Studieren in Brauner Gegend?

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MiriamAimee
Beiträge: 3
Studieren in Brauner Gegend?
Hallo,

Ich habe vor nächstes Jahr mit dem Innenarchitekturstudium zu beginnen und habe mich schon mal über ein paar HS informiert.
Dabei bin ich unteranderem bei der HS Wismar hängengebliben.
Ich hab dann die Stadt Wismar mal gegoogelt und es kamen doch seh viele Artikel über die "Braune Hochburg Wismar" etc...auch das Touristen angegriffen werden würden :/

Nunja, zu mir:
Meine Mom ist deutsche, mein Vater kommt aus Ghana.
Ich bin in deutschland geboren und aufgewachsen und habe mich auch nie als "nicht-ganz-deutsch" gesehen.
Bis ich so ca 8 war ist mir noch nicht mal aufgefallen, dass manche Leute mich als anders betrachten...

Eigentliche Frage:
Studiert jemand von euch mit "Migrationshintergrund" oder wie das ofiziell heist in einer für Rechtsextremismus bekannten Gegend oder in Wismar und kann mir da was zu erzälen?

LG Miriam
tupamaros
Beiträge: 6
Ich kann dir zwar leider nicht direkt weiterhelfen, aber speziell zu Wismar könntest du dich ja vielleicht an den ASTA dort wenden und fragen, wie es sich dort so lebt und wie dort so die politische/soziale Situation ist.
Ich denke man sollte das Problem einerseits nicht unterschätzen, aber andererseits wär's ja auch blöd, wenn man sich seine Zukunftspläne oder berufliche Planung eingrenzen lässt...
dermenschlichemakel
Beiträge: 51
Hallo Miriam,

ich finde es sehr gut das du dir darüber Gedanken machst und halte es für wichtig das man über dieses Thema, gerade im Hochschulkontext, diskutiert.

Ich kann z.B. nur für die HTW Berlin sprechen. Der Campus Wilhelminenhof ist in dem als Braun verschrienen Stadtteil Schöneweide. Wenn man aber die Medienberichte aus dem letzten Jahr über Schöneweide ansieht hat sich dort sehr viel geändert. Einmal durch das Engagement der Anwohner_innen, aber auch durch die Hochschule. Dort laufen morgens alle möglichen Augen-, Haut-, und Haarfarben durch das Portal. Dort findest du Studierende aus allen Ecken dieser Welt. Die Studierendenschaft ist dort extrem "bunt", wie an allen berliner Hochschulen.

Zu Wismar kann ich nur indirekt etwas sagen. Aber auch dort werden die Studierenden durchaus "bunt" sein. Aber auch dort gibt es viele Studierende, die eine starke "bunte" Gruppe bilden.

Ich denke bei diesem Thema sollte man auch immer bedenken, dass dieser Gruppe Parolen grölender Leute, (hoffentlich) nicht für die breite Mehrheit stehen. Hoffen wir das auf jeden Fall, für jedem Hochschulstandort in Europa.
Der menschlich Makel ist nichts böses – er gehört dazu.
Fakultät Gestal...
Beiträge: 2

Guten Tach,
auch wenn du, MiriamAimee, bestimmt längst irgendwo einen Studienplatz hast, möchste ich kurz zu deinem Anliegen schreiben: Ich lebe nun im elften Jahr in Wismar, habe hier Kommunikationsdesign studiert und arbeite u.a. an der Fakultät Gestaltung. Nazis gibt es hier. Vorurteile auch. Aber nix davon ist so stark, dass man hier nicht leben könnte. Nun bin ich zwar leuchtend rothaarig, aber blütenweiß und kann natürlich nicht darüber urteilen, wie es dir hier gehen könnte. ABER nur so viel: hochschulweit studieren hier gut 330 Studenten aus aller Welt: v.a. Asiaten (v.a. Chinesen bei Bachelor und Master Architektur) und Marokkaner (v.a. Bauingenieurwesen), aber auch von sonst wo her. Und denen scheint es nicht alt zu schlecht zu gehen - wir feiern regelmäßig "international days" zusammen. An unserer Fakultät Gestaltung gibt es außerdem den Studiengang Architectural Lighting Design, in dem du kaum ein deutsches Wort hörst. Mit anderen Worten: Die Nazis sind in der Unterzahl! Bäm! Und es ist nicht so, als würde mir hier jeden Tag ein brauner Vollpfosten begegnen.

Viele Grüße aus dem Hansedorf,
gorch

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