Buchrezension: Design studieren

Der Titel sagt es bereits, "Design Studieren" von Ruedi Baurs und Michael Erlhoff ist ein Helfer für Designstudenten und solche die es werden wollen. Er hilft einen Überblick zu finden und schafft dabei einen guten Begleiter für die Zeit vor und während des Studiums. 

Die Autoren geben eine kurzen Einstieg in die Geschichte des Designs der alles enthält was Rang und Namen hat und prägnanter wohl kaum geschrieben werden kann. 
Demjenigen der sich mit dem Gedanken trägt ein Designstudium zu beginnen, wird mit einer fachlich umfangreichen, jedoch prägnanten Übersicht durch den Designfachdschungel weitergeholfen. 
Eine Übersicht über Hochschulen, Verbände, Bibliotheken, Institutionen und Designrichtungen zu bekommen. Dabei wird einmal alles an klassischen Studienrichtungen wie Industrie und Kommunikationsdesign bis hin zu Forschungs- und Arbeitsumfelder wie Gender Design aufgezählt, erklärt und bewertet. Interessant ist auch, dass immer Ansatzpunkte gegeben werden, die es einem ermöglichen, auf eigene Faust weiter in die Niederungen der jeweiligen Spezialisierung einzusteigen. 
Neben diesen Fakten setzen sich Baurs/Erlohff auch mir den gängigen Vorurteilen gebenüber Design wie "Design ist teuer und verteuert Produkte und Dienstleistungen" oder unsinnigen Begriffen wie "Designer-Klamotten, Designer-Möbel, Designer-Autos..." auseinander. 

Die Auseinandersetzung mit dem Thema und der patriotische Einsatz der Autoren für gutes Design und deren Distanzierung von Kunst wirken teilweise fast etwas übertrieben, möchte man doch meinen, dass der Leser dieses Buches schon in der gleiche Richtung marschiert. 
Gerade weil Randgebiete wie DesignArt (Designart, Tate Publishing, 2005 und Design Now, Taschenverlag) in den letzten Jahren nicht nur entstanden sind, sondern auch regen Zulauf erhalten haben. Auch wenn die Arbeiten von Droog & Co nicht viel mit dem traditionellen Industriedesignbegriff zu tun haben, sieht man doch immer mehr Studenten und Designer die sich mit diesen Themen auseinander setzen. 
Der Geschichtsteil ist zwar gut geschrieben, legt aber scheinbar einen Schwerpunkt auf Industriedesign. 
Die Jobprognosen sind angesichts der momentanen Wirtschaftslage eher weniger zutreffend, da gerade im Bereich des Industriedesign weniger als 50% einen Arbeitsplatz finden. Jedoch sollte man diese Aussage nicht auf die Waagschale legen. 

"Design Studieren" ein wirklich studienbegleitendes Buch in dem man immer wieder gerne nachließt. Die Texte mögen recht gestrafft erscheinen, sind aber inhaltlich angemessen, um einen ersten, leichtverdaulichen Einstieg zu bekommen. 

Auch wenn die Gestaltung des Buches nicht gerade die Übersichtlichkeit fördert, verzeiht man es ihm doch wegen dem breit gefächerten Inhalt über den ich mich zu meiner Studienzeit sehr gefreut hätte.

 

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