evtl. auch mal den Kranken fragen, dem fällt sicher eher was auf.
Der ist zum einen nicht Betriebsblind wie der Arzt, zum anderen ist der Kranke da sicher sensibler. Denke nur mal an deinen letzten Zahnarztbesuch. Da gab es nichts was besser zu lösen wäre?

Was du dir auch überlegen solltest, ist, wie es für dich nach dem Studium weitergehen soll.
Willst du dich selbstständig machen? Oder anstellen lassen? Master, Promotion,...?
Denn diesen Weg kannst du gut mit deiner Thesis beeinflussen.
Für eine Anstellung eignet sicher ein Projekt das deine Fähigkeiten gut widerspiegelt.
Für eine Selbständigkeit macht es evtl. mehr Sinn etwas zu machen was dir den Start ins "business" erleichtert. Vielleicht schon etwas mit einem Minibusinessplan, was du dann selber herstellen/vertreiben/vermarkten/verkaufen kannst.
Es sollte nichts Fiktives sein. Für die Anstellung spielt das weniger eine Rolle, da kann man auch mal rumspinnen.

Willst du damit eine gute Presse haben? Willst du damit auf Messen? Oder willst du damit in die Forschung oder Lehre, bist somit theoretischer?

Wichtig ist, das du nicht "irgendwas" machst, sondern etwas, was dir dann, vielleicht auch erst in 5 Jahren wirklich hilft. Eine Thesis kann auch in der Schublade ne Zeit reifen, bevor man nochmal dran geht.

Btw. kann man jedes, aber auch wirklich jedes Thema interessant machen, auch das noch so banalste. Je banaler desto größer die Überraschung!
Da muss man natürlich was für machen.
Eine von sich aus abgefahrene Idee ermöglicht eine lockeres Leben, klar. Aber will man das?

Vielleicht machst du ja aber auch "nur" ein Buch. Worüber? Egal.
Vielleicht über dein Problem: Wie finde ich ein gutes (Thesis)Thema/Idee!
(Ideenfindung, Herangehensweise, Tools, Kreativkatalysatoren, Arbeitsumfeld, Methoden...)

Oder du entwickelst ein Tool, mit dem Ärzte feststellen können welche Neuerungen/Verbesserungen sie brauchen.

Sei nicht so verkrampft bzw. lege die Scheuklapppen ab. Designer sein heißt beobachten und intervenieren, forschen und experimentieren.
Einen Designer ohne Ideen gibt es nicht. Mach deinen Kopf frei und und überlege dir ein Ziel.
Und dann mache dich auf den Weg. Es ist alles Möglich, du musst dich nur entscheiden.
Sei Designer ;)

Erste Schritte - hiermit fängt alles an.

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Blacksmith
Beiträge: 3382
Achso, als kleinen "Tool"-Tipp noch:

So wie ein Handwerker seinen Werkzeugkasten hat, mit Hammer, Säge, Schraubendreher und Zange,
so kannst du dir auch deinen Werkzeugkasten zusammenstellen.

Visualisiere dir was dir zur Verfügung steht: Interessen und Fähigkeiten, mit welchen Medien willst was machen, in welchen Bereichen, mit welchen Zielen...

Ich packe meinen Werkzeugkoffer und nehme mit:
Medizin, Leuten helfen, mit Werkstoffen experimentieren, vermarktbares Produkt, ökologisch wertvoll.

Gewichte das z.B. durch unterschiedlich große Kästchen(Werkzeuge), evtl. noch 3dimensional.
Welches ist wichtiger als anderes, was ist dir gleich wichtig?
Welche Werkzeuge gehören zusammen?

Schau dir dann an was du da für nen Werkzeugkasten hast. So wie man anhand des Werkzeugkasten erkennt, zu welchem Handwerk er gehört, so wirst du vielleicht da auch dein Thema drin sehen bzw. es wird dir evtl. bei der Richtung oder Entscheidung helfen.

Erste Schritte - hiermit fängt alles an.

carowill
Beiträge: 3
Vielen Dank für deine Antworten.
Die rhetorischen Fragen, werde ich mir beantworten und ich hoffe, daraus ergibt sich wieder etwas neues.

Ich versuche auch, deinen Rat, die Scheuklappen abzusetzen, zu befolgen, aber ich muss gestehen, das fällt mir im Moment echt schwer. Ich will auch nicht "irgendetwas" machen. Ich möchte etwas behandeln, dass mich interessiert, spannend ist, mir Spaß macht und mit dem ich mich gut präsentieren kann. Wenn man nicht vollkommen dahinter steht, merkt das jeder.

Die Gedanken mal zu verbildlichen ist bestimmt hilfreich - es ist also Brainstorming und Mind Mapping angesagt.

Ein Thema ist die halbe Miete. Wenn die Hürde erst mal geschafft ist, bin ich zuversichtlich, dass ich wieder Designer sein kann. :D
carowill
Beiträge: 3
Interessant zu wissen wäre trotzdem, wie es bei euch war? Wie seid ihr auf das Thema gekommen? Wusstet ihr von Anfang an, was ihr machen wollt? Seid ihr von einem groben Thema zb "Wasser" auf eine präzisierte Aufgabe "Gestaltung eines Taufängers zur Trinkwassergewinnung" gekommen, (das Thema hat eine Bekannte von mir behandelt), oder gab es direkt eine konkrete Idee?

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